Kommentar
08:47 Uhr, 08.05.2023

Warren Buffett nimmt Geld vom Tisch

Starinvestor Warren Buffett hat im ersten Quartal mehr Aktien verkauft als hinzugekauft. Vor allem bei einer bestimmten Aktie hat Buffett Kasse gemacht, wie der Quartalsbericht seiner Investmentholding Berkshire Hathaway zeigt.

Erwähnte Instrumente

  • Chevron Corp.
    ISIN: US1667641005Kopiert
    Kursstand: 160,210 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Occidental Petroleum Corp.
    ISIN: US6745991058Kopiert
    Kursstand: 60,690 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Chevron Corp. - WKN: 852552 - ISIN: US1667641005 - Kurs: 160,210 $ (NYSE)
  • Occidental Petroleum Corp. - WKN: 851921 - ISIN: US6745991058 - Kurs: 60,690 $ (NYSE)
  • Berkshire Hathaway Inc. - WKN: A0YJQ2 - ISIN: US0846707026 - Kurs: 323,880 $ (NYSE)
  • Berkshire Hathaway Inc. - WKN: 854075 - ISIN: US0846701086 - Kurs: 491.840,000 $ (NYSE)

Die von Starinvestor Warren Buffett geführte Investmentholding Berkshire Hathaway hat im ersten Quartal ihre Aktieninvestments zurückgefahren. Aktienverkäufen von insgesamt 13,2 Mrd. USD standen Käufe von nur 2,8 Mrd. USD gegenüber, wie der am Samstag veröffentlichte Quartalsbericht von Berkshire Hathaway zeigt. Dabei sind eigene Aktien und die Aktien von Unternehmen, deren Anteile nicht nach Marktwert bilanziert werden (wie Kraft Heinz) ausgeklammert.

Bei Nettobetrachtung hat Berkshire Hathaway damit im ersten Quartal mehr als 10 Mrd. USD vom Aktienmarkt abgezogen. Wegen der allgemeinen Kurserholung am Aktienmarkt erhöhte sich der Wert des Berkshire-Aktienportfolios allerdings dennoch, und zwar von 308,79 Mrd. USD am Ende des Jahres 2022 auf 328,16 Mrd. USD am Ende des ersten Quartals 2023.

Ungefähr die Hälfte der Aktienverkäufe im ersten Quartal entfielen auf die Anteilsscheine des großen Ölkonzerns Chevron, wie ebenfalls der Quartalsbericht von Berkshire Hathaway zeigt. Der Wert der Chevron-Beteiligung von Berkshire fiel im ersten Quartal um 28 %, während sich der Chevron-Kurs nur um rund 9 % verringerte. Die Differenz ist auf Aktienverkäufe zurückzuführen. Berkshire Hathaway dürfte seine Chevron-Position im ersten Quartal demnach um ungefähr 20 % bzw. 35 Millionen Aktien verkleinert haben. Dies entspricht Verkäufen von Chevron-Aktien im Wert von rund 6 Mrd. USD.

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Mit Blick auf das Ölunternehmen Occidental Petroleum sagte Buffett unterdessen auf der Hauptversammlung, dass Berkshire Hathaway keine Kontrollmehrheit bei dem im Permian Basin tätigen Ölunternehmen anstrebe. "Wir wüssten nicht, was wir damit anfangen sollten", sagte Buffett mit Blick auf die Komplexität des Ölgeschäfts, und betonte dann, dass das Management des Unternehmens sehr gute Arbeit leiste. Buffett schloss aber nicht aus, dass man weitere Occidental-Aktien in der Zukunft erwerben könnte. "Wir werden vielleicht mehr oder vielleicht auch nicht mehr von der Aktie in der Zukunft besitzen", sagte Buffett. Im März erwarb Berkshire Hathaway weitere rund 3,7 Mio. Aktien von Occidental Petroleum. Inzwischen besitzt Berkshire damit rund 23,6 % der Stammaktien des Unternehmens. Hinzu kommen Vorzugsaktien im Volumen von rund 10 Mrd. USD sowie Warrants (Optionsschein) zum Kauf weiterer Occidental-Stammaktien. Man möge die Marktposition von Occidental Petroleum im Permian Basin, so Buffett. Gleichzeitig deutete Buffett an, dass Öl auch in Zukunft gebraucht würde und die ausreichende Öl-Versorgung der USA auch vom Schieferöl (Shale Oil) abhänge.

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Mit Blick auf seine jüngsten Aktienkäufe in Japan sagte Buffett, dass man für die geliehenen Beträge in Yen niedrigere Zinsen zahle, als man an Dividenden durch die mit dem Geld gekauften Aktien einnehme, was an den weiterhin niedrigen Zinsen in Japan und gleichzeitig niedrigen Aktienbewertungen mit hohen Dividenden der japanischen Konglomerate liegt. Die Käufe der japanischen Aktien finanzieren sich damit gewissermaßen von selbst. Man sei "noch nicht fertig" mit dem Engagement in Japan und werde nach weiteren Chancen in dem Land suchen, sagte Buffett. Berkshire Hathaway sei inzwischen der größte Yen-Unternehmenskreditnehmer außerhalb Japans. "Wir haben das nicht angestrebt. Aber es hat sich so entwickelt, und wir sind noch nicht fertig in Bezug auf das, was dort noch kommen könnte. Und wir haben [in Japan] auch einige Direktgeschäfte, wie ich bereits erwähnt habe. Und wir haben einige wirklich wunderbare Partner, die für uns arbeiten", so Buffett.

Mit Blick auf die Gewinnentwicklung der Unternehmen im Besitz von Berkshire Hathaway in diesem Jahr äußerte sich Buffett skeptisch.
"In der Wirtschaft allgemein ist das Feedback, das wir erhalten, dass möglicherweise die Mehrheit unserer Unternehmen in diesem Jahr tatsächlich niedrigere Gewinne als im letzten Jahr melden wird", sagte Buffett auf der jährlichen Hauptversammlung von Berkshire am Samstag. Die durch die Corona-Hilfen und gleichzeitig vorhandenen Lieferkettenprobleme verursachte Sonderkonjunktur sei vorüber, so Buffett. "Es war eine außergewöhnliche Zeit. Und diese Zeit ist vorbei. (...) Es ist ein anderes Klima als vor sechs Monaten, und einige unserer Manager waren überrascht", so Buffett. "Einige von ihnen hatten zu viele Bestellungen aufgegeben, und plötzlich wurden sie geliefert, und die Leute hatten nicht mehr die gleiche Denkweise wie zuvor."

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  • Gustaf-Anton
    Gustaf-Anton

    Der Warren ist halt ein super Typ.Und ehrlich. Ein Vorbild allemal.

    09:03 Uhr, 08.05.2023

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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