MÄRKTE EUROPA/DAX kratzt knapp an Rekordhoch vorbei
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FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten geht es am Dienstag mit Rückenwind aus China nach oben. Gleich zum Start machten die Indizes einen Satz nach oben, seitdem ist die Tendenz seitwärts gerichtet. Der DAX gewinnt 0,6 Prozent auf 18.952 Punkte. Im Tageshoch schrammte er mit 19.029 Zählern nur knapp am Rekordhoch bei 19.049 aus der Vorwoche vorbei. Die runde 19.000er-Marke hat sich damit zunächst erneut als Widerstand bestätigt. Aber auch die steigenden Notierungen für Öl sorgen im Tagesverlauf für etwas Gegenwind bei den Aktien. So steigt der Preis für ein Barrel der Sorte Brent am Terminmarkt um 2 Prozent auf 75,43 Dollar. Der Euro-Stoxx-50 rückt stärker vor um 0,9 Prozent auf 4.931 Punkte. Er wird angetrieben vor allem von sehr festen Aktien aus dem Rohstoffsektor, weil China der wichtigste Absatzmarkt für Rohstoffe ist.
Der entsprechende Stoxx-Sektorindex liegt mit plus 4,6 Prozent mit weitem Abstand an der Spitze. Anglo American steigen um 6,8, Arcelormittal, Rio Tinto oder Glencore um über 4 Prozent. Der Index der Haushaltsgüteraktien, in dem auch Luxusgüteraktien enthalten sind, gewinnt 1,9 Prozent. Kering, Richemont oder Hermes gewinnen bis 4,7 Prozent. China gilt für die Luxusbranche ebenfalls als sehr wichtiger Absatzmarkt.
Die chinesische Notenbank hat unter anderem die Mindestreserveanforderung für die Banken und die Zinsen auf schon bestehende Hypothekenkredite gesenkt. Das Maßnahmenpaket ist nach Befinden der Marktstrategen der Commerzbank wahrscheinlich das umfangreichste seit langem. Es enthalte auch Unterstützung für den Immobiliensektor und den Aktienmarkt. An den chinesischen Börsen sorgte das schon lange ersehnte Maßnahmenpaket für ein Kursfeuerwerk mit Gewinnen der Indizes in Schanghai und Hongkong von über 4 Prozent.
Deutschland neues Sorgenkind der Euroländer
Dass der deutsche Ifo-Index im September erneut gesunken und schlechter als erwartet ausgefallen ist, geht eher unter, zumal dies bereits befürchtet wurde. Der Ifo komplettiert laut Christoph Swonke, Konjunkturanalyst der DZ Bank, die mauen Einschätzungen, die schon andere Umfragen wie das ZEW-Barometer und die Einkaufsmanagerindizes zeigten. Die hiesigen Unternehmen zeichneten ein düsteres Bild der deutschen Wirtschaft. Ein Aufschwung sei derzeit nicht in Sicht und Deutschland das neue Sorgenkind der Euroländer.
Während der DAX nahe Rekordhoch notiert und seit Jahresbeginn um rund 12 Prozent zugelegt hat, zeigt sich die wirtschaftliche Schwäche in Deutschland eher am MDAX mit den mittelgroßen deutschen Unternehmen, die auch stärker von der heimischen Konjunktur abhängen. Er hat gegenüber dem Jahressstart über 3 Prozent eingebüßt. Gegenüber seinem Allzeithoch im September 2021 hat er 28 Prozent verloren.
DHL will Umsatz bis 2030 um 50 Prozent steigern
Unternehmensseitig ist die Nachrichtenlage weiter dünn. Auf ein positives Echo stoßen Aussagen der DHL Group zum Strategietag. Der Konzern will verglichen mit 2023 bis 2030 den Umsatz um 50 Prozent steigern. Dafür sollen Wachstumsinitiativen initiiert und die Konzernstruktur vereinfacht werden. DHL sieht sich zudem auf gutem Weg, die Ziele für 2024 zu erreichen. Nach der jüngsten Gewinnwarnung von Fedex sorgt dies für Erleichterung. DHL steigen um 1,5 Prozent.
Im MDAX machen Carl Zeiss Meditec einen Satz um über 5 Prozent. Der Hersteller optischer Systeme und von Optoelektronik ist stark in China engagiert. Für Hypoport geht es um 4,5 Prozent nach oben, nachdem die Analysten der Deutschen Bank den Wert mit Kaufen gestartet haben.
Deutsche Börse geraten unter Abgabedruck und liegen 1,5 Prozent zurück. Hintergrund sind kartellrechtliche Untersuchungen der EU bei dem Börsenbetreiber. Auch andere Finanzdienstleister sind betroffen. Wie die Kommission mitteilte, besteht der Verdacht, dass die untersuchten Konzerne EU-Kartellrecht verletzt haben könnten. Bei den betroffenen Produkten handele es sich um Finanzderivate.
Der Sanierungsbericht der Beratungsagentur Roland Berger verhilft der gerade erst aus dem SDAX abgestiegene Baywa-Aktie zu einem Kurssprung von knapp 15 Prozent. Der in Schieflage geratene Agrar-, Bau und Energiekonzern kann demnach unter bestimmten Voraussetzungen saniert und mittelfristig operativ wieder wettbewerbsfähig und profitabel werden.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.936,69 +1,0% 51,12 +9,2% Stoxx-50 4.434,92 +0,7% 32,98 +8,3% DAX 18.965,12 +0,6% 118,33 +13,2% MDAX 26.132,76 +0,5% 136,70 -3,7% TecDAX 3.302,95 +0,8% 27,74 -1,0% SDAX 13.760,40 +0,7% 93,62 -1,4% FTSE 8.273,50 +0,2% 13,79 +6,8% CAC 7.606,60 +1,3% 98,52 +0,8% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,18 +0,03 -0,39 US-Zehnjahresrendite 3,79 +0,04 -0,09 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:47 Mo, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1136 +0,2% 1,1112 1,1132 +0,8% EUR/JPY 160,49 +0,6% 160,39 160,13 +3,1% EUR/CHF 0,9448 +0,3% 0,9431 0,9435 +1,8% EUR/GBP 0,8324 -0,0% 0,8326 0,8338 -4,0% USD/JPY 144,17 +0,4% 144,37 143,81 +2,3% GBP/USD 1,3377 +0,2% 1,3349 1,3351 +5,1% USD/CNH (Offshore) 7,0244 -0,5% 7,0393 7,0542 -1,4% Bitcoin BTC/USD 63.747,25 +0,6% 63.342,00 63.336,30 +46,4% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,82 70,37 +2,1% +1,45 +1,7% Brent/ICE 75,31 73,90 +1,9% +1,41 -0,0% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,285 36,19 -2,5% -0,90 +8,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.633,40 2.628,75 +0,2% +4,65 +27,7% Silber (Spot) 30,99 30,70 +1,0% +0,30 +30,4% Platin (Spot) 978,34 960,50 +1,9% +17,84 -1,4% Kupfer-Future 4,41 4,29 +2,8% +0,12 +11,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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