Abgasskandal: VW reicht Eckpunkte für Kompromiss ein - Nachbörsliche Verluste bei US-Aktien
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- Hohe nachbörsliche Verluste bei Alphabet, Microsoft, Visa, Starbucks: Quartalszahlen
- VW und US-Behörden reichen Kompromiss ein
- US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf 43-Jahrestief
- EZB belässt Leitzins unverändert bei 0,00 Prozent
- Stroer-Aktie stürzt um mehr als 32 Prozent ab
- Novartis AG übertrifft die Analystenschätzungen
- Biogen übertrifft die Analystenschätzungen
- Deutz mit Verlust bei Umsatz und Gewinn
- Ericsson kündigt Konzernumbau an
- zooplus hat Umsatzprognose für 2016 bestätigt
- ADVA verliert nach schlechtem Margenausblick deutlich
- MorphoSys fällt tief ins Minus
- Novartis übertrifft die Gewinnerwartungen
- Medienbericht: Volkswagen einigt sich mit den US-Behörden
- American Express überrascht positiv beim Gewinn
- Qualcomm übertrifft Erwartungen
DAX
- Der DAX legt nach Gewinnen zum Handelsauftakt am Mittag den Rückwärtsgang ein. L&S taxiert den Leitindex derzeit auf 10.400 Punkte (Xetra-Schluss: 10.421,29). Ob der Leitindex heute auf ein neues Jahreshoch steigt, bleibt fraglich. Die Vorgaben von der Wall Street sind positiv. Zudem stützen die weiter steigenden Ölpreise. Im Blick steht heute der Zinsentscheid der EZB. Volkswirte erwarten von der heutigen Sitzung vorerst keine Änderung der Geldpolitik. Tatsächlich belässt die EZB ihren Leitzins bei 0,00 Prozent.
Unternehmensnachrichten
- Alphabet hat im ersten Quartal einen Gewinn je Aktie von 7,50 US-Dollar erwirtschaftet und verfehlt damit die Erwartungen von 7,96 US-Dollar. Der Umsatz steigt zum Vorjahr um 17,4 % auf 20,26 Milliarden US-Dollar enttäuscht damit aber ebenfalls die Schätzungen von 20,38 Milliarden US-Dollar. Die Aktie wird nachbörslich stark abverkauft.
- Microsoft verfehlt mit einem EPS von 62 Cents die Erwartungen um 2 Cents. Der Umsatz kann zwar im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 % auf 22,08 Milliarden US-Dollar zulegen, liegt damit aber dennoch etwas unter dem Konsens von 22,11 Milliarden US-Dollar. Die Aktie verbucht hohe nachbörsliche Verluste.
- Visa kann im zweiten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 68 Cents die Erwartungen um 2 Cents übertreffen. Der Umsatz legt zum Vorjahr um 6,4 % auf 3,63 Milliarden US-Dollar zu und liegt damit im Rahmen der Schätzungen. Für 2016 passt das Unternehmen die Prognosen an und rechnet nur noch mit einem Umsatzwachstum von 7-8 % (zuvor: hoher einstelliger bis niedriger zweistelliger Bereich) und einem etwa 4 % niedrigeren EPS-Wachstum als noch zuletzt veranschlagt. Die Aktie steht nachbörslich enorm unter Druck.
- Starbucks meldet einen Gewinn von 39 je Aktie, sowie einen Umsatz von 4,99 Milliarden US-Dollar und liegt mit beiden Werten im Rahmen der Erwartungen. Im laufenden Quartal sieht das Unternehmen ein EPS von 48-49 Cents und bestätigt damit den aktuellen Konsens. Für das Geschäftsjahr hebt Starbucks die EPS-Prognose leicht von 1,87-1,89 auf 1,88-1,89 US-Dollar und rechnet weiterhin mit einem Umsatzwachstum zum Vorjahr um 12 %. Starbucks kommt nachbörslich stark unter die Räder.
