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13:57 Uhr, 19.05.2014

Vor der WM - die wichtigsten Märkte Lateinamerikas

Brasilien leidet nach Meinung von Klaus Schrüfer, Marktstratege bei Santander, zurzeit vor allem unter dem großen Leistungsbilanzdefizit sowie einer hohen Inflation, was sich negativ auf das Wachstum auswirkt.

Frankfurt/Main (BoerseGo.de) – Die Experten von Santander Asset Management Deutschland haben vor Beginn der Fußball-WM in Brasilien einen Blick auf die wichtigsten Märkte Lateinamerikas. Das Fazit von Klaus Schrüfer, Marktstratege bei Santander Asset Management Deutschland, lautet: „Neben einigem Licht gibt es in der Region durchaus auch Schatten.“

Das Licht spiegle sich aktuell in den Kursverläufen wider. Die Börsen Lateinamerikas hätten sich mit einer Durchschnittsperformance von 8,6 Prozent im März im internationalen Vergleich am stärksten präsentiert. Am deutlichsten seien die Aktien in Brasilien (plus 10,7 Prozent) und Kolumbien gestiegen (plus 15,4 Prozent). Trotzdem stehe gerade das WM-Gastgeberland vor einigen Herausforderungen, heißt es.

„Brasilien leidet zurzeit vor allem unter dem großen Leistungsbilanzdefizit sowie einer hohen Inflation – beides wirkt sich negativ auf das Wachstum aus“, erklärt Schrüfer. „Das Vertrauen der Märkte ist nach wie vor gering, die Unsicherheit entsprechend groß.“Optimistischer ist Schrüfer für Mexiko: „Es gibt einige vielversprechende Signale für den mexikanischen Markt.“ Die Exporte in die USA steigen, die öffentlichen Ausgaben bewegen sich im bisherigen Jahresverlauf mit einem Plus von 20 Prozent gegenüber 2013 auf solidem Niveau. „Die privaten Investitionen dürften bald nachziehen und damit sollten sich Beschäftigung und Privatkonsum verbessern“, erwartet der Experte.

In Argentinien habe die Regierung eine Reduzierung staatlicher Zuschüsse angekündigt; damit wolle sie eine bessere Kontrolle über das Haushaltsdefizit erreichen. „Das BIP-Wachstum könnte im laufenden Jahr negativ ausfallen“, kommentiert Schrüfer die Entwicklung, „das Verbrauchervertrauen bewegt sich auf einem Mehr-Jahres-Tief, die Industrieproduktion leidet.“ Zudem blieben die Verbraucherpreise hoch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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