Analyse
11:15 Uhr, 28.10.2021

WACKER CHEMIE - Kein frischer Wind nach Zahlen

Trotz bestätigter Prognose und einem übertroffenen Gewinn zeigt sich die Aktie des Chemiekonzerns heute schläfrig. Geht damit die Konsolidierung in die nächste Runde?

Erwähnte Instrumente

  • Wacker Chemie AG
    ISIN: DE000WCH8881Kopiert
    Kursstand: 154,900 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Bereits vor den Zahlen kam es gestern zu Neuigkeiten um den Münchner Chemiekonzern:

  • Wacker Chemie stärkt Silicongeschäft durch Beteiligung in China; Beteiligung an Hersteller von Spezialsilanen in China; Beteiligung von 60 % an SICO Performance Material, Kaufpreis von €120 Mio; Vollzug der Transaktion im 1. Halbjahr 2022 erwartet.

Quelle: Guidants News

Heute folgten direkt die nächsten News:

  • Wacker erzielt im 3. Quartal einen Umsatz von €1,66 Mrd (VJ: €1,18 Mrd), ein Ebitda von €434 Mio (VJ: €190,8 Mio) und einen Nettogewinn von €249 Mio (VJ: €67,7, Analystenprognose: €213 Mio). Ausblick bestätigt.

Quelle: Guidants News

Zuletzt wurde bereits ein starker Gewinnsprung in Aussicht gestellt, doch Wacker Chemie gelang es dank Boom-Stimmung im Solar-und Elektroniksektor sowie einer hohen Nachfrage im Chemiegeschäft dieses Ergebnis nochmals zu übertreffen. Dabei spielte das Geschäft mit Polysilizium und Polymeren eine herausragende Rolle.

Anstatt jedoch diesen positive Newsflow als Kaufanreiz zu sehen, kommt es im heutigen Handel eher zu leichten Verkäufen. Damit wird die Chance eines Kaufimpulses links liegen gelassen.

Die Konsolidierung dauert an

Insgesamt geht damit die Seitwärtsbewegung der letzten Wochen in die nächste Runde. Diese Konsolidierung spielt sich in der Spanne zwischen ≈148 - 162 EUR ab. In der letzten Wochen versuchten sich bärische Anleger am Bruch des EMA50, allerdings schlug dieser Versuch fehl. Nun gilt es weiterhin geduldig auf einen nachhaltigen Break-Out zu warten. Bei einem Tagesschlusskurs über 162,40 EUR wäre dies gegeben, worauf es zu einer Kaufwelle Richtung 174,30 - 176,80 EUR kommen könnte.

Bei einem nochmaligen Rücksetzer würde erneut EMA50 + der Horizontalsupport bei 148,20 EUR in den Fokus geraten. Solange diese Unterstützungen nicht geknackt werden, gelten einsetzende Abgaben als klassische Vola innerhalb der Rangebewegung.

Kommt es jedoch zum Bruch dieses kumulativen Bereiches, dürfte die Konsolidierung in einer Topbildung münden. In diesem Fall wäre ein Rücklauf auf die Supports bei 143,50 und 134,85 EUR zu favorisieren.

SocGen sieht "irrationale Übertreibung"

Das Chartbild lässt sich übergeordnet weiterhin als bullisch zu verorten, doch Ratinghäuser werden zunehmend bärischer. Erst kürzlich kam es zu einer Abstufung durch SocGen:

SocGen stuft Wacker Chemie von Buy auf Sell ab und senkt das Kursziel von €170 auf €145.

Quelle: Guidants News

Laut Analyst Thomas Swoboda dürfte die überaus starke Gewinnentwicklung in diesem Ausmaß nicht aufrecht zu erhalten sein. Zudem seien die Risiken durch eine Normalisierung der Nachfrage und steigenden Kosten nicht im Aktienkurs eingepreist. Außerdem dürfte die Sonderdividende im Zusammenhang mit Siltronic erst im Jahr 2023 fließen anstatt wie geplant 2022, da der Deal wohl 2021 nicht mehr zum Abschluss kommt.

Gründe also, weshalb die aktuellen Kurse nicht mehr gerechtfertigt sein. Als Reaktion auf dieses Rating kam es bei der Aktie jedoch nur zu einem kurrzzeitigen Rücksetzer.


Fazit: Bei der Aktie von Wacker Chemie erhöht sich wieder die Spannung auf der Newsfront. Für die Aktie hingegen verändert sich kaum etwas. Noch liegen die Bullen im Vorteil und besitzen die Möglichkeit die Konsolidierung mit Tagesschlusskursen über 162,40 EUR gen Norden aufzulösen. Ein vorzeitiger Einstieg sollte allerdings vermieden werden, da erhöhte Abwärtsrisiken ebenfalls bestehen. Unter 148,20 EUR würde die Rutschgefahr deutlich zunehmen.


Wacker Chemie - Aktie
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Über den Experten

Johannes Büttner
Johannes Büttner

Johannes Büttner begann bereits in Jugendjahren sich für die Börsenwelt zu interessieren. Nachdem er bereits zu Schulzeiten mit ersten Aktien handelte, vertiefte er seither kontinuierlich sein Wissen und wurde selbst zu einem aktiven Trader. Seine Faszination an den internationalen Finanzmärkten schlug sich vor allem in der Vertiefung seines Wissens im Bereich der Charttechnik nieder. Im Herbst 2019 absolvierte er seinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und nahm sein Masterstudium im Fach Business Administration auf. Sein Handelsschwerpunkt liegt auf Aktien, Indizes, Rohstoffen und Währungen. Im Mittelpunkt seiner Analysen steht die technische Analyse. Hierbei fokussiert er sich auf die klassische Chartanalyse. Die persönliche Handelsstrategie von ihm besteht aus einem Mix aus optimalen CRV-Setups, Antizyklik und dem Turnaround-und Outbreakhandel. Dabei handelt er im kurz-bis mittelfristigen Bereich vorrangig mit Hebelprodukten und Optionsscheinen.

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