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08:25 Uhr, 11.08.2005

Verbraucherpreise steigen im Juli um 2,0 %

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im Juli 2005 gegenüber Juli 2004 um 2,0% gestiegen. Im Vergleich zum Juni 2005 erhöhte sich der Index um 0,5%. Die Schätzung für Juli 2005 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit leicht nach oben korrigiert. Im Mai und Juni hatten die Jahresveränderungsraten bei + 1,7% und + 1,8% gelegen.

Die seit April vergangenen Jahres anhaltend preistreibende Wirkung der Mineralölprodukte war im Juli 2005 besonders deutlich zu spüren: Ohne Heizöl und Kraftstoffe hätte die Teuerungsrate nur bei 1,3% gelegen. Leichtes Heizöl wies mit einer Preissteigerung von 41,2% die höchste Jahresteuerungsrate seit fast fünf Jahren auf. Auch der Anstieg der Kraftstoffpreise hielt im Juli 2005 an (+ 9,4% zum Vorjahr, darunter Diesel: + 18,9%). Der Vormonatsvergleich ergibt ebenfalls eine Teuerung sowohl bei Heizöl (+ 5,0%) als auch bei Kraftstoffen (+ 4,0%). Ohne Einrechnung der Mineralölprodukte wäre der Verbraucherpreisindex von Juni auf Juli 2005 weitaus moderater (+ 0,2%) gestiegen.

Neben leichtem Heizöl wurden auch die anderen Haushaltsenergieträger überdurchschnittlich teurer. So stiegen innerhalb eines Jahres die Strompreise um 4,4% und die Gaspreise um 9,7%. Zentralheizung und Fernwärme waren im Juli 2005 sogar 15,8% teurer als im Juli 2004.

Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr im Schnitt um 0,3%. Während die Nahrungsmittelpreise stabil blieben (- 0,1%), verteuerten sich alkoholfreie Getränke um 3,7%. Ursache sind die seit gut einem halben Jahr kräftig steigenden Preise für Bohnenkaffee (+ 17,7% gegenüber Juli 2004). Zum Vormonat wurden Nahrungsmittel saisonbedingt günstiger (- 1,0%; darunter Gemüse - 7,5%).

Den ausgeprägten Anstieg des Verbraucherpreisindex zum Vormonat verursachten neben gestiegenen Mineralölpreisen auch die zu Ferienbeginn teurer gewordenen Pauschalreisen. So stiegen die Preise für Pauschalreisen gegenüber dem Vormonat um 10,3%, während sich die Miete für die Ferienwohnung im Schnitt um 29,5% verteuerte.

Günstiger wurden im Juli 2005 unter anderem Informationsverarbeitungsgeräte (- 10,8% zum Vorjahr), Foto- und Filmausrüstungen (- 8,9%), Sport- und Campingerzeugnisse (- 3,6%) und Haushaltsgeräte, wie Mikrowellenherde (- 4,2%), Waschmaschinen (- 3,3%) und Kühlschränke (- 2,5%). Eintrittskarten zum Fußballspiel (+ 5,0%) und der Kurs in der Volkshochschule (+ 4,1%) verteuerten sich gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich.

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im Juli 2005 gegenüber Juli 2004 um 1,9% erhöht. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,4%. Die Schätzung vom 26. Juli 2005 wurde damit ebenfalls leicht nach oben korrigiert.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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