USA - Übertriebene Erwartungen
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Nach dem Zwischenhoch im September hat sich die Stimmung in New York im Oktober wieder etwas eingetrübt. Aufs Gemüt geschlagen hat den Akteuren insbesondere der Zinsanstieg am langen Ende. Da hat es auch nichts genutzt, dass der Ölpreis deutlich zurückgegangen ist. Im Gegenteil: Der Rückgang ist auch auf eine geringere Nachfrage zurückgeführt worden, was wiederum die Angst vor einer Abschwächung von Konjunktur und Konsum verstärkt hat.
Dass die in der Summe zwar nicht überragenden, aber dennoch guten Unternehmensergebnisse im dritten Quartal 2005 weitgehend von der Börse ignoriert worden sind, zeugt von einer unserer Auffassung nach übermäßig hohen Erwartungshaltung. Zwar ist die Berichtssaison nicht ganz so spektakulär wie im Vorquartal gelaufen, immerhin haben aber 67 Prozent der Unternehmen positiv überrascht. Die Erwartungen hinsichtlich der durchschnittlichen Gewinnsteigerung gegenüber dem Vorjahresquartal sind auf knapp 19 Prozent gefallen, was unserer Einschätzung nach in etwa dem Endergebnis entsprechen wird. Wir werten es aber nicht unbedingt als gutes Zeichen, wenn bei positiven Überraschungen die Kurse nur marginal steigen, Enttäuschungen aber mit Abschlägen von 15 Prozent (Pfizer, Goodrich) oder gar 30 Prozent (Lexmark) bestraft werden.
Positiv überrascht hat im Oktober trotz des insgesamt schwachen Technologiesektors die Internet-Branche nebst Peripherie. Google hat sehr gute bis überragende Zahlen vorgelegt, was der Aktie im Oktober zu einem Plus von elf Prozent verholfen hat. Auch Yahoo hat überzeugt. Wie sich die Zeiten ändern bzw. die Gewichte verschieben: Die Marktkapitalisierung von Google ist mittlerweile doppelt so hoch wie die von Boeing.
Relativ stark haben sich im Oktober auch Finanzwerte gezeigt, vor allem weil das Investmentbanking (insbesondere Mergers & Acquisitions) gut gelaufen ist und Bewertungslücken geschlossen werden konnten. Schwach war die Wertentwicklung dagegen von Energie- und Versorgerwerten sowie Health-Care-Titeln (vor allem wegen Pfizer).
Die Berufung von Ben Bernanke zum Fed-Chef ist von den Marktakteuren überwiegend positiv aufgenommen worden, gilt der Bush-Mann doch als ausgesprochen wirtschafts- bzw. unternehmensfreundlich.
In den kommenden Wochen werden sich die Kurse an der Wall Street unserer Einschätzung mehr oder weniger seitwärts bewegen. Für eine Jahresendrallye bedarf es gewichtiger neuer Entwicklungen, zum Beispiel Anzeichen eines Endes der Zinserhöhungen. Derartiges sehen wir derzeit aber nicht.
Quelle: DWS
Die im Jahr 1956 gegründete DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist im Publikumsfondsgeschäft mit einem verwalteten Vermögen von 95,2 Mrd. Euro Marktführer in Deutschland. Der Marktanteil in Deutschland liegt in etwa bei 24,3 % (per Ende März 2005). Allein in Deutschland zählt die DWS über 3 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.
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