Kommentar
08:58 Uhr, 24.09.2008

USA: OFHEO-Verkaufsindex zeigt starke Rückgänge der Hauspreise

1. Gemessen am OFHEO-Verkaufs-Index sanken im Juli landesweit die US-Häuserpreise überraschend stark um 0,6 % gegenüber dem Vormonat (Dekabank und Bloomberg-Median: -0,2%). Nach der Abschwächung der Abwärtsdynamik in den beiden Vormonaten beschleunigt sich die Abwärtsdynamik wieder. Im Jahresvergleich mussten Hausbesitzer, die ihr Haus verkauften, Verluste von -5,3 % hinnehmen (Juni: -5,0 %). Die aktuellen Zahlen und die nach unten revidierte Historie zeigen, dass die Abwärtsbewegung am Häusermarkt noch andauert und bis Mitte nächsten Jahres mit fallenden Preisen gerechnet werden muss.

2. Besonders deutlich zeigt sich die verstärkte Abwärtsdynamik in der regionalen Aufteilung. Nachdem zuletzt in immer weniger der neun Census Divisions die Hauspreise sanken, waren es diesmal wieder alle neun Census Divisions. Besonders starke Rückgänge hatten mit -1,1 % mom die Region Middle Atlantic (bspw. New York, New Jersey), Pacific mit -1,0 % mom (bspw. Washington, Kalifornien) und New England mit -1,0 % mom (bspw. Rhode Island, New Hampshire).

3. Der OFHEO-Verkaufs-Index wird mit Daten der kürzlich verstaatlichten Hypothekenfinanzierer Freddy Mac und Fanny Mae gespeist und monatlich veröffentlicht. Dieser OFHEO-Index bezieht allerdings nur – genauso wie die nächste Woche veröffentlichten Case-Shiller-Hauspreisindizes – die Preisänderungen durch Verkäufe ein. Sie lassen bspw. die Neubewertung durch Gutachter bei der Veränderung einer Hypothek außen vor. Diese Verkäufe machten aktuell allerdings weniger als ein Drittel der Transaktionen des originären und normalerweise stark beachteten OFHEO-Gesamt-Index aus. Dieser umfassendere Index, der für die Vermögensentwicklung der privaten Haushalte von wesentlicher Bedeutung ist, zeigt erst seit Anfang 2008 sinkende Hauspreise an. Während der Verkaufs-Index schon 5,8 % gegenüber seinem Höchststand verloren hat und nun etwa auf dem Niveau von Oktober 2005 steht, sind die Verluste beim umfassenderen Gesamt-Index bislang erst bei 1,6 % gegenüber dem Höchststand.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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