Wahl in Malaysia: Weitere Lektion in Sachen Demut
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London (GodmodeTrader.de) - Politische Ereignisse vorherzusagen, ist in letzter Zeit zu einem heiklen Thema für Fondsmanager geworden. Nach einem schlechten Lauf hinsichtlich der Vorhersagen zum Brexit und Trump sollte man meinen, wir würden aus unseren Fehlern lernen. Die Wahlen in Malaysia waren eine weitere Lektion in Sachen Demut, wie Will Ballard, Head of Emerging Markets and Asia Pacific Equities bei Aviva Investors, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Die Wurzeln der Barisian National Party gingen auf ein eng verflochtenes Netz politischer Allianzen zurück. Sie könnten bis zu Tunku Abdul Rahman zurückverfolgt werden, dem ersten Premierminister Malaysias nach der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1957. Trotz der Vorwahlen, die überraschend spannend gewesen seien, sei Najib Razaks Machtergreifung und der Status der Barisian National Party als Regierungskoalition noch kurz vor der Wahl unstrittig erschienen, heißt es weiter.
„Ihre Niederlage am 9. Mai 2018 und die Wahl von Mahathir bin Mohammad hat die Investoren in der Region daher ziemlich kalt erwischt. Da der Markt nach der Wahl für zwei Tage geschlossen war, ist die unmittelbare Reaktion ausländischer Investoren wenig transparent. Devisentermingeschäfte und im Ausland notierte ETFs können uns aber einen kleinen Einblick geben. Dieser Einblick ist ein Anlass zur Sorge. Die Währung scheint zu schwächeln und die ETFs deuten darauf hin, dass Aktien fallen dürften. Im Vergleich zum Rücktritt von Dilma Rousseff in Brasilien, der Wahl Modis in Indien oder Moon Jae-in in Südkorea ist das nicht gerade ein herzliches Antrittsgeschenk der Anleger. Trotz allem ist das der Maßstab mit dem langfristige Investoren das Ergebnis dieser Wahlen in Malaysia messen sollten“, so Ballard.
Die Kritiker verwiesen auf das populistische Wahlprogramm des Wahlgewinners. Hierunter fielen 60 Versprechungen, u.a. die Rücknahme der unbeliebten Waren- und Dienstleistungssteuer und die Wiedereinführung einiger Treibstoffsubventionen. Nicht zu vergessen die Darstellung Mahathirs als Teil des alten Establishments (mit dem Schwerpunkt auf „alt" und „Establishment"), heißt es weiter.
„Was wir ganz klar vermissen, ist eine Art Befreiungsschlag, den der Regimewechsel für das Land auslösen könnte. Im Laufe der Jahre wurde in Malaysia immer mehr Druck auf die Presse- und politische Freiheit ausgewirkt und die Korruption nahm immer mehr zu. Dies gipfelte in Najibs mutmaßliche Veruntreuung von Geldern aus dem staatlichen Investmentfonds 1MDB und der Verurteilung des politischen Gegners Anwhar Ibrahim aufgrund fragwürdiger Anschuldigungen. Najib und Barisian National können noch von Glück sagen, dass der Übergang zur neuen Regierung friedlich zu verlaufen scheint. Sollte Mahathir seinem Wort treu bleiben und seinen Sitz an Anwhar Ibrahim nach seiner Gefängnisentlassung abgeben, wird dies unserer Meinung nach ein starkes Zeichen dafür sein, dass sich Malaysia in Richtung einer voll funktionsfähigen, rechtsstaatlichen Demokratie bewegt“, so Ballard.
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