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10:47 Uhr, 10.02.2009

VDMA zieht positive Bilanz für 2008

Frankfurt (BoerseGo.de) - Trotz des schlechten vierten Quartals war das Jahr 2008 für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau insgesamt ein weiteres gutes Jahr. "Die deutsche Maschinenproduktion wuchs 2008 real um 5,4 Prozent auf 194 Milliarden Euro", teilte VDMA Präsident Dr.-Ing. E.h. Manfred Wittenstein anlässlich der Jahrespressekonferenz des Verbandes am Dienstag in Frankfurt mit. Der Branchenumsatz konnte um nominal acht Prozent auf 205 Milliarden Euro gesteigert werden. Die Kapazitätsauslastung der Branche lag zur Jahreswende im Schnitt bei 88,9 Prozent (Ende 2007: 92 Prozent).

Im Dezember sahen die Zahlen dagegen düster aus. Der Auftragseingang lag um real 40 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Dabei sank das Inlandsgeschäft um 39 Prozent und die Auslandsnachfrage um 41 Prozent.

Die Exporte kletterten 2008 nominal um schätzungsweise acht Prozent auf 147 Milliarden Euro (2007: 136 Milliarden Euro). "Die höchsten Steigerungsraten auf bedeutenden Exportmärkten konnten wir (Stand Januar bis November 2008) in den BRIC-Ländern erzielen", sagte Wittenstein. Die Exporte nach Brasilien wuchsen um 29,4 Prozent, gefolgt von Russland mit 26,5 Prozent, Indien mit plus 19 Prozent und China plus 14,3 Prozent. Unter Vorjahresniveau lagen die Maschinenlieferungen in die USA sowie das Vereinigte Königreich, die Türkei und Südkorea.

"Von unserer hervorragenden Leistung auf den Weltmärkten profitierte auch der deutsche Arbeitsmarkt", berichtete Wittenstein. "Die Stammbelegschaft wurde 2008 abermals gewaltig aufgestockt. Wir rechnen mit einer Gesamtbeschäftigung zur Jahreswende 2008/2009 von geschätzt 975.000 Personen (Dezember 2007: 935.000)." Gemessen am letzten Tiefpunkt im Juni 2005 (Stand: 857.000) sind es sogar fast 120.000 neue Stellen.

Der VDMA erwartet für das laufende Jahr einen Rückgang der realen Produktion von Maschinen und Anlagen von - im Durchschnitt - sieben Prozent, allerdings mit einer extremen Spreizung innerhalb der Branchen. Wesentliche Bedingungen, an die der Verband seine Stagnationsprognose vom Oktober 2008 geknüpft hatte, hätten sich leider nicht erfüllt. "Viele Kunden im In- und Ausland reagierten mit wachsender Verunsicherung und verhängten weitreichende Investitions- und Ausgabenstopps", so Wittenstein.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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