Kommentar
17:57 Uhr, 22.02.2005

USA: Verbraucher bleiben gut gelaunt

1. Die derzeitige Lage für die Konsumenten in den USA scheint komfortabel zu sein: Das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen ist im Februar von nach oben revidierten 105,1 Punkten auf 104,0 Punkte leicht gefallen, befindet sich jedoch weiterhin auf hohem Niveau. Dieser Wert war etwas besser als von den von Bloomberg befragten Analysten erwartet, unsere Prognose traf dagegen exakt (Bloomberg- Median: 103,0 Punkte; DekaBank: 104,0 Punkte). Dabei legte die Lagekomponente erneut spürbar zu und befindet sich jetzt mit 116,4 Punkten auf dem höchsten Stand seit September 2001. Allerdings gaben die Erwartungen nach – sie liegen nunmehr bei 95,7 Punkten.

2. Schaut man sich die fünf Teilbereiche an, die in die Berechnung des Gesamtindex einfließen, so fällt zuallererst die erneut bessere Einschätzung der Arbeitsmarktlage auf. Der Saldo aus denjenigen, die diese positiv beurteilen, und denjenigen, die sie als negativ ansehen, ist erneut gestiegen und ist nunmehr so hoch wie seit Mai 2002 nicht mehr. Auch die Einschätzung der derzeitigen Wirtschaftslage hat wieder neue Höhen erklommen. Dagegen scheinen die Verbraucher skeptischer zu werden, was die Zukunft anbelangt. Sowohl die allgemeinen Wirtschaftserwartungen als auch die Arbeitsmarkterwartungen gaben nach, nur die Einkommenserwartungen konnten leicht zulegen.

3. Es ist wenig verwunderlich, dass die Verbraucher glänzender Stimmung sind. Die positive Aktienmarktentwicklung der vergangenen Tage erfreut ihre Herzen ebenso wie die derzeit wieder fallenden Benzinpreise. Nicht zuletzt dürften die ungewöhnlich milden Temperaturen der letzten Wochen einen positiven Effekt auf die Beschäftigung gehabt haben, was sich direkt in der Einschätzung der Arbeitsmarktlage widerspiegelt. Woran es liegen mag, dass die Erwartungen etwas nachgegeben haben, bleibt ungewiss, passt aber ganz gut zu unserer Prognose, dass der private Konsum in den kommenden Quartalen wieder schwächer wachsen wird, als er dies in der zweiten Jahreshälfte 2004 noch getan hat.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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