VW-Übernahme: Staatsanwaltschaft geht gegen Porsche-Aufseher vor
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Stuttgart (BoerseGo.de) - Die Übernahmeschlacht um Porsche und VW nimmt eine überraschende Wendung: Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ermittelt nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ jetzt auch gegen Aufsichtsräte von Porsche. Sie stehen im Verdacht, gegen das Wertpapierhandelsgesetz verstoßen zu haben. Dem Gremium gehören neben dem VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch und dem Chefkontrolleur von Porsche, Wolfgang Porsche, auch die Familienmitglieder Hans Michel Piëch, Oliver Porsche sowie der ehemalige Henkel-Chef Ulrich Lehner an.
Die Behörde geht dem Verdacht nach, dass Mitglieder des Aufsichtsrats gegen Paragraf 20a des Wertpapierhandelsgesetzes verstoßen haben. Dieser stellt die Manipulation von Aktienkursen durch falsche Informationen unter Strafe. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass Anleger und Finanzwelt gezielt getäuscht wurden, als im Herbst 2008 der Übernahmekrimi lief. Der Porsche-Aufsichtsrat hat seit 2005 in vielen Sitzungen den Aufbau einer Beteiligung von Porsche am VW-Konzern besprochen und darüber entschieden.
Bereits im Dezember des vergangenen Jahres hat die Stuttgarter Behörde Anklage gegen die ehemaligen Porsche-Manager Wendelin Wiedeking und Ex-Finanzchef Holger Härter wegen Marktmanipulation bei Gericht eingereicht. Bis zum 26. Oktober 2008 hatten die beiden einstigen Porsche-Vorstände stets bestritten, dass der Sportwagenbauer den Plan verfolge, 75 Prozent der Stammaktien von VW übernehmen zu wollen. Dies nimmt die Strafverfolgungsbehörde nicht an: Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft bestand vor diesem Zeitpunkt sehr wohl die Absicht einer Übernahme. Mehrere Anhaltspunkte sollen darauf hinweisen. Als Porsche am 26. Oktober bekannt gab, dass die Stuttgarter Sportwagenfirma doch eine 75-Prozent-Beteiligung bei VW anstrebe, explodierte der Kurs der VW-Aktie teilweise auf gut tausend Euro. Anleger, die auf sinkende Kurse gesetzt hatten, verloren mehrere Milliarden Euro.
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