Kommentar
07:17 Uhr, 02.08.2018

Wann kommt die große Abkühlung an der Börse?

Die Stimmung an der Börse kann man nicht gerade als aufgeheizt bezeichnen. Anleger bleiben trotz heißer Themen cool.

Erwähnte Instrumente

  • Apple Inc.
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    Kursstand: 201,500 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • S&P 500
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    Kursstand: 2.813,36 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Apple Inc. - WKN: 865985 - ISIN: US0378331005 - Kurs: 201,500 $ (NASDAQ)
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.813,36 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)

Ein wenig Kälte würde mal wieder gut tun. Selbst ein kleines Gewitter würde schon helfen – auch bei Aktien. Hier wird nach wie vor gekauft und langsam, aber sicher schleppt sich der S&P in Richtung Allzeithoch. Vor allem Apple macht es möglich. Die Quartalszahlen haben überzeugt.

Apple Inc.
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Kurzfristig hilft das dem Markt, nachdem andere Technologie-Aktien enttäuscht haben. Man denke an Facebook und Netflix sowie Twitter. Ganz nebenbei erwägen die USA höhere Zölle auf chinesische Produkte zu erheben. Anstatt 10 % auf die nächsten 200 Mrd. an Waren sollen es 25 % werden.

Grund für die Forderung nach höheren Zöllen ist die Abwertung des Yuan. Diese macht bereits 6 % der 10 % an Zoll wett. 10 % Zoll ist also wenig wert. China hat darauf prompt reagiert und kündigt vorsorglich Vergeltungsmaßnahmen an. Das hat Anleger kaum beunruhigt.

Crashpropheten hingegen kommen aus der Deckung. Einige sehen den Markt in naher Zukunft um zwei Drittel fallen. Auch Morgan Stanley warnt vor einer neuerlichen Korrektur. Anleger interessiert das überhaupt nicht. Es interessiert sie in etwa so sehr wie die Entscheidung der japanischen Notenbank.

Diese garantiert ewiges QE. Und was macht der Markt daraus? Er ignoriert das Ganze nur einen Tag nach der Entscheidung. 10-jährige Staatsanleihen notieren bei 0,13 %, also höher als vor dem Entscheid, obwohl die BoJ bei 0,11 % angeblich unbegrenzt Anleihen kaufen will. Danach sieht es derzeit überhaupt nicht aus.

Der Yen hatte auch nur einen Schwächeanfall, der nach wenigen Stunden schon wieder vorüber war. Man kann es vielleicht so zusammenfassen:

Anleger nehmen all diese Entwicklungen achselzuckend zur Kenntnis. Das grenzt schon wieder fast an Unbekümmertheit. Solche Unbekümmertheit rächt sich an der Börse oft mit einer heftigen Bewegung.

Woher diese allerdings kommen soll, steht in den Sternen. Die USA bewegen sich auf die Zwischenwahlen zu. Trump ist nach wie vor nicht gerade beliebt (siehe Grafik), doch immerhin ist er weniger unbeliebt als vor einem halben Jahr. Ob das für die Wahlen reicht, wird man sehen. Ein Überraschungssieg der Republikaner könnte durchaus für viel Bewegung sorgen.

Bis dahin vergeht noch viel Zeit, genug Zeit, um für etwas Abkühlung zu sorgen, auch an der Börse. Irgendwie fühlt es sich nicht gut an, wenn Unternehmen sensationelle Zahlen vorlegen, die Wirtschaft so schnell wächst wie seit Jahren nicht, das Handelsthema noch lange nicht abgehakt werden kann und der Markt einfach nicht reagiert.

Derzeit lässt das alles die Anleger kalt. Wie lange noch?

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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