Analyse
08:02 Uhr, 26.07.2023

VARTA - Es reißt nicht ab! Erneute Prognosesenkung!

Erst im April senkte das Management die Jahresprognose, nun folgt die nächse Kürzung. Vertrauensaufbau geht anders.

Erwähnte Instrumente

  • VARTA AG - WKN: A0TGJ5 - ISIN: DE000A0TGJ55 - Kurs: 22,750 € (XETRA)

Wie das Management heute Morgen mitgeteilt hat, sank der Umsatz nach vorläufigen Zahlen im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 191,5 auf 175,0 Mio. EUR. Das EBITDA drehte von 30,8 Mio. EUR ins Minus (-5 Mio. EUR).

Die Verantwortlichen sehen sich nicht in der Lage, die bereits im April angepasste Jahresprognose zu erfüllen. So soll der Umsatz 2023 nur das untere Ende der Prognosespanne zwischen 820 und 870 Mio. EUR erreichen. Das bereinigte EBITDA wird zwischen 40 und 60 Mio. EUR erwartet. Der Analystenkonsen beträgt beim Umsatz bislang rund 839 Mio. EUR, beim EBITDA waren es dagegen 62 Mio. EUR. Damit müssen auch die Experten erneut neu rechnen und ihre Modelle anpassen.

Kundennachfrage bleibt schwach

Als Grund führt der Batteriehersteller eine schwache Kundennachfrage und hohe Lagerbestände an. Diese Entwicklungen können auch nicht durch die aktuell laufenden Restrukturierungsmaßnahmen und die zunehmend positive Geschäftsentwicklung abgefedert werden. Etwas Hoffnung gibt es dennoch: Die Geschäftsentwicklung soll sich in den kommenden Monaten verglichen mit dem ersten Halbjahr 2023 verbessern.

Dr. Markus Hackstein, Sprecher des Vorstands kommentiert: "Die Nachfrage nach unseren Produkten steigt. Das stimmt uns positiv. Wir werden unsere neue Fabrik für die Energiespeicher in Ellwangen im zweiten Halbjahr 2023 eröffnen. Wir sehen hier einen weiter stark wachsenden Markt, auf dem wir mit unseren innovativen und leistungsstarken Geräten wie VARTA.wall noch präsenter sein möchten. Allerdings können die positiven Entwicklungen sowie die Fortschritte der laufenden Restrukturierung die Effekte der Herausforderungen, vor denen wir in den vergangenen Monaten standen, nicht gänzlich abfedern."

Marc Hundsdorf, CFO ergänzt: "Trotz aller Herausforderungen sind wir optimistisch, mit unserem Restrukturierungsprogramm die richtigen Schritte eingeleitet zu haben, um auf einen soliden Wachstumskurs zurückzukehren. Wir sehen in allen Bereichen deutlich, dass unsere Kostensenkungsmaßnahmen Wirkung zeigen. Auch das Freiwilligenprogramm, das wir Beschäftigen am Standort Ellwangen anbieten, belegt, dass wir durch zielgerichtete Maßnahmen einen Großteil der dringend notwenigen Kosteneinsparungen im Personalbereich auf den Weg gebracht haben."

Glaubt man dem Management, sollte das operative Tief also erreicht sein. Für das kommende Jahr erwarten die Verantwortlichen wieder einen Umsatz deutlich über 900 Mio. EUR. Doch mit dem Glauben an das Management von Varta ist es immer so eine Sache.

Fazit: Wie stock3 bereits wiederholt angemerkt hat, ist eine schnelle operative Erholung bei Varta nicht in Sicht. Die Konsensprognosen werden weiter sinken. Turnaround-Fans nehmen sich die Aktie aber so langsam auf die Watchlist und überprüfen, ob sich das Zahlenwerk im zweiten Halbjahr wieder bessert. Die Liquiditätssituation um das Unternehmen bleibt derweilen angespannt. Varta wird den Halbjahresbericht am 11. August vorlegen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 806,92 839,05 935,74
Ergebnis je Aktie in EUR -4,90 -1,63 0,02
Gewinnwachstum - -
KGV - - 1138
KUV 1,2 1,2 1,0
PEG 0,2 neg.
Dividende je Aktie in EUR 2,48 0,00 0,00
Dividendenrendite 10,90% 0,00% 0,00%
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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