Analyse
14:14 Uhr, 13.03.2025

Von den Magnificent 7 zu den Maleficent 7?

Die jüngsten Turbulenzen an den Börsen haben vor allem die hoch bewerteten sogenannten "Magnificent 7" erwischt - also die größten Tech-Giganten wie Nvidia, Apple, Microsoft & Co.. Goldman spricht schon von den Maleficent 7. Doch was steckt wirklich hinter den Bewegungen, und was bedeutet das für Anleger?

Erwähnte Instrumente

  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 19.596,02 Pkt (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 19.596,02 Pkt (Nasdaq)

Underperformance der "Magnificent 7"

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Goldman Sachs

Sinkende Bewertungsprämie der "Magnificent 7"

Die Bewertungsprämie der "Magnificent 7" gegenüber dem restlichen S&P 500 ist auf das niedrigste Niveau seit 2017 gefallen. Bedeutet das nun, dass Tech-Werte unterbewertet sind? Oder handelt es sich um eine längerfristige Neubewertung der Branche?

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Goldman Sachs

Normaler Rücksetzer?

Der Nasdaq 100 hat seine Serie von 497 Handelstagen über dem 200-Tage-Durchschnitt beendet – die zweitlängste in der Geschichte. Beim letzten vergleichbaren Fall im Januar 2022 verlor der Nasdaq 100 in den folgenden zwei Wochen -5,7 % und innerhalb eines Jahres -22,0 %. Historische Daten zeigen, dass die nächsten zwei Wochen entscheidend werden könnten.

  • Wenn der Drawdown innerhalb von zwei Wochen -3,5 % oder mehr beträgt, folgte in der Vergangenheit ein Bärenmarkt, wie in den Jahren 2000, 2008 und 2022.
  • Wenn der Rückgang jedoch unter -3,5 % blieb, waren die 1-Jahres-Renditen stets positiv – teilweise mit zweistelligen Gewinnen.

Laut dem Fundstrat Marktstrategen Tom Lee war die jüngste 10%-Korrektur im S&P 500 innerhalb von 20 Tagen die fünftschnellste der letzten 75 Jahre. Historisch betrachtet folgte auf solche schnellen Drawdowns meist eine deutliche Erholung in den kommenden drei, sechs und zwölf Monaten.

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Fundstrat

Falls sich diese Regel auch diesmal bewahrheitet, könnte das bedeuten, dass wir bereits einen Großteil der Abwärtsbewegung hinter uns haben. Doch in Zeiten geopolitischer Unsicherheit ist die Lage komplexer als bei früheren Marktkorrekturen. Positive Wirtschaftsdaten wie JOLTS Report oder weniger hohe Verbraucherpreise werden von Trump Hin- und Her und die dadurch entstehende Unsicherheit überschattet.

Übertriebene Multiple-Contraction?

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Gainify

Besonders auffällig ist der starke Rückgang der Bewertungsmultiplikatoren im Halbleitersektor. Einige der größten Chiphersteller haben deutliche Rückgänge in ihren 2025-erwarteten KGVs erlebt:

  • Nvidia: KGV-Rückgang von 46,8x auf 24,1x (-48,5%)
  • AMD: KGV-Rückgang von 36,3x auf 20,6x (-43,4%)
  • ARM: KGV-Rückgang von 91,5x auf 57,0x (-37,7%)
  • Broadcom: KGV-Rückgang von 44,1x auf 27,9x (-36,8%)

Diese massiven Rückgänge haben nicht nur mit den fallenden Aktienkursen zu tun, sondern vor allem mit steigenden Gewinnerwartungen. Das ist ein entscheidender Punkt: Wenn Analystenschätzungen nach oben korrigiert werden, kann eine Aktie fundamental günstiger werden, selbst wenn ihr Kurs stabil bleibt oder nur moderat fällt.

Viele Anleger gehen davon aus, dass eine fallende Aktie automatisch "günstiger" wird. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Entscheidend ist, wie sich die zugrundeliegenden Gewinne entwickeln. Es gibt zwei Szenarien, die man kennen muss:

  1. Eine Aktie kann fallen, aber teurer bleiben oder sogar teurer werden: Wenn die Gewinnprognosen sinken, kann ein Unternehmen trotz Kursverlust genauso teuer oder sogar teurer als zuvor sein. Beispiele dafür sind Nike oder Starbucks, deren fundamentale Lage sich verschlechtert hat, während die Kurse zwar gefallen, aber nicht stark genug gesunken sind, um die niedrigeren Gewinne auszugleichen.
  2. Eine Aktie kann steigen oder seitwärts laufen und dennoch günstiger werden: Wenn die Gewinnerwartungen nach oben angepasst werden, wird die Aktie automatisch "billiger" auf Basis des KGVs, selbst wenn sich der Kurs kaum bewegt. Genau das sehen wir aktuell bei Nvidia und Broadcom.
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Koyfin

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Fazit

Wer langfristig investiert, sollte seine Haltung gegenüber einem Unternehmen nicht am Aktienkurse ausrichten, sondern vor allem darauf, wie sich die Gewinnerwartungen entwickeln. Die Tech-Giganten sind nicht mehr so teuer wie vor wenigen Monaten, was künftig wieder Chancen eröffnen könnte.

