USA: Verbrauchervertrauen weiter auf Rezessionsniveau; Häuserpreisen sinken weiter
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1. Den Beginn dieser datenreichen Makro-Woche bildete heute die Bekanntgabe der Case-Shiller- Häuserpreisindizes sowie die des vom Conference Board erhobenen Verbrauchervertrauens. Im April sank das Verbrauchervertrauen erneut und zwar auf 62,3 Punkte (Bloomberg-Median: 61,0 Punkte; Deka- Bank: 63,0 Punkte). Damit ist das aktuelle Stimmungstief der privaten Haushalte weiterhin mit den Stimmungswerten in Rezessionszeiträumen vergleichbar. Während die Lagekomponente nochmals deutlich nachgab, stieg die Erwartungskomponente erstmals in diesem Jahr.
2. Die Lageverschlechterung ging in erster Linie auf die Teilbefragung hinsichtlich des Arbeitsmarktes zurück, während die allgemeine wirtschaftliche Aktivität nur geringfügig schlechter als im Vormonat eingeschätzt wird. Die Verbesserung der Erwartungskomponente resultiert aus einer Verbesserung der Aussicht bezüglich der zukünftigen wirtschaftlichen Aktivität. Dagegen sanken die Erwartungen für die Arbeitsmarkt- und die Einkommensentwicklung.
3. Seit Montag dieser Woche erhalten die ersten Haushalte die beschlossenen Steuerrückerstattungen für das Jahr 2007. Neben dem reinen Konsumeffekt stellt sich auch die Frage, inwieweit die Stimmung der privaten Haushalte von diesen Steuergeschenken positiv beeinflusst werden könnte. In der jüngeren Vergangenheit gab es in den Jahren 2001 (Beginn der Versendung: Juli 2001) und 2003 (Beginn der Versendung: Juli 2003) ähnliche staatliche Maßnahmen. Der Vergleich mit 2001 hinkt, weil der dritte Monat damals der September war und es in Folge der Terroranschläge zu einer spürbaren Stimmungseintrübung der privaten Haushalte kam. Insoweit ist die Entwicklung des Jahres 2003 eher vergleichbar. Aber auch in diesem Fall lässt sich erst mit deutlicher Zeitverzögerung eine Stimmungsaufhellung feststellen und dies obwohl zum Zeitpunkt der Versendung die US-Wirtschaft bereits sehr stark expandierte. Somit ist es eher unwahrscheinlich, dass die Steuerrückerstattungen in den kommenden Monaten einen spürbaren positiven Einfluss auf die Stimmung der privaten Haushalte haben werden. Sollte sich diese Stimmungsaufhellung wider Erwarten dennoch einstellen, könnte sie beim Rasmussen Consumer Index, einem täglich erhobenen Stimmungsindikator, vermutlich am schnellsten zu erkennen sein.
4. Im Gegensatz zum in der letzten Woche veröffentlichten OFHEO-Index, der die landesweite Hauspreisentwicklung abbildet und für den Februar überraschend einen monatlichen Anstieg von 0,6 % (-2,4 % yoy) anzeigte, fielen die Preise in den größten Städten der USA weiter im Rekordtempo. Dies zeigen die Case-Shiller-Indizes, welche die Entwicklung für die wichtigsten Metropolen der USA messen. In der Case-Shiller-Abgrenzung für 20 Städte sind die Preise im Februar mit -2,7 % mom (-12,7 % yoy) deutlich stärker als erwartet gefallen (Bloomberg-Median: -12,0, % yoy; Dekabank: -11,7 % yoy). Damit wurden die Rekordrückgänge im Januar (-2,3 % mom, -10,7 % yoy) noch einmal übertroffen. Der 10-Städte-Index, der die längere Historie aufweist, verringerte sich sogar um 2,9 % mom (-13,6 % yoy; Januar: -2,3 % mom, -11,4 % yoy). Die breite Abwärtsdynamik zeigt sich auch in der regionalen Aufteilung. Nur noch in einer der zwanzig Städte (Charlotte) sind die Preise höher als im Vorjahr. Die stärksten Rückgänge haben Las Vegas mit -22,8 % yoy, Miami mit -21,7 % yoy und Phoenix -20,8 % yoy zu verzeichnen.
5. Die starke Abwärtsdynamik hat ihre Ursache in den vormals stark gestiegenen Preisen, die durch Spekulation angeheizt wurden und zu einem großen Überangebot an Häusern führte. Dieses Überangebot wird den Markt noch weit übers Jahr hinaus dämpfen, insbesondere deshalb weil Zwangsvollstreckungen das Angebot ausdehnen und striktere Vergaberichtlinien die Neuaufnahme von Hypotheken und damit die Nachfrage einengen. Die Futures-Kontrakte, die für den Case-Shiller-10 Städte-Index gehandelt werden, zeigen, dass der Markt damit rechnet, dass die Schwächephase bis Mitte dieses Jahres noch ausgeprägter verlaufen wird. Obwohl sich das Tempo der Preisanpassungen Ende 2008 verlangsamt, werden jedoch bis Ende 2009 sinkende Hauspreise erwartet.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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