Analyse
18:53 Uhr, 05.10.2014

Gold und Bovespa: 2 Short-Chancen!

Gold wird fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel und nach dem Fehlausbruch des brasilianischen Leitindex nach oben flüchten Anleger aus brasilianischen Aktien als ginge es ums Leben.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.191,03 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Bovespa
    ISIN: BRIBOVINDM18Kopiert
    Kursstand: 52.798,01 Punkte (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.191,03 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)
  • Bovespa - WKN: A0JZEM - ISIN: BRIBOVINDM18 - Kurs: 52.798,01 Punkte (Indikation)

Die Flucht aus Brasilien und allen anderen Emerging Markets ist nichts Neues. Genau das gleiche haben wir bereits 2013 erlebt. Als im Mai 2013 Bernanke erstmals vom QE Ausstieg sprach traten Anleger eine Verkaufswelle los von der sich einige Indizes noch immer nicht erholt haben. In Brasilien ging es innerhalb eines Monats um 20% nach unten.

Bovespa Ibovespa
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2014 war bisher eigentlich ein gutes Jahr für Schwellenländeraktien. Die US Notenbank bekräftigte mehrmals die Politik des billigen Geldes. Vor drei Wochen ist die (verbale) Wende bei der Fed eingetreten. Seitdem werden Schwellenländeraktien fallengelassen. In Brasilien hat das den Leitindex Bovespa schon wieder um 15% abstürzen lassen. Ein so heftiger Kursrutsch bleibt nicht ohne Folgen. Vor allem nicht für die Volatilität. Die erste Grafik zeigt den Verlauf des Bovespa und des Volatilitätsindex auf brasilianische Aktien (ähnlich zum US VIX oder VDax). Die Vola schoss zwischenzeitlich auf über 50 Punkte hinauf. Emerging Markets sind zwar generell etwas volatiler als z.B. der S&P 500, aber 50 Punkte sieht man auch hier wirklich selten.

Gold-und-Bovespa-2-Short-Chancen-Chartanalyse-Clemens-Schmale-GodmodeTrader.de-2
Zuletzt stand die Volatilität 2011 höher. Damals hatten die Börsen weltweit im Sommercrash zwischen 20 und 40% verloren. Intraday erreichte die Volatilität einen Wert von 80. Von dieser sehr kurzfristigen Spitze abgesehen lag die Vola auf Wochenbasis bei 60 Punkten, also gar nicht so viel höher als jetzt.

Ein so hohes Vola Niveau sieht man in Emerging Markets alle 3 bis 4 Jahre. Es ist also wirklich außergewöhnlich. Hier liebäugle ich mit einem Short auf die Volatilität. Diese lässt sich direkt über Futures handeln (Kürzel: VXEWZ). Der Oktoberfuture steht bei 44 Punkten. Der Novemberfuture liegt bei 28 Punkten. Charttechnisch hat der Bovespa die Chance, eine kleine Pause einzulegen und zu steigen. Die Volatilität sollte dann rasch sinken. Ich denke, der Oktoberfuture kann innerhalb von 2 Wochen um 30% sinken. Für 2 Wochen ist das eine ziemlich ordentliche Chance.

Hauptthema für einen solchen Trade ist die Liquidität der Futures. Die ist leider nicht besonders hoch. Je nach Volumen und morgigen (Montag) Verlauf des US Handels werde ich hier einen Einstieg versuchen.

Bei Gold sieht die Situation momentan sehr ähnlich aus. Der größte Anstieg der Volatilität dürfte allerdings noch vor uns liegen. Fällt Gold unter 1.190, dann besteht die Chance auf weitere Abgaben bis in Bereiche um 1.000 USD. Das kann sehr schnell gehen. Die letzten beiden Abverkäufe im Jahr 2011 und 2013 haben den Vola Index auf 35 bis 45 ansteigen lassen. Momentan stehen wir bei knapp 20 Punkten. Bricht Gold nach unten weg, dann gibt es auf Sicht von Tagen einen enormen Volaanstieg. Bei Werten über 30 lohnt sich ein Short.

Gold
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    JFD Brokers

Auch hier lässt sich die Vola nur direkt über Futures handeln (Kürzel GVZ).

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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