Analyse
00:00 Uhr, 29.09.2008

VOLKSWAGEN Aktienkurs nach dem "Blow off"

Erwähnte Instrumente

Volkswagen - WKN: 766400 - ISIN: DE0007664005

Börse: Xetra in Euro / Kursstand: 257,79 Euro

In der Woche des großen Verfallstermins vom 15.09. bis 19.09.08 stieg der Aktienkurs der Volkswagenaktie im Hoch um +45% an. Das Hoch lag über 305 Euro. Dieses Ereignis in der Preisentwicklung der Aktie ist ein Paradebeispiel dafür, dass das Kursgeschehen eines Basiswerts im kurz- und mittelfristigen Zeitfenster oftmals seinen eigenen Gesetzen folgen kann. Es gab nicht etwa grandiose Nachrichten zur fundamental zugrundeliegenden Situation des Unternehmens, etwa einen unerwarteten Sprung in der Gewinnentwicklung nach oben oder aber unerwartet gute PKW-Absatzzahlen. Nein, hier griffen Marktmechanismen.

Viel wurde spekuliert. Auf meine Meldung am 18.09.08 erreichten mich unglaublich viele Email-Kommentierungen. Ich wußte gar nicht, dass meine Emailadresse in der Öffentlichkeit so weit verbreitet ist. Ich möchte Sie animieren, uns weiterhin Wissen und Informationen zu kursbewegenden Ereignissen mitzuteilen.

Informationen senden Sie bitte schnell und unkompliziert an die folgende Emailadresse :

info [at] godmode-trader.de

Am 15.09.08 ging Lehman Brothers offiziell insolvent, am 19.09.08 war großer Verfallstermin. Mit beiden Ereignissen wurde der explosive Kursanstieg der Volkswagenaktie in Verbindung gebracht. Shortsqueeze im Rahmen der Lehmanpleite oder aber Optionplays im Zusammenhang mit dem Verfallstermin. Gegen letzteres spricht, dass die 300er Marke einen Tag vor dem Verfallstermin erreicht wurde und am Tag des Termins nicht verteidigt wurde. Gegen letzteres spricht außerdem, dass der Aufwand für diese Bewegung exorbitant hoch gewesen wäre. Man beachte das überdurchschnittliche Volumen im Wochenverlauf.

Letztenendes ist es bei Spekulationen geblieben.

Der Shortsqueeze wurde übrigens von einigen Händlern genutzt, um sich neu mit Shortpositionen zu positionieren. Im Rahmen von Short Squeezes kommt es zwar zunächst zu explosiven Kursanstiegen, denen nicht selten aber ebenso schnelle Kursabgaben folgen. Auf eben diese letztgenannte Entwicklung spekulieren Händler.

Der Chart der Aktie zeigt, dass die einsetzende Konsolidierung den Kurs auf das 50% Retracement des Squeezes bei 250 Euro geführt hat. Der Chart zeigt während des Squeezes in den zurückliegenden Wochen ein Volumenpeak an. In der Charttechnik bezeichnet man dieses Bild, das das Komplementär zu einem Selling Climax darstellt, als "blow off". Demzufolge müßte die Aktie zunächst einmal ihr Hoch gesehen haben und eine vor allem zeitlich ausgdehnte Korrekturphase beginnen.

Die laufende Pullbackbewegung kann durchaus bis 220 Euro verlaufen. Wer auf die Aktie short ist, sollte dann vorsichtshalber wieder covern, wenn der Kurs wieder über 280 Euro auf Tagesschlußkursbasis laufen sollte. Laut statistischem Erfahrungswert ist dies nämlich das Ausmaß, ab dem Shortseller aus ihren Positionen gehen und gleichzeitig Käufer wieder prozyklisch einsteigen.

Beste Grüße,
Harald Weygand

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Kursverlauf seit Oktober 2006 (Linienchart als Übersichtsdarstellung)
Kursverlauf seit März 2008 (log. Kerzenchartdarstellung/ 1 Kerze = 1 Tag)


VOLKSWAGEN Aktienkurs - Was ist da los ?
Datum 18.09.2008 - Uhrzeit 13:40

Hannover (BoerseGo.de) - Porsche will sich offenbar nicht mit einer einfachen Mehrheit bei Volkswagen zufriedengeben. Bei einem vertraulichen Treffen mit niedersächsischen CDU-Bundestagsabgeordneten Anfang der Woche habe der Finanzvorstand des Sportwagenbauers, Holger Härter, erstmals einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag ins Spiel gebracht, berichtet die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ). Dies würde VW zu einem reinen Befehlsempfänger machen – außerdem müssten die Wolfsburger ihren gesamten Gewinn nach Stuttgart überweisen. Porsche werde dieses Ziel nicht einfach aufgeben, nur weil ein neues VW-Gesetz in der Vorbereitung sei, wird Härter aus Teilnehmerkreisen zitiert.

Ein Porsche-Sprecher erklärte dazu, Härter habe lediglich eine theoretische Möglichkeit angesprochen. Derzeit stehe ein Beherrschungsvertrag nicht zur Debatte und sei auch "völlig unrealistisch".

Tatsächlich kann Porsche im Moment gegen das Land Niedersachsen, das 20 Prozent der VW-Anteile hält, keine ausreichende Mehrheit für derartige Pläne bekommen. Das VW-Gesetz sichert dem Land de facto ein Vetorecht. Die Chance, einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag durchzusetzen, hätte Porsche nur, wenn die Sperrminorität, wie es auch die EU verlangt, auf 25 Prozent angehoben würde.

Die Stuttgarter haben ihr VW-Aktienpaket am Dienstag auf mehr als 35 Prozent aufgestockt und wollen im November auf mehr als 50 Prozent der Anteile kommen. Bisher schweigt sich der Konzern aber darüber aus, bei welchem Punkt er mit dem Zukaufen aufhören will.

Volkswagen - WKN: 766400 - ISIN: DE0007664005

Börse: Xetra in Euro / Kursstand: 278 Euro

Anbei der Kursverlauf der VW Aktie seit 11.02.2008.

1 Kerze repräsentiert im vorliegenden Tageschartintervall einen Tag.

Seit 3 Handelstagen bricht die Aktie aus einem symmetrischen Konsolidierungsdreieck nach oben aus. Innerhalb von 3 Handelstagen liegt bisher ein Plus von 35% vor.

Frage an Sie: Stellen Sie sich vor, Sie wären ein großer Marktteilnehmer und wollten ihren Anteil durch Aktienzukäufe aufstocken.

Würden Sie die vollen Kauforders direkt ins Orderbuch legen ? Würden Sie keine Eisberge ins Buch stellen ? Würden Sie nicht versuchen, Ihr Kaufinteresse zu kaschieren ?

Der zeitliche Zusammenhang des Anstiegs zum morgigen großen Verfallstermin ist auffällig. Scheinbar gibt es eine Interessenlage den Aktienkurs bis zum morgigen Tag auf einem bestimmten Preislevel zu haben. Übrigens, eine ähnliche Situation liegt bei der SAP Aktie vor.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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