Kommentar
19:34 Uhr, 16.02.2007

USA: Konsumklimaindex zeigt Stimmungseintrübung

1. Die Stimmung der privaten Konsumenten scheint sich einzutrüben. Nach einem deutlichen Anstieg im Vormonat verringerte sich das Konsumklima der Universität von Michigan von 96,9 auf 93,3 Punkte (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 96,5 Punkte). Sowohl die Erwartungskomponente als auch die Lagekomponente trübten sich gegenüber dem Vormonat ein. Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass das Konsumklima weiterhin ein recht hohes Niveau hat. Demnach sind die US-Konsumenten immer noch sehr optimistisch. Wir gehen davon aus, dass sich in den kommenden Monaten dieser Optimismus der Realität wieder annähern sollte, sodass weitere Rückgänge des Konsumklimas recht wahrscheinlich sind.

2. Sowohl gestern als auch heute gab es neue Informationen über die Aktivität im privaten Wohnungsbau. Das Commerce Department gab heute bekannt, dass die Baubeginne nach zwei Anstiegen in den Vormonaten im Januar recht deutlich auf 1,408 Millionen (ann.) gefallen sind. Dies ist der tiefste Stand seit August 1997. Die Anzahl der Baugenehmigungen verringerte sich ebenfalls im Januar von 1,613 Millionen (ann.) auf 1,568 Millionen. Die Zahlen belegen, dass die Verbesserung der Bauaktivität Ende vergangenen Jahres sich nur auf die günstigeren Witterungsbedingungen zurückführen lässt. Die Normalisierung der Temperaturen im Januar führte dann zu einem Rückpralleffekt. Bereits gestern wurde bekannt, dass der NAHB Index sich im Februar überraschend von 35 auf 40 Punkte verbessern konnte. Dieser Stimmungsindikator für den privaten Wohnungsbau besteht aus drei Teilkomponenten (laufende Geschäftsaktivität, Anzahl der potenziellen Käufer, Geschäftserwartungen (6 Monate)) und ist so konstruiert, dass die Expansionsgrenze bei 50 Punkten liegt. Somit deutet der NAHB Index für den Monat Februar zwar eine weitere Verringerung der Bauaktivität an, allerdings dürfte die Abwärtsdynamik in diesem Zeitraum nicht mehr so stark wie zuvor ausfallen. Man sollte freilich einzelne Monatswerte nicht überinterpretieren und harte realwirtschaftliche Daten wie die bspw. die Baubeginne haben einen deutlich höheren Erklärungsgehalt für die tatsächliche Bauaktivität. Dennoch zeigt der NAHB Index, dass sich die Situation beim privaten Wohnungsmarkt – und zwar unabhängig von den derzeit stark verzerrenden Witterungseinflüssen – zu verbessern scheint.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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