Analyse
12:15 Uhr, 21.10.2022

VILLEROY & BOCH – Starke Marke, starke Zahlen

Das 1748 gegründete Unternehmen hat in seiner langen Historie schon viele Krisen erfolgreich überstanden. Dass der Keramikproduzent auch die aktuellen Herausforderungen bislang gut meistert, zeigt der heute veröffentlichte Neunmonatsbericht.

Erwähnte Instrumente

  • Villeroy & Boch AG
    ISIN: DE0007657231Kopiert
    Kursstand: 16,400 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Villeroy & Boch AG - WKN: 765723 - ISIN: DE0007657231 - Kurs: 16,400 € (XETRA)

Zwar wurde die gute Umsatzentwicklung im dritten Quartal aufgrund der zunehmenden Konsumzurückhaltung etwas gebremst, dennoch stiegen die Erlöse im Zeitraum Juli bis September 2022 auf 238,0 (Vorjahr 234,9) Mio. EUR. Auch das EBIT legte zu und belief sich zum Quartalsende auf 23,0 (VJ 21,0) Mio. EUR.

Insgesamt wurde in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein Umsatz in Höhe von 728,3 (VJ 684,5) Mio. EUR erzielt bei einem EBIT von 64,3 (VJ 58,6) Mio. EUR. Das Konzernergebnis stellte sich auf 44,3 (VJ 39,1) Mio. EUR, was einem Ergebnis je Aktie von 1,69 (VJ 1,50) EUR entspricht.

Wachstum in beiden Geschäftsbereichen und Bestätigung der Prognose

Villeroy & Boch unterteilt sein Geschäft in die zwei Bereiche Bad & Wellness sowie Dining & Lifestyle. Der Hauptumsatzanteil entfällt mit 506,3 (VJ 477,8) Mio. EUR auf Bad & Wellness. Das EBIT landete bei 53,9 (VJ 50,2) Mio. EUR. Im zweiten Segment stiegen die Erlöse auf 219,5 (VJ 204,7) Mio. EUR bei einem EBIT von 12,6 (VJ 11,6) Mio. EUR.

Angesichts der bislang erfreulichen Geschäftsentwicklung hält der Vorstand von Villeroy & Boch trotz der zunehmenden globalen Herausforderungen und des sich eintrübenden Konsumverhaltens an der Prognose für das Gesamtjahr fest. Der Umsatz (2021: 945,0 Mio. EUR) soll demzufolge um 5 bis 6 Prozent wachsen und beim EBIT (2021: 92,8 Mio. EUR) wird ein Plus zwischen 5 und 10 Prozent erwartet.

Solide Bilanzrelationen

Ein Blick auf die Bilanz der Saarländer zeigt, dass das Unternehmen auch hier gut aufgestellt ist. Das Eigenkapital in Höhe von 357,2 (VJ 307,1) Mio. EUR entspricht einer Quote von 36,5 (VJ 31,9) Prozent und überdeckt die langfristigen Vermögenswerte in Höhe von 303,5 (VJ 318,4) Mio. EUR deutlich. Aufgrund etwas höherer Investitionen gingen die liquiden Mittel zwar auf 225,9 (VJ 264,1) Mio. EUR zurück, die Nettoliquidität liegt aber immer noch bei sehr üppigen 120,3 (VJ 153,8) Mio. EUR.

Fazit: Auch wenn die Zeiten für Villeroy & Boch aufgrund der wachsenden Zurückhaltung der Verbraucher und steigender Energiepreise zunächst etwas schwieriger werden könnten, ist die Aktie langfristig auf jeden Fall interessant. Das nach wie vor eigentümergeführte Unternehmen verfügt über eine starke Marke und ist gut in seinen Märkten positioniert. Dass an der Börse nur die Vorzugsaktien handelbar sind, sollte Anleger nicht weiter stören. Fundamental ist die Aktie mit einem erwarteten KGV für 2023 von 6 und einer Dividendenrendite von über 7 Prozent jedenfalls günstig bewertet, sodass über den Aufbau einer Anfangsposition nachgedacht werden kann.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 945,00 999,00 1.035,00
Ergebnis je Aktie in EUR 2,30 2,50 2,65
KGV 7 7 6
Dividende je Aktie in EUR 1,00 1,20 1,27
Dividendenrendite 6,13 % 7,36 % 7,79 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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