Nachricht
14:08 Uhr, 24.09.2024

VDMA: WIN-Initiative ist nur der erste Schritt

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hat die von der Regierung angeschobene Initiative "Wagnis- und Innovationskapital für Deutschland" (WIN) zur Förderung von Startups gelobt, aber noch weitere Maßnahmen angemahnt. "Mit dem umfangreichen Maßnahmenpaket werden die Bedingungen für Wachstums- und Innovationskapital in Deutschland entscheidend verbessert", konstatierte der stellvertretende VDMA-Hauptgeschäftsführer Hartmut Rauen. "Gleichzeitig ist die WIN-Initiative nur der erste Schritt", betonte er. "Um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern, müssen das Startup-Ökosystem weiter gefördert und bestehende Investitionsbarrieren abgebaut werden",

Die WIN-Initiative sende ein starkes Signal zur Förderung der Innovationskraft. Startups seien wichtige Treiber von Innovationen im Maschinen- und Anlagenbau. Sie seien häufig auf Wagniskapital angewiesen, um ihre Projekte erfolgreich umzusetzen und zu skalieren, betonte Rauen. Die Bundesregierung greife eine zentrale Forderung des VDMA auf, "die regulatorischen Rahmenbedingungen so zu ändern, dass große institutionelle Investoren verstärkt in Wagniskapital investieren können - und dies auch tun werden." Das setze einen entscheidenden Impuls, um den Standort Deutschland im globalen Wettbewerb zu stärken.

Die Regierung verspricht sich von der Initiative signifikante Schritte, um zusätzliches Wachstums- und Innovationskapital zu mobilisieren. Vergangene Woche hatten Vertreter von Wirtschaft, Verbänden, Politik und der bundeseigenen Förderbank KfW auf dem Startup-Gipfel in Berlin eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die Unternehmen wollen rund 12 Milliarden Euro bis 2030 in die Stärkung des Venture-Capital-Ökosystems investieren - unter ihnen Allianz, Blackrock, Commerzbank, Deutsche Bank und Deutsche Börse. Die Bundesregierung will unter anderem die Kooperationen zwischen Hochschulen, Investoren und Unternehmen ausbauen, Dachfondsstrukturen stärken und die Rahmenbedingungen für Börsengänge und Exits von Startup-Gesellschaftern sowie für Investitionen verbessern.

Auch sollen die Möglichkeiten für Fonds erweitert werden, die unter das Investmentsteuergesetz fallen, um in gewerblich tätige Personengesellschaften und damit auch in gewerbliche Venture-Capital-Fonds zu investieren. Mit Änderungen der Anlageverordnung sollen zudem kleinen Versicherern und Pensionskassen Investitionen in ertrag- und risikoreichere Anlageklassen erleichtert werden. Dafür soll unter anderem die Quote für Risikokapitalanlagen von 35 Prozent auf 40 Prozent steigen. Im Versicherungsaufsichtsgesetz plant der Bund darüber hinaus, die Bedeckungsvorschriften für Pensionskassen zu lockern, um eine flexiblere Kapitalanlage zu ermöglichen.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/hab

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.