USA: Zinssenkungshoffnungen beflügeln
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Mit kräftigen Kurssteigerungen beendeten die US-Aktienmärkte einen ansonsten recht freudlosen November, der mit Einbußen im DJIA von vier Prozent als deutlich negativer Börsenmonat in die Jahresbilanz einging. Die Erholungstendenzen basierten vor allem auf Hoffnungen, dass die FED auf ihrer turnusmäßigen Sitzung am 11. Dezember erneut die Leitzinsen senken wird. Entsprechende Erwartungen wurden durch Äußerungen von FED-Chef Ben Bernanke sowie Vizepräsident Donald Kohn noch geschürt, wodurch das Kursfeuerwerk so richtig in Gang kam. Unterstützend wirkte zudem die Ankündigung der Abu Dhabi Investment Authority, sich mit 7,5 Mrd. USD an der Citigroup zu beteiligen sowie die Bekanntgabe des chinesischen Staatsfonds China Investment Corporation (CIC), in angeschlagene Banken einzusteigen. Darüber hinaus konnte sich der Hypothekenaufkäufer Freddie Mac frisches Geld in Höhe von sechs Mrd. USD über eine Kapitalerhöhung besorgen.
Abgesehen hiervon blieb jedoch die Subprime-Krise mit ihren Nachwehen das alles beherrschende Thema. Vor allem die Situation am Immobilienmarkt verheißt nichts Gutes. So sind die Immobilienpreise gemessen am S&P/Case-Shiller-Index im dritten Quartal 2007 so stark gefallen wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1988. Darüber hinaus ist die Anzahl der Hypotheken, die nicht bedient werden, stark gestiegen. Die Ratinagentur Moody's teilte zudem mit, dass sie die Bonitätsnoten von 20 Zweckgesellschaften (Structured Investment Vehicles) überprüft habe. Als Folge wurden SIV-Papiere im Gesamtwert von 14 Mrd. USD herabgestuft. Papiere im Wert von 105 Mrd. USD kamen auf die Beobachtungsliste für eine Herabstufung. Von diesem Prozedere besonders betroffen ist Citigroup.
Japan: Deutlich im Plus
Mit einem kräftigen Plus von über fünf Prozent im Nikkei Index konnte auch der japanische Aktienmarkt positiv auf sich aufmerksam machen. Im Gegensatz zu den anderen etablierten Märkten tendiert er aufs Jahr gesehen jedoch weiterhin im Minus. Die Zeiten werden hier so schnell nicht besser werden, denn Konjunktursorgen in den USA sowie die zu erwartende Rücknahme der BIP-Prognose im Land selbst dürften das Geschehen auch weiterhin belasten. Allerdings gibt es mittlerweile auch Lichtblicke. So könnte der Markt unter Bewertungsaspekten wieder etwas in den Fokus internationaler Anleger rücken und gute Daten aus den asiatischen Ländern bieten ebenfalls Unterstützung.
Euroland: Ebenfalls kräftig erholt
An den europäischen Aktienmärkten kam es in der Berichtswoche ebenfalls zu kräftigen Erholungstendenzen. Auch hier beflügelten die US-Zinssenkungshoffnungen das Geschehen. Finanzwerte, die seit dem Sommer hohe Kursverluste hinnehmen mussten, waren zeitweise wieder gefragt.
Darüber hinaus kam in den M&A-Markt erneut Bewegung. Insbesondere in der Bergbaubranche brodelten Gerüchte, nachdem hier BHP Billiton Interesse an dem Konkurrenten Rio Tinto gezeigt hat. So wurde etwa über eine Verbindung zwischen Xstrata und Anglo American spekuliert und es gab Überlegungen, dass der Minenkonzern Vedanta ein Fusionsziel sein könnte. Hartnäckige Übernahmegerüchte hielten sich auch bei ThyssenKrupp. Hier wurden dem südkoreanischen Stahlkonzern Posco entsprechende Absichten nachgesagt.
Ausblick
Der zum Wochenende anstehende Arbeitsmarktbericht in den USA wird vor dem Hintergrund der zunehmenden Konjunktursorgen eine besondere Aufmerksamkeit finden. Ansonsten dürfte das Thema "Subprime" weiterhin wie ein Damoklesschwert über den Märkten hängen.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 163,4 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. März 2007. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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