Analyse
08:55 Uhr, 30.04.2024

VONOVIA - "Die Talsohle ist greifbar"

Nach einem milliardenschweren Verlust im Vorjahr wegen der Abwertung der Immobilienbestände hat der Wohnimmobilienkonzern Vonovia im ersten Quartal 2024 wieder einen Gewinn geschrieben.

Erwähnte Instrumente

  • Vonovia SE
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  • Vonovia SE - WKN: A1ML7J - ISIN: DE000A1ML7J1 - Kurs: 26,150 € (XETRA)

Der Wert des Immobilienportfolios entwickelte sich im ersten Quartal mit einem Rückgang um 0,3 % auf 83,66 Mrd. EUR annähernd stabil, sodass es keine weiteren Bewertungsverluste gab. Unter dem Strich wurde ein Periodengewinn von 335,5 Mio. EUR verbucht, nachdem im Vorjahr ein Verlust von 2,09 Mrd. EUR aufgetreten war. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf 0,38 EUR, nach -2,47 EUR im Vorjahr.

„Die Talsohle bei der Wertentwicklung ist praktisch greifbar“, erläuterte Vonovia. „Wir erwarten, die Phase der Stabilisierung in diesem Jahr abzuschließen. Die Rückkehr zum Wachstumskurs ist in Sicht. Spätestens ab 2025 wollen wir umschalten und uns wieder auf die Steigerung unserer Erträge konzentrieren.“ Ab dem nächsten Jahr rechnet Vonovia dann wegen des Wohnungsmangels und der hohen Nachfrage nach Wohnraum mit einem organischen Wertzuwachs (ohne Bewertungseffekte) von rund 3 Mrd. EUR pro Jahr.

Kerngeschäft entwickelt sich solide

Im operativen Kerngeschäft, der Vermietung von Wohnungen, lief es für Vonovia im ersten Quartal 2024 solide. So konnten die Mieten organisch um 3,8 % gesteigert werden. Da Vonovia allerdings die Bestände etwas verringerte, sank der Umsatz aus Immobilienbewirtschaftung leicht von 1,31 Mrd. EUR auf 1,26 Mrd. EUR und davon der Umsatz aus Vermietung von 1,27 Mrd. EUR auf 1,23 Mrd. EUR. Die Leerstandsquote blieb mit 2,2 % niedrig. Im Vermietungsgeschäft konnte das bereinigte EBITDA um 1,5 % auf 592,9 Mio. EUR zulegen. Insgesamt entwickelte sich das bereinigte EBITDA im fortgeführten Geschäft mit einem Minus von 3,3 % auf 607,0 Mio. EUR leicht rückläufig. Angaben zum FFO, der eigentlich wichtigsten Ertragskennzahl bei Immobilienunternehmen, machte Vonovia nicht.

Der EPRA NTA (mehr oder weniger der innere Wert pro Aktie) sank leicht um 0,2 % von 46,82 EUR zum Jahresende 2023 auf 46,72 EUR zum Ende des ersten Quartals 2024.

Fazit: Vonovia sieht die Talsohle bei der Wertentwicklung als beinahe erreicht an. Bleiben böse Überraschungen wie erneute Inflations- und Zinsschocks aus, dürften die Zeichen beim größten deutschen Wohnimmobilienkonzern weiter auf Erholung stehen. Nachdem sich der Aktienkurs bereits im zweiten Halbjahr 2023 kräftig erholt hatte, kam es im aktuellen Jahr zunächst zu einer Konsolidierung, an die sich jetzt weitere Kursgewinne anschließen könnten. Das jüngste Tief bei 24,27 EUR und das Tief aus dem März bei 23,74 EUR sollten aber nach Möglichkeit nicht mehr nachhaltig unterschritten werden.

Jahr 2023 2024e* 2025e*
Umsatz in Mrd. EUR 5,23 3,17 3,22
Ergebnis je Aktie in EUR -7,80 1,91 1,92
KGV - 14 14
Dividende je Aktie in EUR 0,90 1,08 1,12
Dividendenrendite 3,44% 4,13% 4,28%

*e = erwartet, Erwartungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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