VA-Q-TEC - Die nächste Enttäuschung
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- va-Q-tec AG - WKN: 663668 - ISIN: DE0006636681 - Kurs: 11,000 € (XETRA)
Es klingt eigentlich nach einer hochinteressanten Investmentstory. va-Q-tec aus Würzburg bezeichnet sich als einen der führenden Anbieter von Dämmstoffen. Die Produktpalette des Unternehmens umfasst Vakuumisolationspaneele für den Bau und für Kühlgeräte und Lebensmittel. Aber auch Thermoverpackungen für den Versand werden produziert. Gerade diese Sparte könnte dem Unternehmen zum großen Durchbruch verhelfen, spielt man das Szenario, dass Menschen ihre Lebensmitteleinkäufe in Zukunft verstärkt online aufgeben und diese nach Hause liefern lassen werden. Je nach Produkt können die Boxen oder Container von va-Q-tec Temperaturen zwischen 24 und 200 Stunden lang halten und sind daher prädestiniert für den Versand von Gefrier- oder Kühlprodukten. Doch das Management hat es bislang nicht geschafft, in dieser Sparte große Abschlüsse zu vermelden.
Die gestern am späten Abend gemeldeten Zahlen für das erste Halbjahr fielen insgesamt enttäuschend aus. Der Umsatz legte gegenüber der Vorjahresperiode um 11 % auf 24,9 Mio. EUR zu. Das EBITDA schrumpfte dagegen um gut zwei Drittel auf 1,4 Mio. EUR. Unterm Strich fiel ein Verlust von 3,3 Mio EUR oder 0,25 EUR je Aktie an, nachdem man im Vorjahr noch einen Minigewinn von 0,01 EUR je Aktie verbuchte. Die Gründe für das schlechte Abschneiden sind schnell gefunden. Das Management spricht von mehreren, zum Teil einmaligen Ausgaben wie Umzugskosten, Personalaufbau und Währungseffekte. 80 % der anvisierten Wachstumsinvestitionen seien aber inzwischen abgeschlossen.
Erneute Umsatz- und Gewinnwarnung
Während Währungseffekte als Begründung einleuchten, ist es aus Aktionärssicht natürlich dem Management anzukreiden, dass man die scheinbar geplanten Wachstumsinvestitionen in der Jahresprognose nicht ausreichend berücksichtigt hat. Als Konsequenz passte va-Q-tec mit den Halbjahreszahlen einmal mehr die Prognose an und erwartet nun einen Umsatz zwischen 51 und 56 Mio. EUR nach zuvor 56 bis 63 Mio. EUR. Das EBITDA soll nun deutlich zurückgehen, statt, wie ursprünglich geplant, gegenüber 2017 stark wachsen. Damit hat das Management die eigenen Erwartungen einmal mehr nicht erfüllen können. Bei Kursen um 11 EUR ist das Unternehmen trotz des heutigen Rückgangs auf ein neues Allzeittief bei der Aktie immer noch mit über 140 Mio. EUR bewertet.
Anbei die Analystenschätzungen für dieses und das kommende Jahr, wohlgemerkt vor der Prognosesenkung. Die Schätzungen werden also noch deutlich gesenkt werden. Nimmt man aber selbst diese optimistischen Zahlen als Basis, errechnet sich für das kommende Jahr ein KGV von 39 für die Aktie. Das KUV liegt bei 1,9 für 2019. Von einem Schnäppchen kann man damit also auch auf dem aktuellen Niveau nicht sprechen.
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Jahr | 2017 | 2018e* | 2019e* |
Umsatz in Mio. EUR | 46,93 | 58,66 | 76,90 |
Ergebnis je Aktie in EUR | -0,06 | -0,01 | 0,28 |
Gewinnwachstum | - | - | |
KGV | - | - | 39 |
KUV | 3,1 | 2,5 | 1,9 |
PEG | - | neg. | |
*e = erwartet |
Aus technischer Sicht ist der im vergangenen Jahr eingeleitete Abverkauf bei dem Titel voll intakt. Das neue Allzeittief bestätigt diesen Trend. Auch über Kurse im einstelligen Bereich könnte sich auf Basis der aktuell vorliegenden Daten derzeit niemand beschweren.
Fazit: Wenngleich die fundamentale Story rund um die Aktie von va-Q-tec durchaus interessant klingt, sollte man sich den Titel für 2019 allenfalls auf eine Watchlist nehmen. Erst wenn das Management aufzeigen kann, dass die ambitionierten Pläne, wenn auch mit deutlicher Verzögerung, doch noch erreicht werden können, wird der Kurs nachhaltig gen Norden drehen. In den kommenden Tagen ist davon auszugehen, dass Analysten ihre Prognosen weiter absenken werden. Die Bewertung der Aktie ist auch auf dem aktuellen Niveau immer noch als hoch anzusehen.
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