VW-Deal: Rechtliche Risiken bleiben bei der Porsche SE
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Wolfsburg/ Hannover/ Stuttgart (BoerseGo.de) - Der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister (CDU) hat die Übernahme von Porsche durch Volkswagen begrüßt. Beide Unternehmen könnten künftig besser zusammenarbeiten und gemeinsame Strategien leichter umsetzen, sagte McAllister am Donnerstag nach Angaben der Staatskanzlei in Hannover. Es sei deutlich früher als geplant gelungen, Klarheit über eine stabile und langfristig orientierte Aktionärsstruktur der Volkswagen AG zu erreichen. Am Mittwochabend hatten die beiden Unternehmen mitgeteilt, dass das Sportwagengeschäft von Porsche zum 1. August vollständig unter das VW-Dach schlüpft. Die Wolfsburger zahlen für die noch nicht zum Konzern gehörenden 50,1 Prozent der Porsche AG rund 4,46 Milliarden Euro an die Porsche-Dachgesellschaft Porsche SE.
Nach Einschätzung von VW-Finanzchef Hans Dieter Pötsch wird der vorgezogene Kauf auch dem deutschen Staat zugutekommen. „Es fallen Steuern von deutlich über 100 Millionen Euro an. Diese Steuern sind transaktionsbedingt", so Pötsch am Donnerstag in Wolfsburg. Er verwies auf Transaktionssteuern wie Grunderwerbsabgaben. Zudem werde der Staat künftig davon profitieren, dass die beiden Autobauer zusammen Kostenvorteile heben können und so mehr Gewinn machen.
Mittels eines gesetzlichen Kunstgriffs umschifft VW aber eine vielfach höhere Steuerlast von vermutlich 1,5 Milliarden Euro. Die eigentliche Übernahme wird steuerrechtlich als Konzernumstrukturierung behandelt. Dies hatte allgemein Kritik ausgelöst. So sagte FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle im Gespräch mit dem „Handelsblatt“, es mag alles legal über die Bühne gegangen sein, zeige aber, wie dringend Deutschland ein einfacheres und gerechteres Steuerrecht brauche.
VW-Chef Martin Winterkorn äußerte sich am Donnerstag betont zufrieden zur Übernahme. „Jetzt ist der Weg frei für eine gemeinsame Zukunft. Damit bringen wir eines der wichtigsten Vorhaben in der Automobilgeschichte erfolgreich ins Ziel“, sagte Winterkorn. Nun „können und werden wir die langfristigen Synergien von rund 700 Millionen Euro pro Jahr früher als geplant heben“, so der Volkswagen-Chef.
Bei der Übernahme des Sportwagenbauers bleiben die rechtlichen Risiken außen vor, wie der Finanzvorstand am Donnerstag betonte. Das Klagerisiko bleibe bei der Porsche SE, so Pötsch. Auf absehbare Zeit werde es keine Fusion mit der Porsche SE geben. Wegen der hohen finanziellen Risiken aus Anlegerklagen gegen die PSE hat VW nur das operative Geschäft des Sportwagenbauers - die Porsche AG - akquiriert.
Laut Pötsch werden im laufenden Jahr rund 2 Milliarden Euro an Abschreibungen auf die Kaufpreisallokation fällig. Der Volkswagen-CFO rechnet durch die Porsche-Konsolidierung für das laufende Jahr nur mit einem geringen positiven operativen Effekt.
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