USA: Ölpreis und Inlandsnachfrage weiten Handelsbilanzdefizit aus
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1. Das Handelsbilanzdefizit hat sich im Dezember mit 61,2 Mrd. US-Dollar etwas stärker als erwartet ausgeweitet (Bloomberg-Umfrage für den Saldo: -59,7 Mrd. US-Dollar; DekaBank: -60,0 Mrd. US-Dollar). Im November erhöhten sich die Importe um 2,1 % gegenüber dem Vormonat und die Exporte stiegen um 0,6 % mom.
2. Auf der Exportseite sanken im Vormonatsvergleich die Investitionsgüter (-0,2 % mom). Insbesondere der Bereich des zivilen Flugzeugbaus hatte hier in den vergangenen Monaten für eine erhöhte Volatilität gesorgt. Im Dezember verringerten sich die Ausfuhren in diesem Bereich zwar um 5,1 % gegenüber dem Vormonat. Allerdings war der Vormonat mit knapp 15 % recht kräftig gewesen, sodass von einem Rückpralleffekt gesprochen werden kann. Im Dezember erhöhten sich Auftragseingänge im Bereich des zivilen Flugzeugbaus (aufgrund von Großaufträgen) um 28,1 % gegenüber dem Vormonat. Somit dürften hier die Ausfuhren in den kommenden Monaten wieder kräftig ansteigen. Daneben sanken im Dezember die Exporte im Bereich der Halbwaren und Rohstoffen (-0,9 % mom). Nochmals kräftig waren dagegen die Ausfuhren in den Bereichen Konsumgüter (1,2 % mom), Automobile (5,8 % mom) und Lebensmittel (4,7 % mom).
Auf der Importseite überwiegt der im Dezember gestiegene Ölpreis. Dieser führte zu einer Erhöhung der Einfuhren von Petroleumgütern um 7,6 % mom. Aber auch ohne diesen Preiseffekt wären die Importe um 1,3 % gegenüber dem Vormonat angestiegen. Verantwortlich hierfür waren Zuwächse bei den Konsum- und Automobilgütern (2,0 % und 7,2 % mom).
3. Insgesamt erhöhten sich die Exporte im vergangenen Jahr um 12,8 % gegenüber dem Vorjahr. Seit 1990 gab es nur zwei Jahre mit einem stärkeren Zuwachs. Die Importe stiegen um 10,5 % und damit hat sich die Abschwächung des Importwachstums des Jahres 2005 auch in 2006 fortgesetzt. Erstmals seit 1997 war das Exportwachstum sogar höher als das der Importe. Aufgrund des höheren Importniveaus reichte die Wachstumsdifferenz von Exporten und Importen im vergangenen Jahr jedoch nicht aus, um das Handelsbilanzdefizit zu verringern. Dieses stieg von 717 Mrd. US-Dollar im Jahr 2005 auf 764 Mrd. US-Dollar im Jahr 2006. Die Importe übertreffen die Exporte um das Eineinhalbfache, sodass für eine Verringerung des Defizits der Anstieg der Ausfuhren eineinhalbmal so hoch ausfallen muss wie der der Einfuhren.
4. In den vergangenen Wochen haben wir bei verschiedenen Kommentierungen von Konjunkturindikatoren die für den Monat Dezember veröffentlicht wurden auf die Effekte der milden Wintertemperaturen in diesem Zeitraum hingewiesen. Zumindest die starke Importentwicklung sowohl bei den Konsum- als auch den Automobilgütern im Dezember lässt sich ebenfalls auf diesen Witterungseffekt zurückführen. Insoweit ist im Januar (der nur geringfügig wärmer als sonst üblich gewesen ist) in diesen Teilbereichen mit einem Rückprall zu rechnen. Abgesehen von den Temperaturanomalien hat auch die Handelsbilanz für Dezember gezeigt, wie stark die Abhängigkeit vom Ölpreis ist. Denn sieht man von den Ein- und Ausfuhren von Petroleumgütern einmal ab, dann hat sich dieses bereinigte Handelsbilanzdefizit im Dezember von 39,4 Mrd. US-Dollar auf 40,5 Mrd. US-Dollar zwar ausgeweitet. Es liegt damit aber unterhalb des Durchschnitts der vergangenen zwölf Monate von 41,2 Mrd. US-Dollar. In den kommenden Monaten rechnen wir aufgrund einer sich weiterhin robust entwickelnden Weltwirtschaft mit einem leichten Rückgang des Handelsbilanzdefizits ohne Petroleumgüter.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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