Analyse
13:28 Uhr, 03.02.2020

VARTA - Der Markt wird so langsam vernünftig

Als Fundi konnte man über die Kursverfünffachung der Varta-Aktie im vergangenen Jahr nur den Kopf schütteln. Doch der Markt hat seine Übertreibung nun eingesehen. Die Bewertung hat sich deutlich reduziert, der Chart bleibt hingegen angeschlagen.

Erwähnte Instrumente

  • VARTA AG
    ISIN: DE000A0TGJ55Kopiert
    Kursstand: 73,800 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • VARTA AG - WKN: A0TGJ5 - ISIN: DE000A0TGJ55 - Kurs: 73,800 € (XETRA)

Im Vorjahr sah ich teilweise alt aus mit meinen Einschätzungen zur Varta-Aktie. Zwar war die Warnung im Mai perfekt getimt und das Short-Szenario im Juli wurde nicht getriggert. Angesichts einer fast Verfünffachung im Kursverlauf 2019 war das aber nur ein schwacher Trost. Glückwunsch daher an all diejenigen, die die Rally komplett mitgemacht haben. Und Glückwunsch an all diejenigen, die vor dem Sell-off in diesem Jahr rechtzeitig verkauft haben.

Die Gründe für den Abverkauf wurden an dieser Stelle bereits mehrfach thematisiert. Sie mögen vielleicht der Auslöser gewesen sein, doch die Wahrheit liegt ganz woanders. Wenngleich die fundamentale Entwicklung von Varta 2019 beeindruckend war, darf diese nicht darüber hinwegtäuschen, das ein großer Teil des Wachstums auch durch einen Zukauf des klassischen Varta-Batteriegeschäfts herrührt. Das EBIT hat sich 2019 voraussichtlich verdoppelt, aber eben nicht verfünffacht, wie der Kurs. Der Markt hat hier viel zu viel vorweggenommen und einen dauerhafte Quasi-Monopolstellung des Unternehmens eingepreist. Dies wird nun korrigiert.

Schauen wir auf die Schätzungen der Analysten für 2020 und 2021 und die Bewertung der Aktie. Für 2020 erwarten die Experten eine Umsatzverdopplung, die wie oben beschrieben, vorrangig auf den Effekt des Zukaufs zurückzuführen ist. Das Ergebnis je Aktie soll um über 90 % zulegen. 2021 könnte der Gewinn noch einmal um 44 % wachsen. Dem Gegenüber stehen KGVs von 33 und 23. Wir kommen also so langsam in einen Bereich hinein, in dem der Wert wieder recht ansprechend bepreist ist. Die große Voraussetzung hierfür wäre aber, dass das Management diese Ziele auch erreichen kann. Noch weiter gedacht: Das Wachstum dürfte sich ab 2022 deutlich verlangsamen und eher im Bereich von 20 % liegen. Das hatte ich bereits im vergangenen Jahr geschrieben.

Jahr 2019 2020e* 2021e*
Umsatz in Mio. EUR 341,50 785,30 947,70
Ergebnis je Aktie in EUR 1,17 2,25 3,24
Gewinnwachstum 92,31 % 44,00 %
KGV 63 33 23
KUV 8,7 3,8 3,1
PEG 0,4 0,5
Dividende je Aktie in EUR 0,28 0,61 0,80
Dividendenrendite 0,38 % 0,83 % 1,09 %
*e = erwartet

Aus technischer Sicht ist der Wert der Loser im HDAX 2020 mit einem Minus von fast 40 %. Unter diesem Aspekt gilt es den TecDAX-Titel also vorrangig zu meiden. Für die Käufer hängt nun viel am Zwischentief bei 72,60 EUR. Wird dieses unterboten, dürfte es mit der Aktie weiter abwärtsgehen, da viele Rebound-Trader in diesem Fall die Reißleine ziehen werden. Ziele lassen sich bei 63,40 und 55,80 EUR nennen. Oberhalb von 72,60 EUR bewahren sich die Käufer dagegen Chancen auf Erholungen zum EMA200 bei 80,30 EUR und darüber zum Zwischenhoch bei 94,50 EUR. Erst über 94,50 EUR hellt sich das Bild wieder deutlicher auf.

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3 Kommentare

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  • suntrey
    suntrey

    @ Buckfast, naja ein wenig selbst Gedanken machen schadet auch nicht, fundamental ja schon lange viel zu teuer

    20:11 Uhr, 03.02. 2020
  • Buckfast
    Buckfast

    Danke für die Analyse. Dies ist nach König&Bauer der zweite Wert den Sie abwerten nachdem er schon unten ist. Wo war Ihre Analyse als Varta bei 125 € war. Leider bin ich bin beiden Werten investiert.

    16:51 Uhr, 03.02. 2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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