Kommentar
17:25 Uhr, 11.04.2008

USA: Konsumentenlaune auf 26-Jahres-Tief

1. Das Konsumklima der Universität von Michigan ist im April von seinem sehr niedrigen Niveau aus nochmals spürbar von 69,5 auf 63,2 Punkte zurückgegangen (Bloomberg-Median: 69,0 Punkte; DekaBank: 70,0 Punkte). Dies ist der niedrigste Stand seit Januar 1982. Die Lagekomponente verringerte sich um 5,8 Punkte, die Erwartungskomponente um 6,3 Punkte.

2. Der erneute spürbare Rückgang des Konsumklimas im April lässt sich lediglich durch die anziehenden Benzinpreise erklären. Denn vom Aktienmarkt kommen seit Anfang April bessere Daten. Die Stimmungsindikatoren der privaten Haushalte – das Konsumklima und das Verbrauchervertrauen – signalisieren derzeit eine deutliche Rezession, während von den harten makroökonomischen Daten wie Einkommen und Konsum der privaten Haushalte, Einzelhandelsumsätze oder Industrieproduktion weiterhin keine allzu besorgniserregenden Nachrichten kommen. Schon seit einigen Monaten klafft diese Schere zwischen Stimmung und harten Daten auseinander. Ob sich die tatsächliche Entwicklung der US-Wirtschaft in die eine oder die andere Richtung bewegt, werden erst die kommenden Monate zeigen. Wir gehen davon aus, dass sich die USA zwar in einer Rezession befinden, diese aber verhältnismäßig milde ausfallen wird. Für das Jahr 2009 erwarten wir eine moderate Erholung.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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