Kommentar
15:02 Uhr, 22.07.2013

Vermögensdiversifikation - Die Mischung macht´s

Risikostreuung über alle Anlageklassen hinweg – Die Mischung macht´s

Die Börse ist keine Einbahnstraße. Je rasanter die Aufwärtsentwicklung, desto größer wird auch die Gefahr von Kursrückschlägen. Doch mit der richtigen Asset-Allokation können Anleger sich zumindest teilweise davor schützen.

Die vielleicht wichtigste Börsenregel überhaupt lautet: Nicht alle Eier in einen Korb legen. Das heißt: Anleger sollten ihr gesamtes Vermögen also beispielsweise nicht in eine Einzelaktie oder eine Anleihe stecken, sondern möglichst breit streuen. Wird ein Unternehmen oder der Schuldner der Anleihe insolvent, kann der Anleger dramatische Einbußen bis hin zum Totalverlust erleiden. Wie wichtig die richtige Asset Allokation,
also strategische Vermögensaufteilung ist, haben zahlreiche Studien gezeigt. Danach ist diese für über 90 Prozent der Ertragsunterschiede zwischen Portfolios verantwortlich.

Die Risikostreuung gilt zunächst einmal innerhalb der eigenen Assetklasse: Mittels Indizes, die beispielsweise kostengünstig über passive Indexfonds, sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs) abzubilden sind, können Anleger breitgestreut in einen gesamten Aktienmarkt
investieren, mit denen das Einzelaktienrisiko schon einmal sehr stark reduziert wird. Die Indizes werden in bestimmten Abständen von einem Komitee entsprechend der jeweiligen Marktsituation angepasst. Unternehmen, die nicht mehr den Anforderungen für die Aufnahme in den jeweiligen Index entsprechen, werden gegen andere Unternehmen
ausgetauscht. Auch kann sich die Gewichtung der jeweiligen Aktie im Index verändern.
Sinnvoll ist auch eine Streuung des Aktienvermögens innerhalb eines Depots über die verschiedensten Anlageregionen hinweg. So macht es für den Anleger durchaus Sinn, nicht allein auf den Heimatmarkt Deutschland zu setzen, sondern auch beispielsweise den US-Aktienmarkt oder den immer bedeutender werden Schwellenländermarkt
abzubilden.

Setzt man jedoch allein auf den Aktienmarkt, muss man sich zwischenzeitlich auf hohe Wertschwankungen einstellen. Auch wenn sich große Schwellenländer wie China oder Indien dank einer wachsenden Mittelschicht und einer damit verbundenen steigenden Binnennachfrage immer mehr von anderen Industriestaaten abkoppeln, zeigt die aktuelle Entwicklung, dass allein Befürchtungen vor sinkenden Exportquoten die Kurse purzeln lassen. Je größer die weltweite Angst, desto größer auch die Korrelation der Aktienmärkte. Das heißt, an den meisten Aktienmärkten weltweit verliert der Anleger.

Wichtig ist die Korrelation

Deshalb ist es wichtig, sein Depot auch über die verschiedensten Anlageklassen
hinweg zu streuen, das heißt also beispielsweise nicht nur in Aktien mit hohen Wertschwankungen zu investieren, sondern einen Teil seines Vermögens auch in festverzinsliche Anleihen, in den Geldmarkt, sowie in Immobilien oder Rohstoffe zu investieren. Denn nicht alle Anlageklassen korrelieren zueinander, manche Anlageklassen
weisen gar eine negative Korrelation zueinander auf, so dass Verluste in einer Assetklasse vollständig durch Gewinne in einer anderen aufgehoben werden können. Deutlich wurde dies während der Finanzkrise.

Als es damals weltweit an den Aktienkursen gen Süden ging, erreichte die Ankerwährung Gold neue Rekordmarken. Die Grundlagen, wie ein solches Depot aufgebaut sein sollte, legte Harry M. Markowitz in seiner im Jahre 1952 formulierten Portfolio-Theorie. Das Ziel war es dabei, bei einer gleichbleibenden positiven Rendite das Verlustrisiko zu minimieren. Eine einheitliche Formel, wie ein Depot optimal strukturiert ist, gibt es allerdings nicht. Denn dies ist abhängig von verschiedenen individuellen Kriterien.

Alter des Investors und Verfügbarkeit

Je jünger ein Anleger ist, desto offensiver kann er in der Regel sein Depot strukturieren, das heißt der Anteil schwankungsintensiver Anlagen wie Aktien kann größer sein. Denn zwischenzeitliche Kursverluste sind im Laufe vieler noch zu erwartender Lebensjahre lockerer wegzustecken als im Alter. Je älter man wird, desto wichtiger ist der Aspekt Sicherheit. Der Anteil an sicheren und weniger schwankungsintensiven Investments wie festverzinslichen Anleihen sollte steigen, um dann im Alter darauf zurückgreifen zu können.

