Warten auf klarere Aussichten
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Der US-Aktienmarkt zeigte sich in der vergangenen Woche von seiner volatilen Seite. Ängste in puncto Inflation und deren Auswirkungen auf die globale Wirtschaft führten zu starken Verlusten zum Wochenauftakt. Danach stiegen die Kurse wieder an, nur um zum Wochenschluss erneut abzusacken. Technologieaktien entwickelten sich besser als der Gesamtmarkt, und die Nasdaq konnte zum Wochenschluss Gewinne verbuchen. Derzeit gilt die Aufmerksamkeit der Anleger den statistischen Daten zum Verbrauchervertrauen im Oktober (Dienstag), dem BIP des 3. Quartals (Freitag) und einer Reihe von Gewinnberichten wichtiger Unternehmen. Bis jetzt sind die Gewinnberichte weitgehend positiv ausgefallen, und viele Firmen übertrafen die Erwartungen.
Auch am japanischen Aktienmarkt fielen die Kurse, da der Ausblick für den globalen Verbrauch angesichts der Nervosität an den US-Märkten Anlegern Sorge bereitete.
Die europäischen Aktienmärkte folgten dem Beispiel der USamerikanischen Märkte und beendeten eine weitere Woche im Minus. In Deutschland verlor der Dax 2,8%, während der französische CAC-40 Index 2,6% abgeben musste. In Großbritannien verlor der FTSE 100 2,5% seines Wertes.
Auch an den Aktienmärkten der Region Asien-Pazifik fielen die Kurse, denn Anleger betrachteten den Ausblick für die globale Nachfrage erneut mit Sorge. In Korea gaben die Kurse im Schnitt um 0,6% nach, in Taiwan um 3,9%.
Empfindlich reagierten die Emerging Markets auch in der letzten Woche auf die sinkende Risikobereitschaft der Anleger. Russische Aktien verloren 2,6%, und in Lateinamerika fielen der brasilianische Bovespa-Index um 2,0% und der mexikanische Bolsa-Index um 0,1%.
An den Anleihemärkten kletterten die Kurse von US-Treasuries Mitte der letzten Woche nach oben. Ursache waren Spekulationen, die US-Notenbank (Fed) könnte ihre Sichtweise ändern und den Wachstumshemmnissen in Form hoher Energiepreise größere Bedeutung als dem Inflationsdruck beimessen.
Schwankungen gab es auch an den Devisenmärkten. So musste sich der US-Dollar gegen Wachstumssorgen und Spekulationen über höhere Leitzinsen zur Wehr setzen.
Die Ölpreise legten ebenfalls den Rückwärtsgang ein, da die Lagerbestände überraschend hoch ausfielen. Zudem zeichnete sich am Ende der Woche ab, dass der Hurrikan Wilma die Ölanlagen im Golf von Mexiko verschonen würde. In der letzten Woche trat der Goldpreis indes auf der Stelle.
Warten auf klarere Aussichten
Dass die hohen Energiepreise zusammen mit höheren Zinsen und nachlassendem Verbrauchervertrauen ihren Tribut beim USWirtschaftswachstum fordern, zeichnet sich immer deutlicher ab. Entsprechend rau verliefen die letzten Wochen an den USAktienmärkten, die im vergangenen Monat 4% ihres Wertes eingebüßt haben. Ob Aktien in diesem Jahr noch Gewinne verbuchen können, bleibt abzuwarten. Wir sollten jedoch nicht vergessen, dass das vierte Quartal traditionell das beste Quartal für US-Aktien ist. Aktien bieten im Vergleich zu Anleihen weiterhin ein besseres Potenzial, aber die Rentabilität der Unternehmen hat einen Höhepunkt erreicht und die Gefahr von Gewinnenttäuschungen hat zugenommen. Wir erwarten zwar keine größeren Kursverluste, dennoch könnte es klug sein, mit dem Eingehen weiterer Risiken zu warten, bis die Aussichten für die US-Konjunktur und die Zinsentwicklung deutlicher zutage treten.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) wurde 1976 gegründet und ist mittlerweile eine der größten Investmentfirmen der Welt. Das verwaltete Vermögen beträgt 473 Mrd. US-Dollar (per 31. März 2005). Als das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt MLIM über eine breite Auswahl an prämierten Anlagefonds und umfassenden Einblick in die Märkte.
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