Vontobel: Hohes Verlustpotenzial bei "sicheren" Anleihen

Zürich (BoerseGo.de) - Bei als "sicher" eingestuften Staatsanleihen wie Bundesanleihen oder US-Staatsanleihen besteht nach Einschätzung der Schweizer Privatbank Vontobel ein hohes Verlustpotenzial. Das Risiko eines Kapitalverlusts bei einem Anstieg der Renditen sei wesentlich größer, als vielen Anlegern bewusst sei, schreiben die Vontobel-Experten in einem aktuellen Marktkommentar.

Ein Portfolio aus zehnjährigen US-Staatsanleihen, das heute bei 1,61 Prozent rentiert, würde bei einem Anstieg der Renditen um 300 Basispunkte auf 4,61 Prozent rund 23,5 Prozent seines Werts verlieren, rechnet Vontobel vor. "Am längeren Ende der Zinskurve kann der Wertverlust noch dramatischer ausfallen. Wenn die Rendite eines Portfolios mit 30-jährigen US-Staatspapieren ebenfalls um 300 Basispunkte auf 5,67 Prozent anzieht, dann würde der Wert um fast 43 Prozent einbrechen." Ganz ähnliche Zahlen ergeben sich bei Bundesanleihen. Bei zehnjährigen Bundesanleihen wäre bei einem Anstieg der Renditen um 300 Basispunkte ein Wertverlust von 23,6 Prozent zu verzeichnen, bei 30-jährigen Anleihen sogar von 45,5 Prozent.

"Dies soll kein Versuch sein, die zukünftige Richtung von Zinsen vorherzusagen. Wir wollen einfach nur unserer Sorge Ausdruck verleihen, dass viele Anleger das Risiko dieser 'sicheren' Anlagen unterschätzen könnten", sagt Matthew Benkendorf, Portfoliomanager des Vontobel-Fonds Global Value Equity. "Da Anleihen ein hohes Risiko eines Kapitalverlusts und nur geringe Erträge bieten, sind hochwertige Aktien unter Umständen attraktiver als viele denken."

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