Volatilität der Aktienmärkte belastet Kreditmärkte
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Paris (GodmodeTrader.de) - Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus „Ostrum Asset Management“, beobachtet mit Sorge, dass bei den Auktionen italienischer Staatsanleihen meist lokale Investoren bieten. „Das macht noch einmal das Risiko einer Abwärtsspirale zwischen lokalen Banken und dem Staat deutlich, umso mehr, wenn die Regierung im Falle von Bankenstress eingreift“, schreibt Botte in seinem aktuellen „Strategy Weekly“.
Die aktuellen Marktbedingungen begünstigten risikofreie Anlagen; die Credit Spreads stünden weiterhin unter Druck. Der Anstieg habe in der letzten sieben Basispunkte im Euro Investment Grade Universum betragen (128 Basispunkte vs. Bunds). Mittelmäßige Unternehmensergebnisse und die Volatilität der Aktienmärkte hätten die Kreditmärkte belastet. Die High Yield Spreads (420 Basispunkte) seien seit Ende des dritten Quartals um 74 Basispunkte gestiegen. US-Kreditmärkte zeigten ähnliche Trends, heißt es weiter.
„Die T-Note-Renditen sanken auf ein wöchentliches Tief bei 3,06 Prozent, bevor sie wieder in Richtung 3,10 Prozent stiegen. Die aktuellen Werte stimmen mit unserem modellierten fairen Wert von 3,15 Prozent überein. Anlegerumfragen deuten darauf hin, dass die Durationspositionierung nach einer langen Zeit des ‚bearishen‘ Sentiments wieder neutral geworden sei. Spekulative Anleger haben ihre Short-Position zwar reduziert, sie sind aber immer noch beträchtlich. Der Ausverkauf am Aktienmarkt dürfte den Zinspfad der Fed nicht verändern. Daher scheint das Potenzial für eine Anleiherallye aus heutiger Sicht begrenzt, was aus unserer Sicht eine neutrale Haltung rechtfertigt“, so Botte.
Im Euroraum sei die Flucht in die Bundesanleihen angesichts des Ausmaßes der Verluste bei den Risikoaktiva bescheiden gewesen. Die zehnjährige Bund-Rendite sei nur auf 0,34 Prozent gefallen. Seitdem habe man eine Belebung in Richtung 0,40 Prozent beobachtet, da sich die Herabstufungen in Italien als weniger hart erwiesen hätten, als viele Anleger befürchtet hätten. Die BTP-Spreads seien um etwa 15 Basispunkte auf knapp 300 Basispunkte am Montag gesunken. Die Wahrscheinlichkeit einer kurzfristigen Herabstufung auf High Yield-Niveau sei stark reduziert worden, was zu einer möglichen Eindeckung von Short-Positionen geführt habe, heißt es abschließend.
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