USA: Zweiter deutlicher Rückgang der Industrieproduktion in diesem Jahr
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1. Die Industrieproduktion ist im April gegenüber dem Vormonat um 0,7 % gesunken (Bloomberg- Median: -0,3 %, DekaBank: 0,0 %). Die Kapazitätsauslastung verringerte sich auf 79,7 % (Bloomberg- Median: 80,1 %, DekaBank: 80,3 %).
2. Der Produktionsrückgang fand vor allem im verarbeitenden Gewerbe statt (-0,8 % mom). Zum zweiten Mal in Folge und nochmals streikbedingt sank die Produktion in der Automobilindustrie sehr deutlich. Rechnet man diesen Effekt heraus, dann verbleibt allerdings weiterhin ein Produktionsrückgang. Zudem deuteten die Einzelhandelsumsätze in dieser Woche an, dass die Nachfrage der privaten Haushalte nach Automobilen ebenfalls schwach ist, sodass der Produktionsrückgang von Automobilen nicht nur streikbedingt gewesen ist. Spürbar gebremst hat auch die schwächere Entwicklung im Maschinenbau, während im gewichtigen Bereich Computer und Elektronik weiterhin kräftig expandiert wird. Im Hinblick auf die aktuelle Investitionstätigkeit der Unternehmen ist interessant, dass die Produktion in der Produktgruppe „Business Equipment“ vergleichsweise deutlich gesunken ist. Somit scheint die Investitionsdynamik der Unternehmen, die zum Ende des ersten Quartals an Schwung hinzugewonnen hatte, nun wieder an Fahrt zu verlieren.
3. Der Streik bei den Automobilzulieferern dürfte (nach Angaben von General Motors) nur die Monate März und April belastet haben, sodass im Mai mit einem positivem Rückpralleffekt gerechnet werden kann. Aber auch ohne diese Belastung ist die Produktionsentwicklung in der Industrie zurzeit alles andere als dynamisch. Insbesondere der Rückgang im Bereich „Business Equipment“ deutet, nach einer Vielzahl eher positiver Makrodaten, wieder auf eine schwächere konjunkturelle Entwicklung hin.
4. Neben den Produktionsdaten wurden heute Nachmittag auch noch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe der Vorwoche sowie zwei regionale Stimmungsindikatoren des verarbeitenden Gewerbes veröffentlicht. Die Anzahl der Erstanträge stieg in der Vorwoche nur geringfügig auf 371.000 Personen und signalisiert damit keinen spürbaren Beschäftigungsabbau im Mai. Allerdings legt das Antragsniveau auch keinen deutlichen Beschäftigungsaufbau nahe, sodass sich bisher eine Fortsetzung der bisherigen schwachen Beschäftigungsentwicklung in diesem Jahr auch für Mai abzeichnet. Der Empire State Produktionsindex für den Fed-Distrikt New York ist im Mai auf -3,2 Indexpunkte gefallen. Berücksichtigt man nicht nur die allgemeine Geschäftsaktivität, sondern auch die weiteren Teilbefragungen und verwendet zu dem die ISM-Notation, dann hat sich dieser Index von 49,3 auf 49,1 Punkte geringfügig verschlechtert. Das Pendant für Philadelphia der regionale Philly-Fed-Index konnte sich dagegen im Mai von -24,9 auf -15,6 Punkte verbessern (Bloomberg- Umfrage: -19,0 Punkte, DekaBank: -15,0 Punkte). Verwendet man auch für diesen regionalen Stimmungsindikator die ISM-Notation, dann ist dieser Index von 42,3 auf 45,4 Punkte gestiegen. Insgesamt deuten diese beiden Stimmungsindikatoren nicht zwingend eine Verschlechterung des nationalen Einkaufsmanagerindex ISM im Mai an.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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