Fundamentale Nachricht
10:39 Uhr, 11.08.2016

Value-Investing vor Renaissance

Eine Value-Wiederentdeckung wird dem des Vermögensverwalter M&G Investments zufolge wahrscheinlicher.

Erwähnte Instrumente

  • FTSE 100
    ISIN: GB0001383545Kopiert
    Kursstand: 6.840,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (GodmodeTrader.de) – Die Anzeichen für eine Renaissance des Value-Ansatzes in der Geldanlage mehren sich: Value-Aktien sind seit der Finanzkrise 2007/08 nicht nur anhaltend schwach bewertet, sondern weisen auch einen immer höheren Bewertungsabschlag zu den favorisierten Growth-Titeln auf. Eine Value-Wiederentdeckung wird damit wahrscheinlicher. Anleger sollten sich rechtzeitig positionieren, denn wenn Value nach früheren Schwächephasen aufholte, vollzog sich der Umschwung meist sehr schnell, wie es in einer aktuellen Pressemitteilung des Vermögensverwalters M&G Investments heißt.

Von der Finanzkrise über die Nullzinspolitik der westlichen Notenbanken bis hin zu schlechten Nachrichten aus China und dem Brexit-Votum in Großbritannien: Anleger hätten in den letzten Jahren viele verschiedene Entwicklungen im Blick behalten müssen. „In Zeiten der Verunsicherung neigen viele zum Growth-Ansatz, der Wachstum in viel versprechenden Branchen oder Trends sucht“, erläutert Ritu Vohora, Investment Director bei M&G Investments. „Sie sind dann bereit, für sogenannte sichere Häfen zu zahlen. Value-Titel, die aufgrund ihrer soliden Substanz langfristigen Wert versprechen, geraten dabei ins Hintertreffen.“

Die Folge: Seit der Finanzkrise seien Value-Titel fast durchgehend unterbewertet. Einen ersten Ausbruchversuch hätten sie zwar im April und Mai dieses Jahres bereits unternommen, doch das Brexit-Votum und die damit einhergehende Unsicherheit hätten diese Entwicklung gestoppt. Die Trendumkehr habe insofern noch nicht stattgefunden, doch die Spreads innerhalb der Anlageklasse Europäische Aktien böten bereits jetzt attraktive Anlagemöglichkeiten. Im Index MSCI Europe lägen rund drei Prozentpunkte zwischen dem Kurs-Buch-Verhältnis des 25. und des 75. Perzentils. Es gebe also auch innerhalb der Assetklasse noch einmal starke Bewertungsunterschiede, so dass einzelne Unternehmen derzeit sehr günstig zu haben seien, heißt es weiter.

Die Bewertungsgelegenheiten seien dabei nicht nur auf ein oder zwei Sektoren konzentriert, sondern über eine große Zahl an Sektoren gestreut. Diese beispiellose „Abschlag“ von Value-Aktien in einer Vielzahl an Sektoren stelle eine attraktive Anlagegelegenheit dar. „Natürlich kann niemand den genauen Zeitpunkt vorhersagen, zu dem der Value-Ansatz wieder einen Aufschwung erlebt. In der Vergangenheit verlief das Wiedererstarken von Value allerdings meist schnell und kraftvoll. Angesichts der vermehrten Anzeichen für diese Entwicklung macht es Sinn, sich jetzt zu positionieren“, sagt Vohora, betont aber die Bedeutung einer sorgfältigen Titelauswahl: „Zum einen sollte man versuchen, so genannte Value-Fallen zu vermeiden, also Titel, die aktuell billig zu haben sind, die aber auch in Zukunft billig bleiben werden. Zum anderen zeigen die hohen Spreads, dass es innerhalb der Anlageklasse große Unterschiede gibt.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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