USA: Stagnation der Einzelhandelsumsätze zu Jahresbeginn
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1. Die Einzelhandelsumsätze haben im Januar gegenüber dem Vormonat überraschend nur stagniert (Bloomberg-Median: +0,3 %, DekaBank: +0,2 %). Allerdings wurde die Veränderungsrate für den Dezember von zwischenzeitlich gemeldeten 0,9 % mom auf 1,2 % nach oben revidiert. Für die Teilabgrenzung „ohne Pkw“ wurde ein monatliches Plus von 0,3 % gemeldet – auch dies war zwar schwächer als erwartet (Bloomberg-Median: 0,4 %; DekaBank: 0,2 %), aber die Veränderungsrate des Vormonats wurde ebenfalls von 1,0 % auf 1,3 % nach oben korrigiert.
2. Der starke Anstieg der Einzelhandelsumsätze im Dezember sowie deren Stagnation im Januar lässt sich zumindest teilweise auf die Temperaturkapriolen in diesem Zeitraum zurückführen. Dies zeigt sich beispielsweise bei den Umsätzen der Autohändler bzw. bei den Umsätzen der Restaurants. Die kräftigen Umsatzgewinne der Elektrohändler in den Monaten November und Dezember resultierten aus kräftigen Preisnachlässen in diesem Zeitraum, die dann zu einer erhöhten Nachfrage führten. Beim Umsatzrückgang im Januar handelt es sich demnach um einen Rückpralleffekt, der vermutlich auch im Monat Februar andauern wird, denn das Umsatzniveau lag im Januar immer noch um gut fünf Prozent über dem im Oktober vergangenen Jahres. Ein Rückpralleffekt lässt sich auch bei den Umsätzen der Tankstellenbetreiber feststellen. Deren Umsätze verringerten sich im Januar allerdings aufgrund fallender Benzinpreise. Überraschend stark war die Umsatzentwicklung der Baumärkte. Vor einem Monat wurde für diesen Teilbereich ein Umsatzrückgang von 1,1 % mom gemeldet. Angesichts der milden Temperaturen im Dezember war dies damals unerwartet. Wie das Commerce Department heute mitteilte, haben die Baumärkte im Dezember nun doch ein ordentliches Plus von 0,7 % mom erzielt. Trotz der Normalisierung der Temperaturen im Januar, blieb der Rückpralleffekt (zumindest nach den heutigen Zahlen) im Januar aus.
3. Die heutigen Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen zeigen, dass es tatsächlich Sondereffekte waren, die zu einer erhöhten privaten Nachfrage im Dezember geführt haben und dass sich die hohe Konsumdynamik Ende letzten Jahres zu Beginn von 2007 nicht in diesem Maße fortsetzt. Insoweit sehen wir unsere aktuelle Konjunkturprognose durch die Stagnation der Einzelhandelsumsätze im Januar bestätigt. In den kommenden Monaten dürfte der private Konsum aufgrund einer robusten Entwicklung am Arbeitsmarkt zwar weiterhin wachsen. Gleichwohl rechnen wir für 2007 nicht mit einer Konsumdynamik wie in den Jahren zuvor von über drei Prozent.
4. In der ersten Schätzung des Bruttoinlandsprodukts vom Bureau of Economic Analysis wurden wie üblich für mehrere Teilaggregate Setzungen vorgenommen bzw. vorläufigen Daten eingesetzt. Zusammen mit den gestrigen Handelsbilanzzahlen, sowie den heutigen Einzelhandelsumsätzen und weiteren Informationen zu den Lager- und den Bauinvestitionen deutet sich an, dass der zunächst gemeldete Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 3,5 % (qoq, ann.) deutlich auf unter 3,0 % revidiert werden dürfte. Die zweite Schätzung des BIP wird vom BEA am 28.02.07 veröffentlicht.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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