Trotzdem bleibt die Unsicherheit hoch, und nicht jede "gefallene" Aktie ist automatisch ein Schnäppchen. Wer sich die fundamentalen Entwicklungen genau anschaut, kann jedoch kluge Entscheidungen treffen und sollte sich nicht von der aktuellen Volatilität verunsichern lassen, denn Market Timing kostet Dich sehr viel Rendite

Versucht es erst gar nicht!

Warum Market Timing riskant ist? Wer die 10 besten Tage pro Jahr verpasst, hätte in den letzten Jahren negative Renditen erzielt, selbst in eigentlich starken Marktphasen. Während der S&P 500 im Durchschnitt 12 % pro Jahr zulegte, wäre die Rendite ohne diese wenigen Tage auf -10 % pro Jahr gesunken. Das zeigt, dass langfristiges Investieren und Durchhalten oft die bessere Strategie ist, da die besten Tage meist in volatilen Marktphasen auftreten, in denen viele Anleger gerade aussteigen. Beispielsweise hätte man in 2023 und 2024 statt 24 % und 23 % eben nur 4 % Performance gemacht.

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Fundstrat

📌 Das Warten auf Rücksetzer

Beim Investieren ist allgemein bekannt, dass das langfristige Investiertbleiben mit der Schlüssel zum Erfolg ist. Dies ist jedoch oft leichter gesagt als getan. Im Crash kaufen viele vermeintlich lieber. Die Statistik zeigt jedoch, dass es oft vorteilhafter ist, früher als später einzusteigen.

Folgende Grafik zeigt, dass das Versuchen, "den Dip zu kaufen", eher in einem negativen Endergebnis resultiert. Da der Markt tendenziell über die Zeit steigt und unerwartet wieder anziehen kann, ist selbst das schlechteste Timing oft besser, als nicht im Markt zu sein.

X-Achse: Umfang des Pullbacks | grauer Balken = Verpasste Rendite auf das Warten des Pullbacks | Orangener Balken = Anzahl der Tage des Wartens

Ein Anleger, der auf einen 5%-Rücksetzer wartet, tut dies im Durchschnitt 291 Tage. Obwohl solche Rücksetzer von 5 % oder mehr ca. drei- bis viermal pro Jahr auftreten, resultiert der Pullback durch den langfristigen Marktanstieg oft in höheren Tiefs – d.h., der nächste Dip ist höher als der vorherige.

Historisch gesehen legt der Markt in der Periode des Wartens auf einen 5%-Pullback (291 Tage) um starke 13,1 % zu, einschließlich des Rücksetzers selbst.

Beispielsweise gibt es seit nun bald über 400 Handelstagen im S&P 500 keinen Pullback > 2 % mehr. Ein Zeitraum, der noch nie so lang war und mittlerweile über 50 % Rendite kostete.

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Sandbox

📌 5%-Dips sind ganz normal

Die aktuelle Korrektur im S&P 500 markiert die erste 5 %-Korrektur des Jahres – ein völlig normales Ereignis in den Märkten. Wie die Grafik zeigt, treten solche Rückgänge durchschnittlich 3,4 Mal pro Jahr auf. Selbst in starken Börsenjahren wie 2023 gab es eine 5%- und eine 10%-Korrektur, und 2022 verzeichnete noch häufigere Rücksetzer. Volatilität ist der Preis, den man für langfristige Gewinne zahlt.

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Carson

📌 Korrekturen sind normal

Die Grafik zeigt, dass Rückschläge im S&P 500 innerhalb eines Jahres völlig normal sind – mit einem durchschnittlichen maximalen Drawdown von 14,1 %.

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Mike Zaccardi

Nach einem 15 %+ Quartalsrückgang lag die durchschnittliche Rendite ein Jahr später bei 25 %, während sie nach einem 20 %+ Rückgang über zwei Quartale im Schnitt sogar 29,60 % betrug.

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Bespoke

📌 Drittes Jahr in einem Bullenmarkt

Wir befinden uns im dritten Jahr des Bullenmarktes – eine Zeit, die historisch oft von volatilen Seitwärtsbewegungen geprägt ist. Die Grafik zeigt, dass frühere Bullenmärkte in dieser Phase häufig kurzfristige Rückschläge erlebten, bevor sie langfristig weiter aufwärts tendierten. Besonders nach einem starken Vorjahr und in einem Nachwahljahr sind Schwankungen nichts Ungewöhnliches.

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Carson

Viel Erfolg wünscht Euch Valentin

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