Kommentar
19:44 Uhr, 10.09.2014

Warnsignal ? Sentimentindikator auf Anschlag, Bären unter Naturschutz!

Mit 13,3% ist die Bärenquote bei siesem wichtigen Sentimentindikator so niedrig wie seit 1987 nicht mehr. Diese Marktteilnehmergruppe ist also mehrheitlich im bullischen und neutralen Lager.

Hier ein US Sentimentchart mehrjährig, der die Bärenquote der semiprofessionellen Marktteilnehmer in den USA zeigt. Semiprofessionell, mit dieser Begrifflichkeit werden die großen Börsenbriefe und Researchdienste bezeichnet. Sie nehmen eine Stellung zwischen Privatanlegern auf der einen Seite, und Banken auf der anderen Seite, ein. Semiprofessionell bezieht sich dabei auf die Researchmöglichkeiten, die der jeweiligen Marktteilnehmergruppe zur Verfügung stehen. Wesentliche Dinge kann ein Börsenbrief sicherlich erfassen. Wenn man allerdings bedenkt, dass beispielsweise die UBS für ihr Research sogar Satellitenaufnahmen von Häfen auswertet, um Rückschlüsse auf die Auslastung diverser Branchen zu erhalten, wird schnell klar, dass den ganz großen Marktteilnehmern natürlich mehr und effizientere Researchmittel zur Verfügung stehen.

Sei's drum, ich bin etwas abgeschweift.

Der US Sentimentchart zeigt Folgendes:

Mit 13,3% ist die Bärenquote so niedrig wie seit 1987 nicht mehr. Diese Marktteilnehmergruppe ist also mehrheitlich im bullischen und neutralen Lager. Bären sollten bald unter Naturschutz stehen, wenn dieser Stimmungstrend anhält.

Der Extremwert mahnt zur Vorsicht! (Viele unserer Trader sind im Handeln weiter bullisch. Sie gehen dabei aber nach wie vor wachsam vor. Mit Vorsicht zu handeln heißt nicht, dass man bärisch für den Markt werden muß!)

Können Sie sich an die negative Stimmungslage in der vergangenen Woche kurz vor der EZB Sitzung am Donnerstag erinnern ? In den Medien wurde berichtet, dass befürchtet werde, dass Draghi die Erwartungen des Markts enttäuschen könne. Draghi enttäuschte aber nicht. Die negative Stimmungslage löste sich rasch wieder in Luft auf, die Märkte stiegen.

Hinsichtlich den großen übergeordneten Sentiment haben wir genau die umgekehrte Konstellation vorliegen. Die Erwartungen der Semi-Profis sind gut, was sich durch diese sagenhaft niedrige Bärenquote äußert. Wenn nun ein größeres Ereignis auf den Markt triffst, dass die positive Erwartungshaltung nicht erfüllt, dürfte es schlagartig zu starken Kursverlusten, zu echten drastischen Korrekturen kommen. Dessen sollten Sie sich als Marktakteur bewußt sein.

Ergo: Bleiben Sie wachsam.

David Bianco, der Chef US Aktien Stratege der Deutschen Bank, gilt als eher defensiv. Bei den Umfragen von Bloomberg, immer zu Beginn eines Jahres, nach den Jahresend-Kursziel Prognosen, befand er sich in den zurückliegenden Jahren meist auf der letzten Position. Er traute dem US Aktienmarkt nicht viel nach oben zu. Dieser Mann hat in den zurückliegenden Tagen seine Einschätzung deutlich nach oben aufgeweicht. Unter anderem wurde in einer Researchstudie seines Hauses die folgende visuelle Prognosedarstellung für den S&P 500 Index veröffentlicht. Wenn peu a peu die Bären gedreht werden, - Roubini ist ebenso ein solcher gedrehter Bär -, ist auch dies ein Zeichen dafür, dass eine gesunde Wachsamkeit sinnvoll ist.

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Hinweis: In Bälde findet wieder die UBS Tradersnight in Zürich statthttp://www.ubs.com/microsites/ubstradersnight/de/home.html .

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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