Warum 7% mehr als 8% sind
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Die chinesische Wirtschaft ist im ersten Quartal um 7,0 Prozent gewachsen und damit so langsam wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr. "Chinas Wirtschaftswachstum ist ins Stocken geraten", heißt es in einigen Medienberichten, oder: "Chinas Wirtschaft kühlt sich weiter ab".
Ganz abgesehen davon, dass sieben Prozent immer noch das Doppelte bis Dreifache dessen sind, was Europa oder die USA sogar in guten Zeiten hinbekommen, ist der Abgesang auf die chinesische Wirtschaft doch ein wenig verfrüht. Denn angesichts der hohen Wachstumsraten ist ein Wachstum von sieben Prozent heute in absoluten Zahlen immer noch deutlich mehr als ein Wachstum von zum Beispiel acht Prozent vor einigen Jahren. Oder anders ausgedrückt: Sieben Prozent von "viel" ist mehr als acht Prozent von "wenig".
Das Bruttoinlandsprodukt, auf das sich die oben genannten Wachstumsraten beziehen, liegt heute deutlich höher als vor einigen Jahren. Im Jahr 2006 lag das chinesische BIP in US-Dollar noch bei 2,260 Billionen US-Dollar, heute sind es bereits 9,240 Billionen US-Dollar. Dass die Wirtschaft jetzt nur noch um 7,0 Prozent pro Jahr wächst, ist also alles andere als ein Beinbruch.
Ein Wachstum von acht Prozent im Jahr 2006 hätte einem BIP-Anstieg um 180,8 Mrd. USD entsprochen. Eine Wachstumsrate von 7,0 Prozent im Jahr 2015 entspricht einem Anstieg um 647 Mrd. USD. Von einer Verlangsamung des chinesischen Wachstums kann also wirklich nicht die Rede sein.
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