Analyse
14:04 Uhr, 28.03.2014

Value-Schnäppchen in Brasilien

Brasilien ist eines jener Schwellenländer, die seit 2011 besonders abgestraft wurden. Der Leitindex verlor seit 2011 über 35%

Erwähnte Instrumente

  • Bovespa
    ISIN: BRIBOVINDM18Kopiert
    Kursstand: 49.704,01 Punkte (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Bovespa - WKN: A0JZEM - ISIN: BRIBOVINDM18 - Kurs: 49.704,01 Punkte (Indikation)

Zuletzt drehte der Index an einer wichtigen Unterstützung nach oben. 10 bis 20% Potential ist sogar noch drin. Die Schwäche der letzten Monate eröffnet jetzt die Möglichkeit auf Schnäppchenjagd zu gehen. Fast alle Aktien wurden pauschal abgestraft, darunter auch gute Value Werte, die jetzt günstig zu haben sind.

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Ein solcher Value Wert ist BR Malls Participacoes. Das Unternehmen ist der mit Abstand größte Betreiber von Einkaufszentren in Brasilien und Südamerika. Das Wachstum seit 2006 ist beeindruckend. Der Umsatz stieg jährlich 43%. Das Wachstum wird sich in den kommenden Jahren wohl etwas abschwächen auf 15 bis 20%. Das ist einerseits noch immer ein hohes Wachstum, anderseits sind die Gewinnmargen sehr hoch. Die Nettogewinnmarge liegt bei ca. 30%. Das sind Traumwerte.

Was auffällt, sind die hohen Schulden. Das ist der Preis der Expansion. Das Schuldenniveau sollte in den kommenden Jahren allerdings nur mehr leicht ansteigen. In der aktuellen Investorenpräsentation legt BR Malls den Plan für Capex (Capital Expenditure) dar. Bis 2015 sind noch etwa 360 Mio. Real an Ausgaben geplant. Das könnte das Unternehmen auch ohne neue Schulden stemmen. Allerdings werden bis 2016 1,5 Mrd. Real an Schulden fällig. Es ist davon auszugehen, dass ein Teil mit neuen Schulden beglichen wird.

Die Kosten der Schulden sind vergleichsweise niedrig. BR Malls gibt knapp 9,6% an. Bedenkt man, dass z.B. die brasilianischen 10 jährigen Staatsanleihen mit 13% rentieren, dann ist das ein ziemlich guter Wert, zumal ein Großteil der Schulden langfristig ist.

Die Zinsen erscheinen aus europäischer Perspektive sehr hoch. Der Leitzins liegt in Brasilien allerdings bei über 10%. Aus dieser Perspektive ist ein Wert darunter ziemlich gut. Viel wichtiger als die Schuldenhöhe ist das Verhältnis von Schulden zu Werten. Der Net Asset Value von BRM liegt ca. 40% über der Bewertung des Unternehmens an der Börse. Man kann also die Werte des Unternehmens mit einem 40%-igen Discount erwerben. Das ist schon lukrativ.

Was bleibt sind Bedenken in Bezug auf das zukünftige Wachstum. Kann BRM überhaupt weiterhin so hohe Gewinne einfahren, wenn Brasiliens Wirtschaft angeschlagen ist? - Eine eindeutige Antwort darauf gibt es nicht. Die Historie zeigt aber, dass das durchaus möglich ist. Selbst in den Rezessionen 1999, 2001 und 2009 wuchsen die Einnahmen in Einkaufszentren fast unbeeinträchtigt weiter. Insofern würde ich von einer stabilen Entwicklung ausgehen. Eine Beschleunigung des Wachstums halte ich für unwahrscheinlich. Eine Kontraktion ist allerdings ebenso unrealistisch. Wachstumszahlen des Sektors im 10% Bereich sollten nach wie vor denkbar sein.
Die Aktie selbst konnte bei 14 USD wieder nach oben drehen - dem Vorkrisenniveau aus 2008. Sofern die Marke von 18 USD hält, kann BRM auf 22 und sogar wieder auf alte Hochs steigen.

Für Investoren sind drei Aspekte besonders reizvoll: das Wachstum, die Profitabilität und das Bewertungsnniveau. BRM ist mit einem KGV von 12 bewertet. Für ein Wachstumsunternehmen ist das relativ wenig. Zudem ist die Gewinnmarge sehr hoch und der Kapitalisierung deutlich unter dem Net Asset Value.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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