- Volkswagen und US-Behörden haben beim zuständigen US-Richter wie erwartet ein Papier mit den Eckpunkten für einen Kompromiss im Abgasskandal vorgelegt. Das Gericht hat den Parteien im Gegenzug eine Frist bis zum 21. Juni gesetzt, um die vorgeschlagene Einigung detailliert auszugestalten. Laut Richter Breyer sollten die Gespräche weiter vertraulich behandelt werden.
- Ein negativer Kommentar von Muddy Waters Research hat in der Ströer-Aktie den größten Kurssturz der Firmengeschichte verursacht. Die Aktien des Außenwerbespezialisten Ströer sind nach einem kritischen Bericht des Research-Dienstes Muddy Waters im Tief um mehr als 32 Prozent auf 36,50 Euro eingebrochen. Intraday hat sich der Kurs jedoch wieder deutlich erholt.
Ströer scheine im Online-Markt weniger erfolgreich zu sein als viele Anleger glaubten, hieß es in einer Studie. Daher werde auf fallende Kurse gesetzt. Muddy Waters ist für kritische Berichte und Shortempfehlungen bekannt. Ströer war 2015 mit einem Kursgewinn von über 134 Prozent Spitzenreiter im MDax. Anfang 2015 hatten die Papiere noch rund 25 Euro gekostet; im November waren es dann mehr als 60 Euro gewesen. - Novartis AG verfehlt im ersten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 1,17 US-Dollar die Analystenschätzungen von 1,19 US-Dollar. Der Umsatz liegt mit 11,6 Mrd. US-Dollar unter den Erwartungen von 11,9 Milliarden US-Dollar.
- Biogen Inc. übertrifft im ersten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 4,79 US-Dollar die Analystenschätzungen von 4,46 4,79 US-Dollar. Der Umsatz mit 2,73 Mrd. unter den Erwartungen von 2,75 Milliarden US-Dollar.
- Deutz hat im ersten Quartal nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 300,2 Millionen Euro (-5,6 Prozent zum Vorquartal) und ein EBIT von 7,3 Millionen Euro (-28 Prozent) erzielt. Der Absatz ging um 13 Prozent auf 32.112 Motoren zurück.
- Ericsson hat nach einem enttäuschenden Jahresauftakt einen Konzernumbau angekündigt. Die Aktie gerät unter Druck.
- Der Umsatz von Schneider Electric liegt über den Erwartungen. Die Aktie steigt um 4,09 Prozent auf 58,78 Euro und zählt damit zu den größten Gewinnern im EuroStoxx50.
- zooplus hat im ersten Quartal einen Umsatz von 208 Millionen Euro (+26 Prozent) und eine Gesamtleistung von 217 Millionen Euro (+28 Prozent) erzielt. Umsatzprognose für das Gesamtjahr (mindestens 875 Millionen Euro) bestätigt.
- Steinhoff hat sein Übernahmeangebot für die britische Elektrohandelskette Darty von GBp125 auf GBp138 je Aktie erhöht. Zudem hat der Möbelhändler von Investoren 19,5 Prozent der Anteile erworben.
- Capital Stage wird von einer Kapitalerhöhung belastet. Insgesamt wurden 7.243.940 neue Aktien zu einem Preis von je 6,75 Euro platziert. Der Bruttoemissionserlös von 48,9 Millionen Euro soll zur Fortsetzung des Wachstumskurses durch weitere Akquisitionen sowie zum nachhaltigen Erhalt einer soliden Bilanzstruktur eingesetzt werden.
- ADVA nach Zahlen und einem enttäuschenden Margenausblick deutlich schwächer.
- Der MorphoSys-Kooperationspartner Novartis muss einen Rückschlag bei einer Studie mit dem HuCAL-basierten Antikörperwirkstoff Bimagrumab verkraften. Novartis habe bestätigt, dass eine Phase 2b/3-Studie von Bimagrumab ihren primären Endpunkt nicht erreicht habe, teilte Morphosys am Donnerstagmorgen mit und erklärte weiter, dass die Daten aktuell weiter ausgewertet würden, um über das weitere Entwicklungsprogramm von Bimagrumab zu entscheiden. Derzeit laufende klinische Studien werden laut Morphosys aktuell nicht gestoppt.
