USA: ISM-Index geht auf Rezessionskurs
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
1. Der nationale Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) für das verarbeitende Gewerbe ist im September sehr deutlich auf 43,5 Punkte eingebrochen (Bloomberg-Median: 49,5 Punkte; DekaBank: 50,0 Punkte). Der Rückgang um über 6 Indexpunkte ist der stärkste monatliche Rückgang seit Januar 1984.
2. Der starke Einbruch vollzog sich in fast allen Teilkomponenten: Die Auftragseingänge sackten um fast 10 Punkte auf 38,8 Indexpunkte ab, den niedrigsten Stand seit Januar 2001. Die Produktionskomponente brach sogar um über 11 Punkte auf 40,8 Indexpunkte ein. Ein niedrigerer Wert lag zuletzt im Februar 2001 vor. Ebenfalls deutlich sank die Beschäftigungskomponente auf 41,8 Punkte, und auch dies ist ein mehrjähriger Tiefstand. Die Teilkomponente für die Lieferfristen war die einzige, die sich gegenüber dem Vormonat verbessern konnte und mit 52,5 Punkten im expansiven Bereich blieb.
3. Das Institute for Supply Management weist darauf hin, dass erst bei 41,1 Punkten mit einem Rückgang der allgemeinen wirtschaftlichen Aktivität zu rechnen ist. Dieser Hinweis hilft aufgrund des dramatischen Rückgangs des Indikators allerdings nicht besonders weiter: Der ISM-Index hat unübersehbar den Rezessionskurs aufgenommen. Zu Beginn des Jahres überraschte der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe ebenfalls mit einem deutlichen Rückgang auf gut 44 Punkte und lieferte damit ein Fehlsignal. Stimmungsindikatoren können also durchaus in die Irre führen. Beim damaligen Rückgang konnte man aber vermuten, dass die Finanzmarktbranche selbst für die Stimmungseintrübung gesorgt hatte und daher nicht die Realwirtschaft als Ganzes betroffen war. Der Rückgang des ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im September kann durchaus ein Signal dafür sein, dass inzwischen die Verwerfungen an den Kapitalmärkten die wirtschaftliche Aktivität insgesamt erheblich beeinträchtigen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.