Kommentar
21:45 Uhr, 22.05.2008

Voraussetzungen für den Handel mit Futures

Der Handel mit Futures vollzieht sich an Terminbörsen. Als fruchtbar erweist sich der Handel mit Futures(= Terminkontrakthandel) an den internationalen Terminbörsen unter markttechnischen wie auch ökonomischen Aspekten grundsätzlich nur insofern, als

  • die Menge und Qualität des Basisinstruments ("underlying") eines Terminkontrakts standardisierbar ist,
  • alle Terminkontrakte mit identischen Spezifikationen als untereinander vertretbar gelten (Homogenitätsbedingung),
  • der zugrunde liegende Markt hinreichend starken Preisschwankungen unterliegt,
  • sowohl der Termin- als auch der Effektivmarkt nicht monopolistisch oder oligopolistisch strukturiert sind,
  • der fragliche Futures-Markt von zahlreichen Marktteilnehmern rege gehandelt wird (Marktbreite und -tiefe), und
  • ein Zugang zum Markt sowie die Publizität des Marktgeschehens auf kostengünstige Weise erzielbar ist.

[Anmerkung: Es fällt auf, dass in der vorstehenden Zuordnung der erforderlichen Merkmale von Börsentermingeschäften eine Eignung zur Lagerfähigkeit speziell für Handelswaren nicht mehr gefordert wird.]

Aufgrund vorstehend aufgelisteter Merkmale als Vorbedingungen für einen funktionsfähigen und effizienten Derivatehandel ist die Zahl der aktiv gehandelten Futures-Märkte im Vergleich zu den abertausenden Aktien an den Aktienmärkten verhältnismäßig gering. Jedoch geht mit der Konsolidierung des Handels auf einige wenige Märkte regelmäßig ein entscheidender Vorteil einher. Dieser offenbart sich in einem hohen allgemeinen Bekanntheitsgrad der einzelnen Märkte, der nicht nur zu einer deutlichen Verringerung von Such- und Informationskosten führt, sondern vor allem auch die Liquidität im Marktsegment von Finanzderivaten erheblich zu steigern vermag. Wegen der im Gegensatz zu Aktien grundsätzlich begrenzten Laufzeit von Futures zeigt sich, dass gerade dem Aspekt der Marktliquidität und einer dadurch erreichten jederzeitigen Transaktionsmöglichkeit zu fairen Preisen eine zentrale Bedeutung für die Handelbarkeit von Finanzderivaten zukommt.

[Hinweis: Wie der Marktprozess im Handel mit Futures an der Börse abläuft, erfahren Sie anhand eines Beispiels unter dem Punkt "Wie entstehen Futures?".]

Sind oben benannte Existenzbedingungen (Merkmale, Aufgaben) von Börsentermingeschäften im Wesentlichen erfüllt, erlauben Futures spezifische Informationen und Erwartungen einzelner Akteure über darauf gründende Anlagestrategien auf komfortable und kostengünstige Weise sinnvoll in Transaktionen an den Märkten umzusetzen*. Gewinne und Verluste lassen sich sofort realisieren, die Bereitschaft, aktiv am Handel mit Futures teilzunehmen, wird gesteigert.

[* Insbesondere wird erreicht, mit relativ geringem Kapitaleinsatz konkrete Kurserwartungen auszunützen, ohne hierbei die den einzelnen Derivaten unterliegenden Vermögensgegenstände tatsächlich physisch beziehen resp. liefern zu müssen.]

Autor: Bert H. Deiters

Fachartikel aus dem Futureswissensbereich von GodmodeTrader.de :

http://www.godmode-trader.de/wissen/futures/?ida=417705

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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