Varoufakis, Fischer, El-Erian sehen Griechen-Rettung skeptisch
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.217,81 Punkte (XETRA)
Yanis Varoufakis lässt sich in einer Kolumne auf Project-Syndicate über die wahren Kosten des Aufschubs der griechischen Umschuldung aus. Varoufakis ist der Meinung, dass sich bei der Verschuldung Griechenlands in den letzten fünf Jahren ein klares Muster herausgebildet habe, das bis zum heutigen Tag gültig ist.
Die Gläubiger Griechenlands würden einer Schuldenumstrukturierung erst immer dann zustimmen, nachdem neue Kredite verhandelt wurden. Hätte man in den vergangenen zehn Jahren einer Umschuldung immer ex ante zugestimmt, wären die Kredite, die notwendig gewesen wären, weitaus tiefer. Es gehe aber darum, möglichst hohe Schulden zu vergeben. Varoufakis ist der Meinung, dass das reine Machtpolitik sei.
Verschuldung sei Macht für den Kreditgeber, und, wie Griechenland am eigenen Leib erfahren habe, mache eine nicht tragfähige Schuld den Kreditgeber zum Leviathan. Das Leben unter diesem Leviathan sei unangenehm, brutal und, wie er sagt, für viele seiner Landsleute, kurz.
Mohamed El-Erian, der Chefberater der Allianz, empfiehlt, Vaoufakis zuzuhören. Die Agenda, die er verfolgt habe, als er noch im Amt gewesen sei, sei im Großen und Ganzen korrekt. Er habe sich die ganze Zeit gegen die Verschwiegenheit der Verhandlungen in Brüssel gestellt und seine Thesen und Lösungsvorschläge öffentlich in zugegebenermaßen aggressiver Art und Weise kundgetan.
Das habe die Politiker der Eurozone erzürnt, aber anstatt etwas zu verändern, hätten sie sich dazu entschieden, mehr vom Gleichen zu unternehmen, und eine Art „Kanonenboot-Diplomatie“ zu fahren. Sie hätten Tsipras klar gemacht, mit Varoufakis können wir nicht verhandeln, der müsse weg. Varoufakis sei aber zu keiner Zeit der Lenker des griechischen Schicksals gewesen.
Joschka Fischer geht davon aus, dass in der langen Verhandlungsnacht vom 12. auf den 13. Juli etwas im Innersten der EU zerbrochen sei, das ihren Charakter grundsätzlich verändert habe. Zum ersten Mal wollte Deutschland laut Fischer nicht MEHR Europa, sondern weniger, und das hieß im Klartext: die Verwandlung der Euro-Zone von einem europäischen Projekt quasi in eine deutsche Einflusszone.
Man könnte laut Fischer auch sagen, dies sei die spezifisch deutsche Form von „Renationalisierung im europäischen Gewande“. Griechenland sei jetzt ein europäisches Protektorat, und habe keinerlei Aussicht auf wirtschaftliche Besserung. Die Rezeptur, die Griechenland verschrieben wurde, habe in der Vergangenheit schon nicht funktioniert, weil sie im Wesentlichen für die deutsche Innenpolitik und nicht für das notleidende Griechenland gedacht gewesen sei.
Die gesamte Kolumne von Joschka Fischer lesen Sie auf meinem Experten-Desktop auf Guidants. Es lohnt sich, mir dort zu folgen! Hier geht es zu meinem Guidants-Desktop.
die Schweiz feiert heute Ihren 724. Geburtstag. Wie alt wird die EU in ihrer jetzigen Form werden?
Heute ist es nicht anders als vor über 700 Jahren als Gessler die Bewohner der Urkantone Schwyz, Uri und Unterwalden unterdrückte. Das Drama wiederholt sich.
Heute heissen die Hauptdarsteller Varoufakis und Schäuble. Wer wen ist kann sich jeder selber denken. Jeder der Freiheit als oberstes Gut betrachtet empfehle ich die Geschichte vom Willhelm Tell zu lesen.
http://www.tell.ch/schweiz/wilhelm-tell.htm
muss auch einmal etwas abladen: es ist eine sauerei, dass alle meine (kritischen) beiträge von gmt und hr. weygand im besonderen in allen threads gelöscht werden..zensur in reinkultur - ist das hinzunehmen...
Aha, Joschka Fischer. Etwa der Joschka Fischer, der u.a. solche Sätze absonderte wie:
"Deutschland muss von außen eingehegt, und von innen durch Zustrom heterogenisiert, quasi verdünnt werden."
"Deutsche Helden müsste die Welt, tollwütigen Hunden gleich, einfach totschlagen."
Stellt man ganz einfache Rechnungen an z.Bsp. dividiere das gesamte Steueraufkommen durch die Anzahl der Einwohner im Land, kommt man auf ganz kuriose Ergebnisse. Z. Bsp. sind die Pro-Kopf-Steuern in Deutschland dann EUR 7.800,- im Jahr und in Griechenland EUR 7.200,-. Berücksichtigt man, dass der Deutsche ca. doppelt so viel verdient und Vollbeschäftigung ist, ist es kein Wunder, das die 3/4 noch arbeitenden Griechen unter der Steuerlast einfach zusammenbrechen müssen. Und die hat auch keiner gefragt ob Sie - auf Kreditbasis - Autobahnen brauchen, auf denen keiner mehr fährt oder riesige Solar- und Windenergie-projekte, Panzer und U-Boote.
Man wundert sich
Der Schleifer der Sozailsysteme, der unter Rot-Grün den Bürgern in D den neoliberalen Umschwung mit aufgezwungen hat, findet dasselbe Rezept für GR zu brutal. Muss man das verstehen? Oder ist es einfach nur seine vielfach dokumentierte Ablehnung von allem, was er so für "deutsch" hält.