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13:59 Uhr, 13.11.2012

Vodafone dreht in Verlustzone ab

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London (BoerseGo.de) – Der britische Telekom-Gigant Vodafone Group hat am heutigen Dienstag seine Zahlen für das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres ausgewiesen. Demnach drehte Vodafone in die Verlustzone ab und musste auch einen Umsatzrückgang hinnehmen.

Außerdem kündigte Vodafone ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 1,5 Milliarden Pfund an, nachdem die Briten von Verizon Wireless eine Gewinnausschüttung im Volumen von 2,4 Milliarden Pfund eingestrichen haben.

Die Geschäftsentwicklung lag im Berichtszeitraum laut Vodafone etwas unter den Erwartungen, was hauptsächlich mit einer Verschlechterung des makroökonomischen Umfeldes begründet wurde. Die starke Entwicklung des US-Joint Venture Partners Verizon Wireless konnte dies jedoch teilweise ausgleichen.

Vodafone unterstrich, dass in den Schwellenländern gute Wachstumsraten erzielt werden konnten, aber das Marktumfeld in Südeuropa belastete. „Wir haben in den letzten sechs Monaten an der Entwicklung unserer strategischen Ziele gearbeitet, wobei wir gute Wachstumsraten besonders in den Schwellenländern verbuchen konnten. Kurzfristig spiegeln unserer Ergebnisse aber die schwierigen Marktbedingungen, gerade in Südeuropa wider“, so Vodafone-CEO Vittorio Colao. Der Dienstleistungsumsatz sank in Südeuropa um 9,8 Prozent und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel um 15,1 Prozent im Jahresvergleich.

In den sechs Monaten per 30. September teilte der Konzern einen Vorsteuerverlust von 492 Millionen Pfund mit, nachdem im gleichen Zeitraum des Vorjahres noch ein Gewinn von 8,01 Milliarden Pfund eingefahren wurde. Besonders belasteten dabei Abschreibungen im Volumen von 5,9 Milliarden Pfund in Spanien und Italien.

Der den Aktionären zurechenbare Verlust wurde mit 1,98 Milliarden Pfund oder 4,01 Pence je Aktie angegeben, nach einem Gewinn von 6,68 Milliarden Pfund oder 12,99 Pence je Aktie im Vorjahr.

Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg um 1,4 Prozent auf 7,86 Pence an und spiegelt den starken bereinigten operativen Gewinn und die Reduktion der im Umlauf befindlichen Aktien durch das Aktienrückkaufprogramm wider. Höhere Steuerabgaben belasteten hingegen.

Der Umsatz sank in der Zeitperiode um 7,4 Prozent auf 21,78 Milliarden Pfund. Der Umsatz legte dabei um 0,2 Prozent auf organischer Basis zu. Der Dienstleistungsumsatz sank um 7,9 Prozent und fiel auf organischer Basis um 0,4 Prozent.

Die Gesamtzahl der Kunden (inklusive Verizon Wireless) wurde per 30. September 2012 mit 450,51 Millionen angegeben, nach 448.78 Millionen per 1. Juli 2012. Das entspricht einem Nettozuwachs von 1,73 Millionen Kunden.

Das Board von Vodafone hat außerdem grünes Licht für die Ausschüttung einer Dividende von 3,27 Pence je Aktie gegeben, was einem Anstieg um 7,2 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Außerdem wird damit das Dividendenwachstumsziel des Unternehmens von mindestens 7 Prozent pro Jahr bis zum März 2013 erfüllt. Die Dividende soll am 6. Februar 2013 ausgeschüttet werden.

Im Ausblick auf das Gesamtjahr rechnet Vodafone nun mit einem bereinigten operativen Gewinn in der oberen Hälfte der im Mai ausgegebenen Spanne von 11,1 Milliarden bis 11,9 Milliarden Pfund. Der Free Cash Flow wird in der unteren Hälfte der Spanne von 5,3 bis 5,8 Milliarden Pfund gesehen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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