Kommentar
09:10 Uhr, 08.04.2009

Vorsicht an der Bahnsteigkante - Unterstützungsbereich 1,3110 rückt in greifbare Nähe

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Der Euro eröffnet heute Morgen erneut 2 Cent tiefer im Vergleich zum gestrigen Start; nun bei 1,3160. Äußerungen von Herrn Fisher - seines Zeichens FED Mitglied - haben wohl maßgeblich zur Erstarkung des USD beigetragen, da er u.a. betonte, daß die Probleme des Euros - und damit des Euroraums - noch größer sein könnten als die der USA.

EURJPY eröffnet nach den gemischten bis schlechten Zahlen - vor allem der Insolvenzen - mit 131,70 ebenfalls gut 2 Big-Figures schwächer. Gepaart mit den leichteren Aktienmärkten passt dann alles wieder - mehr oder weniger - gut zusammen.

Alcoa hat gestern im übrigen die negativen Ergebniserwartungen von -56 $ct mit -54 $ct leicht geschlagen.

* Die britische Industrieproduktion per Februar ist um 1% (erw. -1,2%) im Monatsvergleich rückläufig. Der Rückgang im Jahresvergleich stellte sich auf -12,5%. Immer noch besonders hart etroffen hat es das verarbeitende Gewerbe mit einem Rückgang um -13,8% im Jahresvergleich.

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* Wider Erwarten wurde das Euroraum BIP für das vierte Quartal 2008 von -1,3% im Jahresvergleich auf -1,5% revidiert und verbuchte damit den stärksten Rückgang seit 13 Jahren. Deutschland verbuchte nach dieser Statistik als ehemaliger Exportweltmeister ein Rückgang des BIPs um 1,6%, lediglich Italien (-2,9%) und ein paar kleinere Satelliten lagen noch nennenswert vor uns. Der Euro hat im Anschluß gut einen Cent verloren und sich danach nicht wieder erholt.

* Die Konsumentenkredite in den USA sind per Februar mit -7,5 Mrd. USD deutlich stärker zurückgegangen als erwartet (-3,5 Mrd.); der Vormonat wurde allerdings auf 8 Mrd. USD nach oben korrigiert. Somit heben sich die letzten beiden Monate quasi auf. Auf annualisierter Basis ergibt sich aber immer noch ein Rückgang von knapp 10%. Damit tritt genau das ein – was eigentlich nicht eintreten sollte: die US-Bürger fangen an zu sparen bzw. fahren ihre Schulden zurück. Für den Konsum ist das wenig zuträglich und damit auch für die US-Konjunktur.

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Der Zusammenhang in den Jahren 2004 bis 2008 war unterdurchschnittlich - dies scheint sich aber nun wieder zu verbessern.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Erst ein nachhaltiger Ausbruch über die Höchstkurse vom 23.03.2009 bei 1.3735 dreht den Bias auf "Positiv". Wird der Bereich um 1,3110 nachhaltig unterschritten, so wäre das rechnerische Kurziel aus der ABC Formation 1,2955.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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