Wann kommt die Zinswende in den USA?

Die US-Notenbank wird am Abend ihren Zinsentscheid verkünden. Dass die US-Notenbank bereits heute die Leitzinsen erhöht, gilt als ausgeschlossen. Anleger erhoffen sich aber neue Hinweise auf den Zeitpunkt der Zinswende. Allerdings könnte auch diese Hoffnung enttäuscht werden. Denn beim heutigen Zinsentscheid gibt es keine Pressekonferenz. Auch neue Wirtschaftsprognosen werden nicht veröffentlicht. Beobachter müssen sich also mit dem Statement des Offenmarktausschusses begnügen, das um 20.00 Uhr veröffentlicht wird.

Ein Blick auf auf den Terminmarkt zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung bereits im September zuletzt abgenommen hat. Die folgende Grafik zeigt die aus Terminkontrakten ermittelte Wahrscheinlichkeit, dass zu dem jeweiligen Termin des Zinsentscheids der Leitzins (die Fed Funds Rate) höher als heute liegt.

Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im September liegt nur noch bei 19 Prozent. Mitte März war die Wahrscheinlichkeit noch auf 57 Prozent taxiert worden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Leitzinsen noch im laufenden Jahr angehoben werden, wird aktuell bei 54 Prozent gesehen, nach 84 Prozent Mitte März.

Die Finanzmarktakteure sind sich einig, dass die US-Notenbank die Zinsen zunächst nur sehr langsam anheben wird. So dürfte der Leitzins auch im Juni 2016 voraussichtlich noch unterhalb von einem Prozent liegen.

Fazit: Die Zinswende bleibt weiter ein Phantom. Selbst eine Zinserhöhung im laufenden Jahr scheint keineswegs mehr sicher zu sein, obwohl Fed-Präsidentin Janet Yellen angekündigt hat, noch in diesem Jahr an der Zinsschraube zu drehen, sollte sich die Wirtschaft weiter erholen.