Fundamentale Nachricht
16:30 Uhr, 24.10.2014

Wall Street: US-Berichtssaison und EZB-Stresstest im Fokus

Im Blickpunkt der Anleger steht weiter die US-Berichtssaison. Außerdem wirft der Bankenstresstest in Europa seine Schatten voraus.

Erwähnte Instrumente

Nach den Kursgewinnen vom Vortag ist der US-Aktienmarkt am Freitag wenig verändert in den Handel gestartet. Der Dow Jones Industrial Average notiert aktuell 0,04% fester bei 16.684,13 Punkten, während der marktbreitere S&P 500 um 0,03% auf 1.950,31 Punkte sinkt. An der Technologiebörse Nasdaq steigt der Composite-Index um 0,10% auf 4.457,15 Punkte.

Im Blickpunkt der Anleger steht weiter die US-Berichtssaison. Die Aktien von Amazon sind nach den am Donnerstagabend nachbörslich veröffentlichten Quartalszahlen um 10% eingebrochen. Microsoft, Ford und UPS haben die Erwartungen hingegen übertroffen. Außerdem wirft der Bankenstresstest in der EU seine Schatten voraus.

US-Neubauverkäufe steigen leicht an

In den Vereinigten Staaten lagen die Verkäufe neuer Häuser im September leicht unter den Erwartungen. Aufs Gesamtjahr hochgerechnet (annualisiert) wurden 467.000 Häuser verkauft, während die Volkswirte mit 470.000 gerechnet hatten. Allerdings wurde zugleich der höchste Stand seit Juli 2008 erreicht. Der Wert für den Vormonat August wurde stark von 504.000 auf 466.000 nach unten revidiert.

Stresstest: 25 Banken könnten durchfallen

Beim Bankenstresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) und der europäischen Bankenaufsicht EBA könnten nach einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg 25 Institute durchfallen. Allerdings hätten davon inzwischen 15 Banken genügend Kapital seit dem Stichtag des Stresstests Ende Dezember 2013 aufgebaut. 10 Institute hätten hingegen weiteren Kapitalbedarf. Die EZB bezeichnete den Bericht als „Spekulation“. Die Ergebnisse werden am Sonntag veröffentlicht.

Tusk: Putin wollte Ukraine nicht aufteilen

Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Angaben des ehemaligen polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk Polen kein Angebot zur Aufteilung der Ukraine zwischen Russland und Polen gemacht. Einen solchen Vorschlag habe es bei keinem Treffen mit Putin gegeben, sagte Tusk einem polnischen Radiosender. Er dementierte damit Aussagen des früheren polnischen Außenministers Radoslaw Sikorski, die dieser inzwischen widerrufen hat.

Großbritannien lehnt Milliardenzahlung an EU ab

Der britische Premier Cameron lehnt eine Budget-Nachzahlung an die EU ab: Wir werden nicht plötzlich unser Scheckbuch herausholen und einen Scheck über zwei Milliarden Euro schreiben. Das wird nicht passieren." Die EU-Kommission fordert von Großbritannien wegen der unerwartet guten wirtschaftlichen Entwicklung seit dem Jahr 1995 eine Nachzahlung über 2,1 Milliarden Euro.

Procter & Gamble will Batterie-Geschäft verkaufen

Der weltgrößte Konsumgüterkonzern Procter Gamble hat im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von 1,07 Dollar je Aktie die Analystenschätzungen erreicht. Der Umsatz lag mit 20,8 Mrd. jedoch knapp unter den Erwartungen. Das Unternehmen kündigte einen Verkauf seines unter dem Markennamen „Duracell“ betriebenen Batteriegeschäfts an.

UPS übertrifft die Erwartungen

Der Logistikkonzern UPS profitiert weiter vom wachsenden Paketaufkommen und konnte im dritten Quartal Umsatz und Gewinn steigern. Die Erlöse erhöhten sich um 6% auf 14,3 Mrd. Dollar, während der Überschuss um 11% auf 1,2 Mrd Dollar zulegte. Der Gewinn je Aktie lag mit 1,32 Dollar über den Analystenschätzungen von 1,28 Dollar. Der Ausblick wurde bestätigt.

Ford verdient mehr

Der US-Autobauer Ford hat im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von 0,24 Dollar je Aktie die Analystenschätzungen von 0,20 Dollar übertroffen. Der Umsatz lag mit 34,9 Mrd. ebenfalls über den Erwartungen von 33,3 Mrd. Dollar.

Amazon-Aktie bricht nach Zahlen um 10% ein

Der Online-Händler Amazon hat im dritten Quartal einen deutlich größeren Verlust verbucht als erwartet. Das Ergebnis je Aktie betrug minus 0,95 Dollar, während die Analysten nur minus 0,76 Dollar erwartet hatten. Insgesamt belief sich der Verlust auf 437 Mio. US-Dollar, gegenüber einem Fehlbetrag von 41 Mio. US-Dollar im Vorjahresquartal. Auch beim Umsatz wurden die Erwartungen verfehlt. Nachdem die Aktie zunächst um 10% abstürzte, kann sie sich nun etwas erholen.

Microsoft: Gewinn und Umsatz über den Schätzungen

Microsoft hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Windows-Entwickler meldete einen Gewinn je Aktie von 0,54 Dollar und schlug damit die Analystenschätzungen um 0,06 Dollar. Auch beim Umsatz übertraf das Management mit 23,2 Mrd. Dollar die Konsensprognose von 22,0 Mrd. Dollar.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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