Fundamentale Nachricht
15:20 Uhr, 21.05.2015

Vermögen in Deutschland besonders ungleich verteilt

In Deutschland ist das Vermögen nach Daten der OECD ungleicher verteilt als in den meisten anderen Industriestaaten. Die reichsten zehn Prozent der Bundesbürger besitzen 60 Prozent des Vermögens.

Nach einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist das Vermögen in Deutschland ungleicher verteilt als in den meisten anderen Industriestaaten. Nach OECD-Daten besitzen die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland rund 60 Prozent des Nettohaushaltsvermögens. Im OECD-Schnitt kommen die obersten 10 Prozent nur auf rund 50 Prozent des Vermögens. Unter den größeren 17 OECD-Ländern ist das Vermögen nur in den USA, Österreich und den Niederlanden noch ungleicher verteilt als in Deutschland.

Die große Mehrheit der Bundesbürger hat nur einen sehr geringen Anteil am Gesamtvermögen: So halten in Deutschland die unteren 60 Prozent der Bevölkerung lediglich sechs Prozent des gesamten Nettohaushaltsvermögens. Viele Haushalte haben sogar ein negatives Vermögen, also Schulden.

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Weniger stark ausgeprägt als beim Vermögen ist die Ungleichheit beim Einkommen. Hier landet Deutschland insgesamt im Mittelfeld. Anders als in der Mehrzahl der OECD-Länder führte die Finanzkrise auch nicht zu einem Anstieg der Ungleichheit.

Die OECD empfiehlt ihren Mitgliedsstaaten, einen größeren Fokus auf den Abbau der Ungleichheit zu legen. “Unsere Forschung belegt, dass Ungleichheit dem Wirtschaftswachstum schadet. Die Politik hat also nicht nur gesellschaftliche Gründe, gegen Ungleichheit anzugehen, sondern auch wirtschaftliche. Handeln die Regierungen nicht, dann schwächen sie das soziale Gefüge ihrer Länder und längerfristig auch das Wachstum", meint OECD-Generalsekretär Angel Gurría.

Um die Ungleichheit zu mindern und Chancen für alle zu fördern, sollten Länder laut OECD umfassende Maßnahmenpakete schnüren und dabei vier Schwerpunkte berücksichtigen: Förderung der Arbeit von Frauen mit Fokus auf Vollzeitbeschäftigung, Förderung der Beschäftigungsmöglichkeiten und Arbeitsplatzqualität, Stärkung von qualitativ hochwertiger Aus- und Weiterbildung (lebenslanges Lernen) und Verbesserung bestehender Steuer-Transfer-Systeme mit dem Ziel einer effizienteren Umverteilung.

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  • student
    student

    Die Besteuerung von leistungslosem Einkommen hat das Geld am besten im produktiven Wirtschaftskreislauf gehalten. Der Unternehmer weiss, dass er Geld verliert, wenn er es hortet. Also wird das Geld in realwirtschaftliche Produktionskreisläufe gesteckt, die einen größeren Gewinn mit weniger Risiko versprechen. Wir sollten uns an dem Wirtschaftskonzept der BRICS - das mal unseres war- ein Beispiel nehmen.

    Eine Industriegesellschaft kann nicht durch eine Finanzgesellschaft ersetzt werden.

    11:09 Uhr, 22.05.2015
  • Bradley
    Bradley

    Ich kann leider nur Warren Buffet zitieren, der vor einiger Zeit gesagt hat, dass der Krieg "Reich gegen Arm" entschieden ist und natürlich wie erwartet die "Reichen" die Schlacht gewonnen haben, dem ist nichts hinzuzufügen. Jeder der in den nächsten "Jahrzehnten" erwartet, dass sich daran was ändern wird, ist leider einfach nur ein "Träumer". Die einzige Möglichkeit dem etwas entgegenzusetzen, ist es so eine Art "französische Revolution Reloaded" durchzuführen, was natürlich bedeuten würde, dass man sämtliche Regierungsvertreter der westlichen Welt, ich sage mal, in den Irak ausweist. Da ich genug Realist bin und weiß, dass dies nie passieren wird, geben sich gut 90% der Bevölkerung in Deutschland bzw. weltweit in die Fänge der Finanz- und Politikmafia und machen "gute Miene zum bösen Spiel". Wer heute die Regierungserklärung von unserer, "Bundeslala" gehört hat, der weiß wie aussagekräftig unsere zukünftigen Ziele sind. Übrigens noch beste Grüße an NSA/BND, da ich in meiner email wahrscheinlich etliche Begriffe verwendet habe, die unter die Rubrik "s......", darf man ja nicht sagen, fallen.

    22:08 Uhr, 21.05.2015
  • papa555
    papa555

    Die ganze Politik dieser Parlamentsfüllmasse ziehlt nur darauf ab das dieses ganze Systhem zusammenfällt.Wenn man schon sieht das für die selbe Arbeit fünf verschiedene Löhne sieht man schon das ganze Desaster,dazu noch die leute die gar nicht in das System einzahlen wobei alle anderen die Kosten übernehmen .Die Finanzkriese 2008 hatte auch eine Ursche in der ungleichen Vermögensaufteilung -es entstehen Blasen die irgendwann platzen weil ein Teil der Leute nicht wisen wohin mit dem Geld.Aber leider hat man aus dieser Lehre nichts gelernt.Ludwig Ehrhardt würde sich im Grabe drehen wenn er sehen würdewas man aus seiner sozialen Marktwirtschaft gemacht hat-ein korruptes inhumanes Staatsgebilde wo der bestraft wird der sich für die Gesellschaft einsetzt

    19:25 Uhr, 21.05.2015
  • 1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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