Höhe des anzulegenden Vermögens

Wichtig für die Aufteilung ist natürlich auch die zu Verfügung stehende Anlagesumme. Je größer diese Anlagesumme, desto breiter kann ich mein Vermögen auch streuen. Denn eine breite Streuung bei einem niedrigen zur Verfügung stehenden Betrag führt zu vergleichsweise hohen Transaktionskosten.

Anlagehorizont

Wichtig ist auch der jeweilige Anlagehorizont. Als Anleger sollte ich mich fragen, wofür ist die Anlage gedacht. Dient sie dem kurzfristigen Ertrag, der mittelfristigen Finanzierung von größeren Anschaffungen oder eher der Altersvorsorge. Dies kann auch von der jeweiligen Lebens- und Familiensituation abhängen. Als alleinstehender Single spielen beispielsweise Aspekte der finanziellen Absicherung der Familie
oder der Kinder eher keine Rolle.

Risikoneigung des Anlegers

Anleger sollten sich jedoch auch fragen, welchen Verlust bin ich einerseits bereit, aber auch andererseits in der Lage, schmerzfrei zu ertragen, ohne in eine finanzielle Notsituation zu gelangen. Bin ich sehr defensiv eingestellt, muss der Anteil an Anleihen oder Geldmarktprodukten im Depot wesentlich höher sein. Für mehr Sicherheit muss ich auf größeres Chancenpotential am Aktienmarkt verzichten. Je höher die persönliche
Risikoneigung, desto höher der Anteil an Aktien oder Rohstoffen.

Musterportfolios je nach Anlagetyp

Eine Entscheidungshilfe für die Strukturierung je nach den vorgenannten Kriterien bieten die vom Extra-Magazin veröffentlichten Extra-ETF-Indizes (Defensiv, Balance und Wachstum). So besteht das defensive Portfolio zu 60 Prozent aus Renten. Der Aktienanteil beträgt gerade einmal 15 Prozent. Der Rest verteilt sich auf den Geldmarkt, Rohstoffe oder Immobilien. Das ausgewogene Depot umfasst 35 Prozent Aktien und 30 Prozent Renten. Die restlichen
35 Prozent verteilen sich auf Währungen, Rohstoffe, Immobilien und den Geldmarkt.

Im Wachstums-Depot dagegen sind die Aktien mit 60 Prozent gewichtet. Der Rest verteilt sich nahezu gleich verteilt auf die restlichen Assetklassen. Für Anleger, denen diese Orientierungshilfe zu komplex erscheint, bietet sich ein direktes Investment in die Extra-ETF-Indizes an. Denn gemeinsam mit der UniCredit Bank AG wurden drei investierbare Index-Zertifikate aufgelegt. Die Open-End Zertifikate bilden 1:1 die Entwicklung der Extra-ETF-Indizes Defensiv (WKN: HV5EXD), Balance (WKN:HV5EXB) und Wachstum
(WKN:HV5EXW) ab.

Die Indizes werden jährlich an die ursprünglich definierte Gewichtung angepasst. Die Managementfee beträgt 0,9 Prozent pro Jahr. Ein Einstieg in die diversifizierten Portfolios ist bereits ab 10 Euro möglich. Die Zertifikate werden an der Börse Stuttgart und Frankfurt gehandelt.

Unter [Link "www.etf-portfolioindex.de" auf www.etf-portfolioindex.de/... nicht mehr verfügbar] finden Sie ausführliche Informationen zu den Extra-ETF-Indizes. Dort können Sie auch die genauen Portfoliobestandteile entnehmen. Darüberhinaus berichtet das Extra-Magazin monatlich über die Entwicklung.

Autor: Markus Jordan

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Über den Experten

Markus Jordan
Markus Jordan
Finanzmarktanalyst

Markus Jordan ist seit knapp 20 Jahren im Wertpapierbereich aktiv. Er ist ein ausgewiesener Experte für Exchange Traded Funds (ETFs) und darauf basierende Anlagestrategien. Seit 2008 veröffentlicht er Deutschlands zudem das führende Magazin im Bereich Exchange Traded Funds (ETFs) – das EXtra-Magazin. Auf dem Internetportal www.extra-funds.de veröffentlicht er regelmäßig Fachbeiträge und News zum Thema passive Anlagestrategien. In zahlreichen Vorträgen und Webinare hat er in den vergangenen Jahren tausende Anleger von den Vorteilen passiver Anlageinstrumente überzeugt. Er steht für passive Anlagestrategien, Portfoliostrukturierungen mit ETFs und bietet Wissen und Strategien für einen langfristigen Kapitalaufbau und ist damit eine perfekte Ergänzung zu den aktiven Handelsstrategien vieler anderer Experten auf Guidants.

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