- Amadeus FiRe hat im ersten Quartal einen Umsatz von 40,2 Millionen Euro (-2,2 %), ein EBITA von 5,6 Millionen Euro (VJ: 6,0 Millionen Euro) und ein Periodenergebnis von 3,8 Millionen Euro (VJ: 4,1 Millionen Euro) gegenüber dem Vorquartal erzielt.
- Volkswagen hat sich nach Informationen der "Welt" mit den US-Behörden auf einen Vergleich in der Abgas-Affäre geeinigt. Am Donnerstagmittag sollen dem zuständigen Richter die entsprechenden Papiere vorgelegt werden. Ein Prozess wäre damit abgewendet. Dem Vernehmen nach zahlt Volkswagen jedem betroffenen Kunden Schadensersatz in Höhe von 5.000 US-Dollar. Volkswagen ist vorbörslich mit +5,21 Prozent auf 127,20 Euro größter Gewinner im DAX.
- American Express meldet für das erste Quartal ein EPS von 1,45 US-Dollar und übertrifft damit die Analystenschätzungen von durchschnittlich 1,34 US-Dollar. Der Umsatz gibt zum Vorjahreszeitraum um 2,4 % nach, und liegt bei 8,09 Mrd. US-Dollar. Währungsbereinigt konnten die Erlöse allerdings um 4 Prozent gesteigert werden. Das Unternehmen bestätigt den Ausblick für 2016 und 2017.
- Qualcomm hat mit einem Gewinn je Aktie im zweiten Quartal von 1,04 US-Dollar die Erwartungen um 8 Cents übertroffen. Der Umsatz sinkt zum Vorjahr um 19,5 Prozent auf 5,55 Mrd. US-Dollar. Analysten hat sogar nur mit 5,33 Mrd. US-Dollar gerechnet. Für das dritte Quartal stellt das Unternehmen einen Gewinn je Aktie von 0,90 bis 1,00 US-Dollar in Aussicht, was im Rahmen des gegenwärtigen Konsens liegt.
Konjunkturnachrichten
- In den USA sind in der Woche zum 16. April weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden: Im Vorwochenvergleich fiel die Zahl um 6.000 auf 247.000 Anträge, teilte das US-Arbeitsministerium mit - niedrigster Stand seit 43 Jahren. Volkswirte hatten einen Zuwachs auf 264.000 vorhergesagt.
- Die EZB belässt den Leitzins in der Eurozone wie erwartet auf dem Rekordtief von null Prozent. Der Einlagesatz bleibt bei minus 0,4 Prozent, der sogenannte Spitzenrefinanzierungssatz bei plus 0,25 Prozent. Erst im März hatte die EZB die Leitzinsen gesenkt.
- Die Ökonomen des Düsseldorfer Konjunkturforschungsinstituts IMK haben ihre Prognose für das deutsche Wachstum in diesem Jahr auf 1,5 Prozent gesenkt und sich damit skeptischer als die Bundesregierung gezeigt. Auch für 2017 rechnen die gewerkschaftsnahen Forscher mit einer Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in dieser Höhe. Für 2016 hatten sie noch im Dezember ein Plus von 1,8 Prozent vorhergesagt.
- Die schwedische Notenbank (Riksbank) lässt den Leitzins unverändert bei -0,5 Prozent. Zugleich hat die Notenbank hat ihr Programm zum Kauf von Staatsanleihen um 45 Milliarden Schwedische Kronen (5,5 Milliarden Euro) ausgeweitet. Die schwedische Notenbank ist bei Bedarf bereit, ihre Geldpolitik weiter zu lockern und sieht noch Spielraum für weitere Zinssenkungen.
Termine des Tages: | 13:45 Uhr - EZB-Zinsentscheid |
14:30 Uhr - EZB-Pressekonferenz | |
16:00 Uhr - Verbrauchervertrauen April (vorläufig) |
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