Wall Street: Abverkauf nach Zinsbeschluss
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Die US-Börsen schlossen am Dienstag nach der erneuten Leitzinsanhebung durch die US-Notenbank schwächer. Alle dreißig Titel des Dow Jones Industrial Average schlossen im Minus.
Der Dow Jones verlor 95,57 Punkte oder 0,85 Prozent auf 11,154 Zähler. Alle 30 Titel schlossen im Minus. Die größten Kursverlierer waren Hewlett-Packard, Pfizer und AT&T. Der Nasdaq Composite Index schloss 0,48 Prozent schwächer bei 2304 Zählern. Erneut deutlich schwächer waren Halbleiteraktien. Der für diesen Sektor maßgebliche Phlx Semiconductor Index gab um 2,05 Prozent auf 493,51 Zähler ab. Der S&P 500 Index fiel um 0,64 Prozent auf 1293 Zähler.
Die US-Notenbank hat einstimmig für eine Anhebung des Leitzins um einen Viertel Prozentpunkt auf 4,75% votiert. Der nun 15. Zinsschritt in Folge hebt den Leitzins in den USA auf das höchste Niveau seit fünf Jahren an. In ihrer Stellungnahme gab es keine Veränderungen. „Weitere Anhebungen könnten nötig sein“, so die Fed. Der Offenmarktausschuss, der über die Leitzinsanhebung der Fed bestimmte, kam erstmals unter der Leitung von Ben Bernanke zusammen.
In Analystenkreisen wurde die Stellungnahme der US-Notenbank am Dienstag als „hawkish“ interpretiert, also auf weitere Zinsschritte hindeutend. Die Terminmärkte preisen bereits eine weitere Zinsanhebung im Mai um einen Viertel Prozentpunkt ein. Händler rechnen laut den Federal Fund Futures mit einer Wahrscheinlichkeit von 94%, dass eine erneute Anhebung der Leitzinsen auf dann 5% im Mai beschlossen würde. Vor der Zinsentscheidung lag die Wahrscheinlichkeit bei 84%.
US-Leichtöl schloss am Dienstag auf dem höchsten Preisniveau seit sieben Wochen. Der Maikontrakt für WTI stieg um 1,91 Dollar oder 3 Prozent auf 66,07 Dollar je Barrel. Begrenzte US-Raffineriekapazität und anhaltende Förderausfälle in Nigeria beflügeln den Ölpreis erneut.Nachdem die Bestände für Diesel und Heizöl so voll wie seit vielen Jahren nicht mehr sind, drehen sich die Sorgen der Händler nun um die Benzinbestände. Bis zum Sommer ist es zwar noch eine Weile hin, jedoch sorgt das MTBE-Verbot für US-Raffinerien bei der Benzinherstellung und die geplante stärkere Beimischung von Bioethanol für Unsicherheit. Viele fragen sich, ob es denn zu Problemen bei der Raffinierung kommen wird. Nun wurde bekannt, dass eine große Raffinerie in den USA später als erwartet wieder in Betrieb gehen wird, nachdem sie vor einigen Wochen für Instandhaltungsarbeiten schloss. Dies wird von einigen Händlern als Hinweis auf mögliche Probleme bei der MTBE-Umstellung gewertet.
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