Analyse
14:01 Uhr, 12.04.2023

Warren Buffett war "zutiefst irritiert" über Chance in Japan

Starinvestor Warren Buffett hat in einem Interview begründet, warum er weiter Aktien der japanischen Konglomerate Mitsubishi, Mitsui, Itochu, Marubeni und Sumitomo gekauft hat.

Erwähnte Instrumente

  • Mitsubishi Corp.
    ISIN: JP3898400001Kopiert
    Kursstand: 33,950 € (L&S) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Mitsui & Co. Ltd.
    ISIN: JP3893600001Kopiert
    Kursstand: 28,440 € (L&S) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Mitsubishi Corp. - WKN: 857124 - ISIN: JP3898400001 - Kurs: 33,950 € (L&S)
  • Mitsui & Co. Ltd. - WKN: 853656 - ISIN: JP3893600001 - Kurs: 28,440 € (L&S)
  • ITOCHU Corp. - WKN: 855471 - ISIN: JP3143600009 - Kurs: 29,930 € (L&S)
  • Marubeni Corp. - WKN: 860414 - ISIN: JP3877600001 - Kurs: 12,980 € (L&S)
  • Sumitomo Corp. - WKN: 860364 - ISIN: JP3404600003 - Kurs: 16,620 € (L&S)

In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass sich die Investmentholding Berkshire Hathaway von Starinvestor Warren Buffett über die Ausgabe von Anleihen frisches Geld in Form von Yen besorgt hat (siehe: Warren Buffett leiht sich Yen - Was steckt dahinter?).

Nun hat Warren Buffett bestätigt, dass Berkshire Hathaway die Beteiligung an den fünf japanischen Handelskonzernen Mitsubishi, Mitsui, Itochu, Marubeni und Sumitomo auf jeweils 7,4 % aufgestockt hat und weitere Investments in Japan erwägt.

Buffett hält sich aktuell zu Gesprächen in Tokio auf und gab dem US-Finanzsender CNBC am Mittwoch ein ausführliches Interview. In dem Gespräch erläuterte Buffett auch, warum er im August 2020 ursprünglich bei den japanischen Handelshäusern eingestiegen war.

"Ich war zutiefst irritiert über die Tatsache, dass wir uns in diese Unternehmen einkaufen konnten", sagte Buffett. Die Aktien hatten "eine Gewinnrendite von vielleicht 14 % oder so ähnlich, aber die Dividenden würden steigen."

Die Gewinnrendite ist der Kehrwert des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV), das als Kennzahl gebräuchlicher ist. Eine hohe Gewinnrendite entspricht einem niedrigen KGV und umgekehrt. Eine Gewinnrendite von 14 %, wie von Buffett erwähnt, entspricht einem KGV von ungefähr 7. Buffett war also vor allem davon erstaunt, dass die Aktien der japanischen Handelshäuser so günstig zu haben waren. Trotz zwischenzeitlicher Kursgewinne werden die Aktien auch aktuell zu sehr günstigen fundamentalen Bewertungen gehandelt.

Buffett betonte in dem Interview, dass es sich um große Unternehmen handelt, "von denen ich im Allgemeinen verstand, was sie taten." Die japanischen Handelshäuser seien auch mit Berkshire vergleichbar, da sie viele verschiedene Beteiligungen besäßen. "Und sie wurden zu einem meiner Meinung nach lächerlichen Preis verkauft, insbesondere im Vergleich zu den damals vorherrschenden Zinssätzen."

Bei den Konzernen Mitsubishi, Mitsui, Itochu, Marubeni und Sumitomo handelt es sich um große Handelshäuser, die unter anderem mit Rohstoffen, Zwischenprodukten, Fertigprodukten und Dienstleistungen handeln. In Japan werden diese Konzerne auch als Sōgō Shōsha bezeichnet.

Die Aktien der japanischen Handelsgesellschaften schneiden aktuell auch nach dem stock3 Score sehr gut ab, wie die folgende Tabelle zeigt (Häufig gestellte Fragen werden im FAQ zum stock3 Score beantwortet).

Aktie stock3 Score KGV (2023e)
Mitsubishi 87 % 6,1
Mitsui 97 % 5,9
Itochu 81 % 7,8
Marubeni 90 % 6,0
Sumitomo 78 % 5,4

Buffett äußerte sich in dem Interview auch zur US-Bankenkrise und betonte, dass Sparer nicht mit Verlusten rechnen müssten. Alle Bankeinlagen seien sicher. Anders sehe es aber für die Aktionäre der betroffenen Banken aus, die anders als während der Finanzkrise nicht von der Regierung gerettet würden, so Buffett. Es gebe keinen Grund zur Sorge über die Banken, aber die abgestürzten Bankaktien seien wegen der drohenden Verluste auch keine Value-Aktien, so Buffett.


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