VA-Q-TEC - Achtung: Nur was für starke Nerven

Die va-Q-tec AG gilt als Pionier in der Dämmstoffbranche. Sie entwickelt, produziert und vertreibt Dämmlösungen auf Basis energieeffizienter und platzsparenden Vakuumisolationspaneelen. Die angebotenen Produkte finden ihren Einsatz beim Transport von Pharmaprodukten, in Kühl- und Gefriergeräten, in Gebäuden, in Technik & Industrie sowie in Automobilen und Flugzeugen.

Durch den vorangetriebenen Onlinehandel mit Lebensmitteln durch Player wie Amazon, könnte ein massiv wachsender Markt für va-Q-tec offen stehen. Die passenden Produkte hat das Unternehmen mit Thermoverpackungen für den Versand. Gerade beim Transport temperatursensibler Produkte wie tiefgekühlte Lebensmittel ist es wichtig, dass die Temperatur im inneren über längere Zeit konstant bei einer bestimmten Gradzahl gehalten werden kann.

So toll die Produkte und Lösungen auch sein mögen, bisher konnte das Management keinen wirklichen Fortschritt verzeichnen. Nach anfänglichem Höhenflug konnten die Erwartungen nicht mehr erfüllt werden. Die Ende August gemeldeten Zahlen fiel enttäuschend aus. Das Wichtigste im Überblick:

• Umsatz H1 2018: 24,9 Mio. EUR gegenüber 22,5 Mio. EUR in H1 2017 (+11 %)
• Gesamterträge H1 2018: 31,0 Mio. EUR gegenüber 26,6 Mio. EUR in H1 2017 (+16 %)
• EBITDA H1 2018: 1,4 Mio. EUR gegenüber 4,2 Mio. EUR in H1 2017 (-67 %)
• Anpassung der Umsatz- und Ergebnisprognose 2018

Das Management begründete die miserable wirtschaftliche Entwicklung im ersten Halbjahr mit dem "Produktmix, Umzug der Produktion, Vorlaufkosten und strategische Investitionen." Zu den strategischen Investitionen zählen insbesondere "Investitionen in Personal, Produktionskapazitäten und Infrastruktur." Dabei sollen mittlerweile "und 80 % der zum IPO avisierten Wachstumsinvestitionen erfolgreich abgeschlossen" sein.

Alle Details können dem offiziellen Halbjahresfinanzbericht entnommen werden.

Besonders die Anpassung der Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Fiskaljahr 2018 sorgte bei den Marktteilnehmern für Unmut. Von einem fähigen Management sollte man eigentlich erwarten dürfen, dass man geplante Wachstumsinvestitionen ordentlich und ausreichend im Forecast berücksichtigt. Die Erklärungsversuche schaden eher der Glaubhaftigkeit, als dass sie das Halbjahresergebnis beschönigen. Mein Kollege Bastian Galuschka hat in seinem Artikel "VA-Q-TEC - Die nächste Enttäuschung" den Nagel auf den Kopf getroffen: "Erst wenn das Management aufzeigen kann, dass die ambitionierten Pläne, wenn auch mit deutlicher Verzögerung, doch noch erreicht werden können, wird der Kurs nachhaltig gen Norden drehen."

Seit der Veröffentlichung der Ergebnisse halbierte sich der Aktienkurs und notiert aktuell um 6 Euro. Das Positive: Die Aktie scheint nun in einem Bereich zu sein, in dem man die fundamentale Lage rechtfertigen kann. Lag das KUV für das laufende Geschäftsjahr 2018 vor der Prognosesenkung noch bei 2,5, ergibt sich nun ein KUV von 1,5. Für das kommende Jahr ergibt sich nach der Anpassung ein KUV von 1,3 ggü. 1,9 zuvor. Wirklich berauschend ist die fundamentale Lage aber trotzdem nicht.

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Charttechnisch ergibt sich nach dem krassen Abverkauf aber ein interessantes antizyklisches Setup. Man könnte die Aktie auf dem aktuellen Niveau abstauben und auf einen Anstieg in Richtung 7,45 EUR setzen. Ein Zusatzziel auf der Oberseite lege im Bereich um 8 EUR. Ein Rücklauf auf 5,8 EUR sollte allerdings einkalkuliert werden. Unter diese Marke könnte man gleichzeitig den Stop setzen und erhält damit ein annehmbares CRV. Unterhalb der Marke von 5,8 EUR droht hingegen der Rutsch auf 5 EUR.

Statischer Chart

Live-Chart

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