USA: Massiver Einbruch der Einzelhandelsumsätze, dickstes Minus bei Autohändlern und Tankstellen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
1. Die Einzelhandelsumsätze sind im Oktober erneut überraschend deutlich um 2,8 % gegenüber dem Vormonat gesunken (Bloomberg-Median: -2,1 %; DekaBank: -2,5 %). Dies ist die steilste Abwärtsbewegung seit Beginn der Zeitreihe Anfang der Neunzigerjahre. Wie schon im Vormonat erstreckte sich der Rückgang über die meisten Teilbereiche hinweg. In der Abgrenzung ohne Autos fielen die Umsätze um 2,2 % gegenüber dem Vormonat.
2. Das historische Ausmaß des Rückganges ist trotz der breit angelegten Abwärtsbewegung zum Großteil auf die zwei Bereiche Autohändler und Tankstellen zurückzuführen. Die Umsätze der Tankstellen sind insbesondere wegen der rückläufigen Benzinpreise sehr deutlich um 12,7 % gefallen. Dagegen war der Umsatzrückgang bei den Autohändlern um 5,5 % schmerzhafter, denn dieser dürfte nur zu einem kleinen Teil mit Preisrückgängen zusammenhängen. In der Abgrenzung ohne Autos und Tankstellen betrug das Minus lediglich 0,5 %. Rechnet man die drei Teilstatistiken Autohändler, Tankstellen und Baumärkte heraus, erhält man die statistische Abgrenzung, die in die Berechnung der privaten Konsumausgaben des Bureau of Economic Analysis für die volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen einfließt (BEA-Abgrenzung). Nach dieser Abgrenzung verringerten sich die Umsätze um 0,5 % gegenüber dem Vormonat.
3. Die Verunsicherung der privaten Haushalte aufgrund der Kreditkrise und der schlechten Arbeitsmarktentwicklung schlägt sich nun immer mehr auf den privaten Konsum nieder. Erstmals seit langer Zeit bewegt sich nun die Sparquote der Haushalte wieder nachhaltig nach oben. Für die kommenden Monate ist angesichts der trüben Arbeitsmarktaussichten mit weiteren spürbaren Rückgängen der Einzelhandelsumsätze zu rechnen. Die Konsumenten fallen vorläufig als Wachstumsstütze aus.
4. Zumindest hat sich die Laune der Konsumenten in den letzten Tagen nicht weiter verschlechtert: Das Konsumklima der Universität von Michigan ist mit einem vorläufigen Novemberwert von 57,9 Punkten veröffentlicht worden (Bloomberg-Median: 56,7 Punkte; DekaBank: 58,0 Punkte). Der Anstieg um 0,3 Punkte gegenüber dem Vormonat ist auf eine Verbesserung der Lagekomponente zurückzuführen. Die Erwartungen gingen dagegen nochmals nach unten. Für die kommenden Monate sind weitere Rückgänge des Konsumklimas nicht auszuschließen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.